17.12

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"Täglich einen Brief!", verlangte ich. Schmunzelnd sah der ehemalige Todesser auf mich runter.

"Einverstanden. Und bevor ihr meinetwegen den Zug verpasst, gibst du deiner Mutter die Hand und ihr appariert!"

"Krieg ich keinen Abschiedskuss?", fragte ich lasziv. Der ältere beugte sich vor um mich zu küssen. Unsere Lippen trafen aufeinander und in mir explodierte ein Feuerwerk.

"Nehmt euch ein Zimmer!", meinte mein Zwilling als ich mich von meinem Freund gelöst hatte, wir uns allerdings weiterhin tief in die Augen starrten.

"Klappe Draco!", fauchte ich.

"Seit ihr dann endlich so weit?", wollte Mom wissen. Ich nickte und gab ihr die Hand. Kurz darauf standen wir nahe der Absperrung zwischen Gleis neun und zehn. Dad wartete schon auf uns. Er war mit dem Gepäck schon etwas früher gekommen und hatte uns bereits zwei Gepäckwägen geholt.

"Bist du sicher, dass du alles hast?"

"Ja Mom!"

"Und du Lyssandra?"

"Ich hab alles!"

"Gut! Also dann, Draco, du gehst mit deinem Vater und Lyssandra, du kommst mit mir!"

Zuerst die beiden Männer, dann Mom und ich rannten auf die Barriere zu und kamen auf Gleis neundreiviertel wieder raus. Ich stieg in den Zug, und beugte mich gemeinsam mit meinem Bruder aus dem Fenster.

"Benehmt euch! Und Draco, den Quidditchpokal gewinnt ihr mir dieses Jahr!", verlangte unsere Mutter.

"Strengt euch in den ZAGs an! Mindestens fünf ZAGs erwarte ich von euch beiden", meinte Dad.

"Und lasst ab und zu mal von euch hören! Über Ostern bleibt ihr dieses Jahr in der Schule. Wir sehen uns also im Sommer wieder!"

"Ja Mom!", gaben Draco und ich gleichzeitig zurück.

"Und ich will nichts schlechtes über euch hören! Ihr habt den Ruf unserer Familie zu tragen!"

Der Zug setzte sich langsam in Bewegung. Draco uns ich liessen uns auf die beiden Fensterplätze fallen, sodass Blaise und Pansy die sich wenig später zu uns gesellten neben uns Platz nehmen konnten.

"Wie waren eure Ferien?", wollte die schwarzhaarige wissen.

"Super! Wir waren über Silvester auf den Malediven", verkündete Blaise.

"Wir waren zuhause und haben nur unter der Familie gefeiert. Lys hat seit neuestem einen Freund!", petzte Draco.

"Echt? Kennen wir ihn?", wollte Pansy sofort wissen. Ich schüttelte den Kopf.

"Er ist etwas älter als ich. Schon nicht mehr auf Hogwarts. Aber jetzt erzähl, wie waren die Ferien bei dir? Nach dem Theater mit dem Wandteppich haben wir uns ja nicht mehr gesehen!"

"Ach komm, Lyssie. Du fandest es doch garnicht so schlecht das mit dem Stammbaum!", meinte mein Bruder.

"Ich hätte gut darauf verzichten können, Moms Nervenzusammenbruch bei unserer Tante mitzuerleben."

Die ganze Zugfahrt über waren die Ferien das Gesprächsthema Nummer eins.

In Hogwarts in der grossen Halle mussten wir uns dann voneinander trennen, und während die anderen zum Slytherintisch gingen, setzte ich mich an den Gryffindortisch. Ich setzte mich nicht an meinen üblichen Platz sondern ganz an den Rand."

"Na, Miss Malfoy ganz allein? Darf man sich dazu setzten?", wollten die Zwillinge wissen.

"Lasst mich allein! Ihr habt keine Erlaubnis, mit mir zu reden!", meinte ich so kalt wie möglich.

Mein ganz neues Leben (Adventskalender)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt