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Im Laufe meines Arbeitstages rief ich Neal an. "Hey, Lust dass ich nachher bei dir vorbei komme?", fragte ich als er sich am anderen Ende meldete. "Klar gern, sag mal ist wirklich alles okay? Du wirktest so anders beim Frühstück", erkundigte er sich nochmal bei mir.

"Ich rede mit dir darüber, wenn ich soweit bin, ich muss das erstmal mit mir selbst ausmachen. Aber Neal, ich verspreche dir, dass ich dann mit dir reden werde. Lass uns erstmal die Zeit genießen, die wir haben, okay?" 

"Alles in deinem Tempo, ich erwarte dich dann heute Abend um 20 Uhr?", fragte er. "Bis dann, Caffrey", antwortete ich. "Bis dann Anna"

Und nun stand ich wieder im Büro mit meinen Kolleg:innen und fühlte mich komplett Fehl am Platz. Ich konnte nicht aufhören über mich und Neal nachzudenken. Würde eine Beziehung zwischen uns funktionieren? Die körperliche Anziehung konnte ich nicht leugnen, das konnte keiner von uns. Aber würde es auch auf emotionaler Ebene funktionieren?

Ich würde dem ganzen einen Versuch geben wollen, war ich mir sicher dass es Neal das auch wollte? Er würde mich nicht fragen, um mich nicht zu drängen. Jedes Mal wenn ich das machte, haben die Jungs und Männer mich betrogen oder sitzen lassen, das war ein schlechtes Omen. Das ich Gefühle für ihn hatte war nicht mehr diskutabel, ich war mir ziemlich sicher, dass ich sie hatte. Ich würde heute Abend einfach mit Neal reden.


"Ich hab Wein mitgebracht", sagte ich als er mir die Tür öffnete. "Komm rein, das Essen dauert noch einen kleinen Moment", erwiderte er. "Du siehst gut aus", komplimentierte ich ihn. "Danke, komm lass uns auf den Balkon", forderte er. Ich genoss die Aussicht über die wunderschöne Stadt.

Neals Handy klingelte ununterbrochen. Kaum war aufgelegt ging der nächste Anruf los. Irgendwer wollte uns den Abend ruinieren. Als Neal gerade das Essen servieren wollte ging es schon wieder los. "Na geh schon ran", sagte ich. "Danke", sagte er und da hörte er die Mailbox ab, weil der Anrufer grade in dem Moment aufgelegt hatte. In dem Moment hörten wir schon irgendwelche Stimmen von der Treppe.

Schnell zog mich Neal in sein Ankleidezimmer, da kamen schon zwei Menschen zur Tür herein. "Ah wunderbar, kommen Sie rein", sagte der Mann. Wir beobachteten die beiden durch ein Glas im Ankleidezimmer. "Was zum Teufel geht hier vor sich?", fragte ich irritiert. "Es tut mir leid Anna, dass ist ein Fall vom FBI. Die Frau wird verdächtigt kurz nach der Hochzeit ihre Ehemänner zu töten und Peter, ist undercover" "Und jetzt ist er mit der schwarzen Witwe in deiner Wohnung weil?", fragte ich. "Er schlecht mit ihr zu seiner Frau nach Hause kann", antwortete Neal. 

"Ich wusste gar nicht, dass du zeichnen kannst", sagte die schwarze Witwe, "Zeichne mich", forderte diese. "Oh oh", sagte Neal, "Peter kann nicht zeichnen" Peter ging zur Staffelei und schrieb fett auf das Blatt "Hilf mir" Neal holte aus einem der Schränke ein Blatt Papier und einen Bleistift heraus und begann zu zeichnen. 

"Wow, wann bekomm ich so ein Portrait" Die Tür ging vorne auf. "Das ist nicht gut", sagte Neal. "Wer is das?", fragte er. "Ah meine rechte Hand, leg mir doch meinen Anzug für morgen zurecht", forderte Peter den fremden auf. "Das ist Mozzie", stellte Neal vor, "Ein guter Freund von mir" Dieser kam dann auch schnell zu uns. "Hey Moz", begrüßte Neal seinen Kumpel. "Moz, das ist Anna, Anna das ist Mozzie", stellte Caffrey uns gegenseitig vor.

"Bist du fertig? Der Schnüffler braucht das Porträt jetzt", hetzte dieser Mozzie. "Nur noch ein kleines Detail", sagte Neal und malte ihr noch einen Ring an den Finger. "Das wird den Schnüffler nicht freuen", entgegnete Mozzie. "Jetzt geh schon, bevor es auffällt", forderte Neal auf und somit waren wir wieder allein. 

"Du hast meine Frage nicht beantwortet", stellte ich fest. Verwirrt schaute er mich an. "Wann krieg ich so ein Portrait?" "Wann immer du willst", antwortete Neal. "Tschuldige, dass der Abend nicht so verlief, wie wir ihn uns vorgestellt hatten", redete Neal weiter. "Ich schätze an sowas müsste ich mich bei dir gewöhnen, wenn du beim FBI arbeitest", erwiderte ich. "El, Peters Frau verflucht immer einen FBI Agent als Mann zu haben. Beschissene Arbeitszeiten und es ist nicht immer ganz ungefährlich"

"Bleibt aufregend, denke ich", antwortete ich darauf. "Ja vielleicht" Ich lehnte mich mit meinem Kopf an Neals Schulter und kuschelte mich an ihn. Er lächelte mich von der Seite an und so beobachteten wir die beiden Eindringlinge noch eine ganze Weile. 

Als die schwarze Witwe dann ging blieb Peter noch kurz und wir kamen aus dem Versteck. "Danke Neal", begann Peter schon bevor er mich sah. "Miss Scott, hab ich etwa?", fragte der Agent weiter. Ich erinnerte mich an ihn, er hat meinen Fall mit dem gestohlenen Gemälde geleitet. Neal nickte: "Mh-hm" "Oh das tut mir leid"

"Ich sollte auch gehen", sagte ich. "Sicher?", fragte Neal. Ich nickte. Ich umarmte ihn und gab ihm einen Kuss auf die Wange. Ich löste mich wieder. "Agent Burke", verabschiedete ich mich und trat aus der Tür, allein in diesen Abend.

Zwei Welten kollidierenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt