Epilog

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Auch wenn ich das Kleid von Hailey nicht ganz so hinbekommen habe, wie ich es mir vorgestellt habe, wollte ich euch den Versuch dennoch nicht vorenthalten.


»Ich bin echt in der Hölle!«, ließ Nina verlauten, während sie das Ankleidezimmer, in dem wir uns befanden bestaunte. Es war der Tag von Carters und meiner Hochzeit.

Blizzard stand hinter mir und fixierte gerade meine Haare mit sämtlichen Spangen, damit sie hielten.

»Vielleicht sollte sie mal ein Glas Sekt trinken, so aufgeregt wie sie ist«, murmelte Blizzard leise.

Durch den Spiegel, vor dem wir uns befanden, sah ich sie hindurch an und sie zwinkerte mir zu.

Ich versuchte mir ein Lachen zu verkneifen.

»War wohl doch nicht so übel einen Dämon zu beschwören wie zuerst angenommen, was? Ich meine sieh dich an Hailey, du heiratest den Kerl!«, schrie meine beste Freundin ganz aufgeregt.

Meine Mutter und meine Schwester waren erst nicht so begeistert, nachdem sie gehört hatten, dass ich den König der Hölle ehelichen würde. Erst ein nachmittägliches Kaffee trinken, bei meinen Eltern bei dem auch meine Schwester Amy und ihr Mann dabei gewesen waren, hatten sie wieder einmal umgestimmt. Carter, der nicht Carl, hatte sich von seiner besten Seite gezeigt und diesmal ohne besondere Vorkommnisse bis zum Ende durchgehalten.

Die Hölle feierte die Hochzeit seines Königs. Sämtliche Dämonen, die eigentlich recht nett waren, hatten sich im Hause Lucifer niedergelassen, um ihre neue Königin zu begrüßen. Mir wurden seit Tagen Geschenke gebracht, die Carter vorher immer überprüfte. Als ich ihn erst neulich gefragt hatte, warum er immer vor mir hineinschaute, hatte er gemeint: »Man darf Dämonen nicht trauen, Hailey Baby!«

Und das aus dem Mund des Teufels!

Bisher hatte sich aber noch keine Bombe oder ähnliches darin befunden, von daher war ich mir sicher, dass er dazu neigte etwas zu übertreiben.

»Ja im Nachhinein kann ich sagen, dass es zwar nicht die beste Idee war, aber eine lebensverändernde«, gestand ich.

»Ach komm...«, sagte sie, »...ich bin die geborene Komplizin. Ich sollte Lucifer um einen Job bitten, so als Sidekick, damit seine Dämonen weitere Handel mit den Menschen schließen können.«

Blizzard lachte. »Das würde ihm bestimmt gefallen!«

Ich hob einen Finger. »Nein!«

»Hey, der Teufel zahlt bestimmt besser als Ramona im Friseursalon!«

Ich riss meine Augen weit auf und nahm sie ins Visier. »Dennoch kein Grund, einen Pakt mit dem Teufel einzugehen!«

»Richtig, dazu muss man erstmal auf eine Hochzeit eingeladen werden«, wies sie mich nochmal auf meinen Fauxpas hin, an welchem sie meiner Meinung nach immer noch die ganze Schuld trug, auch wenn Carters Mutter ihre Finger im Spiel gehabt hatte. Gerade als ich etwas erwidern wollte, meinte Blizzard.

»Fertig!«

Ausgiebig betrachtete ich mich im Spiegel, meine Haare, die sie zu einem Halbzopf in ein schwarzes Diadem eingearbeitet hatte, fielen mir über den Rücken. Die Zacken des Diadems bildeten sich nach oben und sahen ein wenig aus wie lodernde Flammen. Kunstvolle Schmucksteine waren darin eingearbeitet und bildeten durch ihre abwechselnden Farben von rot, gelb und orange einen wunderbaren Kontrast zu meinem schwarzen Hochzeitskleid. Ja, sehr ungewöhnlich und in der Menschenwelt absolut nicht passend, aber dafür in der Hölle.

Mein Kleid war, das schönste, das ich je gesehen hatte. Ein tiefer Ausschnitt, der bis zur Mitte meiner Brüste ging, wurde durch ein transparentes Band zusammengehalten. Dünne Stoffträger hielten das Kleid, welches sich nach unten hin Lage um Lage immer mehr aufbauschte. Das ganze Korsett bestand aus funkelnden kleinen schwarzen Diamanten. Carter hatte es nicht herbei geschnippt, sondern extra bei einem Dämonenschneider anfertigen lassen.

Als er es mir überreicht hatte, hatte er gemeint: »Es wird meinem Anzug farblich abgestimmt sein.«

Und was sollte ich sagen, auch wenn ich ihn seit heute Morgen noch nicht zu Gesicht bekommen hatte, war ich mir sicher, dass es stimmte. Er hatte einen ausgezeichneten Geschmack.

»Du siehst wunderschön aus, wie eine Dämonenprinzessin«, ließ Nina ab, als sie mich stürmisch in ihre Arme zog.

Blizzard meinte daraufhin: »Königin, Lucifers Königin! Aber sie hat recht, du siehst wunderschön aus!«

Ich bedankte mich bei ihnen, vor allem bei Blizzard, die ich auch nochmal in die Arme nahm und die mir dann ins Ohr flüsterte: »Ich hab doch gesagt, dass wir gute Freundinnen werden, die sich gegenseitig die Haare flechten, beim nächsten Mal bist du dran!«

Zwinkernd verließ sie zusammen mit Nina den Raum. Ich musste lachen. Mein Vater würde gleich kommen und mich zum Altar führen.

Wer hätte das gedacht, dass ich Hailey Summers, die Königin der Lügen, irgendwann den König der Hölle heiraten würde?

Kurz schloss ich meine Augen, um den Moment noch ein bisschen innezuhalten, als ich ihn dicht hinter mir spürte. Schnell riss ich meine Augen auf und blickte in durch den Spiegel hindurch an.

»Das bringt Unglück!«

Carter legte seinen Arm, um meinen Bauch und zog mich ruckartig an seine Brust.

»Nein, tut es nicht, Schnuckilein.«

Seine Lippen legte er dicht an meinem Ohr und natürlich erwachte meine Libido zum Leben.

»In der Hölle...«, begann er genauso dunkel wie verführerisch, »...ist es Tradition, dass die Ehe noch vor der Vermählung vollzogen wird.«

Oh, das konnte er vergessen! Ich hatte nicht Stunden damit verbracht, mich von Blizzard schminken zu lassen und mir die Haare machen zu lassen, nur damit er das jetzt innerhalb von Sekunden ruinierte.

»Netter Versuch, aber auf deine Lügen falle ich nicht herein. Solltest du mittlerweile schon gemerkt haben!«

Seine Augen loderten feurig und auf seinen Lippen bildete sich ein diabolisches Grinsen.

»Nur der Versuch zählt, aber tatsächlich bin ich deswegen hier.«

Carter hielt mir mit der freien Hand eine Kette vor die Nase.

Er nahm etwas Abstand, um sie mir anzulegen, dabei sprach er: »Sie hat eine Funktion.«

»Und welche?«, fragte ich ganz aufgeregt.

Nach dem Carter sie geschlossen hatte, drehte er mich zu sich herum. »Du wirst nichts anderes als sie tragen, wenn ich dich nach unserer Vermählung zum ersten Mal als meine Königin nehme.«

So ein gerissener Teufel

Ehrlich gesagt, hatte ich keine Ahnung, woher er das wusste, aber genauso hatte ich es mir in meinen Träumen erhofft.

Seine Arme legten sich erneut um mich und zogen mich fest an seinen Körper. Er blickte mir tief in die Augen und raunte: »Ich liebe dich, Hailey Baby.«

Das Lachen begann in meiner Brust und hinterließ ein glückliches Lächeln in meinem Gesicht. »Und ich liebe dich, Lucifer.«

Ende 

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A Date with a DevilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt