Kapitel 17 - Lucifer

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Was für ein Chaos. Kaum war man mal ein paar Stunden nicht da und dann passierte so etwas? Meine wunderschöne Braut stand gebrochen, mit schmerzverzerrtem Gesicht da, weil sich unsere Linien erneut verbanden. Meine Mutter die weitere Schritte nach hinten machte, um von der Wut meiner treuesten Gefährten nicht verschlungen zu werden.

Unbändiger Zorn, den ich selten verspürte, explodierte in meinem Inneren und ich knurrte: »Fass!«

Ich sah gerade noch wie Riker sein Maul aufriss und meine Mutter mit einem Happen verschlang. Wie ein unzerkautes Bonbon schluckte er sie.

Tja soviel dazu!

Hailey glitt beinahe zu Boden, doch ich stand schon bei ihr und hob sie auf meine Arme. Fest an meine Brust gedrückt schnippte ich mit dem Finger, sodass wir uns Sekunden später in meinem Schlafzimmer befanden. Behutsam legte ich Hailey auf meinem Bett ab. Ihrem Herzschlag lauschend, sichergehend, dass sie noch atmete, deckte ich sie zu.

Meine Augen glühten, während ich auf sie hinab starrte. Ich wollte die Wände meines Reiches einreißen, war ich sonst beherrscht, ging es jetzt nicht mehr. Einen Atemzug später spürte ich Blizzard neben mir.

»Konntest du sehen, ob sich das Blut der beiden vermischt hat?«, fragte ich mit einer Stimme, die ich lange nicht an mir gehört hatte. Sie hallte im gesamten Raum wider.

Bisher hatte mir auch keiner einen Anlass dazu gegeben. Nur meine Mutter war dazu in der Lage, solche Reaktionen in mir hervorzurufen. Ich hätte sie sofort, nachdem Hailey sie in dem Laden aufgesucht hatte, einsperren sollen. Eigentlich war es doch klar, dass sie, sobald sich eine Gelegenheit ergab, zuschlagen würde.

»Luci es ging alles so schnell, ich war gerade mit ihr auf dem Weg hier runter, dann kam Selina und hat sie und sich verschanzt. Riker und Scott haben sich verwandelt und versucht den Schutzwall, der sie umgeben hat zu zerbrechen.«

Sollte das der Fall sein, dass meine Mutter es tatsächlich geschafft hatte, Hailey ein Blutlinienkind unterzujubeln, dann würde sie innerhalb kürzester Zeit gebären und womöglich dabei sterben. Der menschliche Körper war nicht stark genug dafür, diese Magie und die Geburt zu überleben. Ganz anders wäre es, wenn es auf natürlichem Wege passierte, bei dem Gedanken daran ballte ich meine Faust.

Ich schloss die Augen, um zu lauschen, dass sich kein weiteres Schlagen eines Herzens eingeschlichen hatte. Ein Zeichen, dass ein Kind in ihr wuchs, jedoch blieb es ruhig. Als ich die vertrauten Schritte meiner Hunde wahrnahm, die vor dem Bett zum stehen kamen, öffnete ich meine Augen.

Keiner der beiden hatte sich schon zurückverwandelt. Sorge zeichnete sich in ihren Gesichtern ab, während sie auf ihre womöglich zukünftige Höllenkönigin hinabsahen.

Sie genau wie Blizzard waren ihr treu ergeben gewesen. Obwohl es mich bei Blizzard schon etwas überrascht hatte. So hatte ich damit gerechnet, dass sie, sobald sie nicht mehr an Lucifers Haus gebunden war, für Chaos sorgen würde, so hatte sie nicht einen Gedanken daran verschwendet und war zu Hailey gefahren, um sie zu beschützen.

Beizeiten sollte ich, bei dem einen oder anderen Ausgang vielleicht ein Auge für sie zudrücken.

Auch meine beiden Hunde würden für ihre Dienste einen riesigen Kauknochen von mir bekommen. Jedoch einen anderen als meine Mutter.

Mein Blick ging zu Blizzard. »Passt du auf sie auf?«

Obwohl ich mir sicher sein konnte, dass Hailey jetzt in Sicherheit war, verspürte ich das Bedürfnis, sie nicht eine Sekunde aus den Augen zu lassen.

»Natürlich«, gab sie mir zu verstehen.

Ich wandte mich an meine beiden Freunde und befehligte sie, mir zu folgen. Was sie auch taten.

A Date with a DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt