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"Lyssandra Narcissa Black, Geburtsname Malfoy, geboren 1980, Familienstand Verheiratet?"

Ich nickte. Mir war der Zauber ja nicht abgenommen worden.

"Sie sind 1996 den Todessern beigetreten haben jedoch nicht wirklich an Verbrechen Teilgehabt. Sie waren am Kampf zum Astronomieturm zwar anwesend und stand auf Seiten der Todesser haben jedoch nicht aktiv gekämpft. In der Schlacht um Hogwarts haben Sie an Seiten Ihres Ehemannes für den Orden und das Ministerium gekämpft und haben mehrere Todesser kampfunfähig gemacht. Ihrem Zauberstab wurden keine schwarzmagischen Zauber nachgewiesen. Sind das alle Taten, die auch nur entfernt in Verbindung mit dem Unnennbaren stehen? Mir scheint hier gäbe es einige Lücken."

Ich atmete tief durch und schüttelte den Kopf. Tonks schnippte mit ihrem Zauberstab und gab mir meine Stimme zurück.

"Ich wurde kurz nachdem ich Sie-wissen-schon-wem beigetreten bin, wurde ich ausgewählt...ausgewählt...um...ausgewählt um...um...um..."

Mir blieb die Stimme weg. Die Tränen begannen zu fliessen und ich schluchzte.

"Wozu wurden Sie ausgewählt, Mrs. Black?", fragte Kingsley. Seine Stimme war weicher als gerade eben noch. Ich wischte mir die Tränen weg und versuchte, mich einigermassen zu sammeln.

"Der dunkle Lord stammt in direkter Linie von Slytherin ab. Und ich...ich..., als junge, gesu...gesunde und, für ihn das Wi...wichti...wichtigste, reinblütige H...h...Hexe sollte helfen, diese Linie fo...fortzu...fortzuführen", stotterte ich. Hinter mir im Zuschauerbereich wurde eine Stimme laut.

"Sie können das Mädchen doch nicht so verhören!"

Noch jemand meldete sich zu Wort:"Sehen Sie nicht, wie sie unter den Erinnerungen leidet?"

Kingsley wandte sich der Frau mit dem Kopfverband neben ihm zu, die ich erst jetzt als Professor McGonagall identifizierte. Sie diskutierten leise.

"Mr. Black, wir bitten Sie in den Zeugenstand. Mrs. Lupin bringen Sie Mrs. Black zurück in die Reihen. Ich werde Mr. Black befragen. Nur bei eventuellen Rückfragen wird Sie erneut für Fragen aufgerufen, ansonsten erst für das Urteil."

"Und ich bitte Sie, für das Wohl von Mrs. Black, legen sie einen Stillezauber über Sie. Sie soll sich das nicht anhören müssen!", forderte Professor McGonagall. Die junge Frau in der Uniform neben mir legte einen Stillezauber über mich, und von da an hörte ich nichts mehr. Ich wurde zurück zu meiner Familie gebracht. Regulus ging an das Pult, an dem eben noch Harry gestanden hatte. Kingsley stellte Fragen, und er antwortete. Keine Ahnung was, aber er würde schon die Wahrheit zusammenbekommen. Vermutlich besser als ich. Regulus redete viel. Sehr viel. Irgendwann sah ich sogar von hier, dass ihm eine Träne über die Wange lief, aber er redete weiter. Er begann immer wieder in meine Richtung zu zeigen. Dann ging er wieder in die Menge. Was hatte das zu bedeuten? Oh, Madam Pompfrey kam aus der Menge nach vorne. Auch sie sagte irgend etwas. Dann redete wieder Kingsley, dann auch McGonagall. Und die Medihexe nickte immer nur. Dann war die Stille weg.

"Mrs. Black, wir bitten Sie erneut nach vorne."

Ich wurde wieder auf den Stuhl gesetzt.

"Nachdem noch eine weitere Zeugin zu Ihrem Fall aufgetaucht ist und genügend Informationen zusammengetragen wurden, stimmt das Gamott nun ab. Wer stimmt für eine Verurteilung zu drei Jahren Freiheitsstrafe in Askaban und einer Geldstrafe von zweitausend Galeonen?"

Nicht eine Hand hob sich. Mir fiel ein Stein vom Herzen.

"Wer stimmt dafür, dass nicht nur keine Strafe verhängt, sondern auch ein offizielles Bekenntnis zu der offensichtlichen Rolle als Opfer in diesem Krieg ausgesprochen, demnach ein Betrag an Schadensersatz fällig und vom Ministerium eine psychische Behandlung im St. Mungos gestellt wird?"

Etwa fünfzig Hände wurden gehoben.

"Dann erkläre ich Sie hiermit für nicht Schuldig. Alle weiteren Punkte werden Sie schriftlich bestätigt bekommen. Auch Ihnen steht es frei, die Verhandlungen zu verlassen, oder als Zuschauer weiter beizuwohnen. Mrs. Lupin, entfernen Sie die Handschellen!"

"Ich bleibe! Und ich danke Ihnen allen!"

Ich blickte über die Reihen des Gamotts. Viele Mitglieder lächelten mir freundlich zu. Ich erkannte noch einige weitere bekannte Gesichter. Aberforth Dumbledore, Bill und noch einige andere, die ich von sehen kannte. Meine Handschellen wurden mir abgenommen und ich stieg die Treppen nach oben zu Reggie.

"Was hast du ihnen gesagt?", wollte ich geflüstert von ihm wissen, während Alecto Carrow verhört wurde.

"Die Wahrheit. Nicht mehr und nicht weniger. Sie haben Madam Pompfrey auch noch aufgerufen. Ich glaube, erst nachdem ihre Aussage sich mit meiner recht gut gedeckt hat, haben sie mir geglaubt."

"Danke!"

"Alles für meine Prinzessin!"

Er nahm meine Hand und hielt sie fest. Die Befragungen von den Buchstaben C bis L verfolgte ich überhaupt nicht. Die meisten Menschen kannte ich Sowieso nicht. Als Kingsley jedoch Mom nach vorne rief, war meine Aufmerksamkeit wieder voll beim Geschehen.

Auch ihre Verbrechen, die sich auf die Anwesenheit bei einigen Taten und das nicht melden von Wissen beschränkte, wurden vorgetragen und dann wurde wieder Harry als Zeuge aufgerufen. Er berichtete, was im Wald geschehen war, und was er und wir alle Mom doch zu verdanken haben. Dann wurde Abgestimmt und es war zwar etwas knapper als bei Regulus und mir, aber auch Mom wurde Freigesprochen. Mit nur einer einzigen Stimme mehr. Sie kam ebenfalls zu uns und wurde sofort mit einer stürmischen Umarmung von mir begrüsst. Sie war Frei! Genau wie ich! Und Reggie! Draco war der nächste. Die Begründung, er hat Aufträge oft nur ausgeführt um mich vor weiteren Aufträgen zu beschützen hat ihm viel Mitleid im Gamott eingebracht. Und dieses Mitleid und die Tatsachen, dass er Harry im Manor nicht verraten hat, und er Harry letzten Endes sogar geholfen hat, hat ihm wiederum genug Stimmen für Freispruch eingebracht. Als er sich dann zu uns setzte, fiel ich auch ihm sofort um den Hals. Ich war so froh, dass er gut hier raus gekommen war. Dad würde fünf Jahre nach Askaban kommen. Er hatte eine vergleichsweise leichte Strafe erhalten, wenn man alle Taten berücksichtigte, aber weh tat es trotzdem, ihn gehen zu sehen.

Die restlichen Angeklagten waren schnell durch. Die Aufzählung der Verbrechen war meistens länger, als die Verhandlung inklusive Abstimmung über das Urteil. Nachdem auch der Letzte weggebracht worden war verliessen wir, gemeinsam mit allen anderen den Verhandlungsraum. Ein Zauberer mittleren Alters drückte mir draussen vor der Tür sofort Delphini in den Arm. Ich seufzte. Damit würde ich jetzt wohl leben müssen. Mit meiner Tochter.

"Sunny, kann ich kurz mit dir reden?"

Das war ganz klar die Stimme von Ginny. Ich drehte mich zu ihr um.

"Es tut mir leid!", begann sie.

Mein ganz neues Leben (Adventskalender)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt