Charité

Das Geständnis

Martin Sicht:

Nachdem Anni zurückgekehrt war und die Verantwortung für Karin übernommen hatte, beschloss ich, einen Spaziergang im Krankenhausgarten zu machen, um etwas frische Luft zu schnappen und meine Gedanken zu ordnen.

Plötzlich hörte ich Schritte hinter mir und drehte mich um. Es war Otto, der ebenfalls einen Moment der Ruhe suchte. Sein Blick traf meinen, und für einen Moment standen wir uns schweigend gegenüber. Dann brach Otto das Schweigen. "Wie geht es dir?" fragte er leise, als ob er Angst hätte, gehört zu werden.

"Ich bin okay", antwortete ich zögernd, unsicher, ob ich ihm von meinen inneren Turbulenzen erzählen sollte. Doch etwas in Ottos Blick ließ mich fühlen, dass ich ihm vertrauen konnte. "Es ist nur... ich frage mich die ganze Zeit, ob ich dir etwas sagen sollte", gestand ich schließlich und blickte zu Boden.

Otto trat näher und legte sanft eine Hand auf meine Schulter. "Du kannst mir alles sagen, Martin. Wir sind füreinander da", versicherte er mir mit einem warmen Lächeln. Da spürte ich, wie sich mein Herz schneller schlug, und ich beschloss, meine Worte vorsichtig zu wählen. "Es geht um uns, Otto. Um... meine Gefühle für dich", gestand ich schließlich leise.

Für einen Moment schien die Zeit stillzustehen, während Otto meine Worte verarbeitete. Dann sah ich, wie sich ein Ausdruck der Überraschung und zugleich der Erleichterung auf seinem Gesicht zeigte. "Martin, ich... ich weiß nicht, was ich sagen soll", murmelte er und suchte nach den richtigen Worten.

Bevor er weitersprechen konnte, wurden wir jedoch von einem lauten Ruf unterbrochen. "Otto! Martin! Kommt schnell, ich brauche eure Hilfe!" rief Dr. Sauerbruch von der Tür des Krankenzimmers aus. Hastig folgten wir ihm, unsere Gedanken jedoch immer noch bei dem unausgesprochenen Gespräch zwischen uns.