Kapitel 32

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--- Yuki ---

„Du wirst nicht genug davon bekommen." Sie wusste nicht, was sie erwarten würde und doch freute sich das junge Mädchen darauf. Auf die Welt, die Akane ihr zeigen wollte und die für Yuki wie der Regenbogen war. Der Moment, den man genießen musste, solange man ihn hatte. Der Moment mit ihren Freunden. „YOSH! Ich bereite alles vor! Bade in Ruhe fertig! Und versink nicht wieder im Wasser oder du bekommst einen Hitzeschlag!" Rief Akane voller Euphorie und viel zu laut. Im Hintergrund war Reikas Seufzen zu hören, doch da richtete Akane sich bereits auf und sprang aus dem Wasser heraus. Stürmte an den Frauen vorbei, die gerade gesittet ins Bad kommen wollten. Akane rannte sie fast um, dann war sie einfach verschwunden, während ihr die Frauen böse Blicke hinterher warfen. „Nimm es ihr nicht übel." Bat Reika sanft. Auch sie war nun an Yukis Seite geschwommen. Yuki sah zu ihrer Teamleiterin und doch schüttelte sie den Kopf. „Das tu ich nicht." Es war ihr peinlich. Äußerst peinlich. All diese Anblicke, die sie nicht gewohnt war. All die ungewohnte Nähe und doch war Yuki glücklich. Es wurde ihr mit Akanes Worten immer weniger peinlich und das Wasser verbarg genug. Es schimmerte leicht grünlich und spiegelte so die Mineralien und Kräuter wider, mit denen es gesättigt war. „Was hältst du denn jetzt vom Badehaus?" Fragte Reika freundlich und Yuki blickte sich um. Musterte alles. Die Bambustrennwand und die Bambusgewächse am Rand. „Es ist angenehm warm." Erkannte sie und lächelte und Reika nickte. „Das ist es. Aber mach nicht zu lange. Sonst steigt dir die Hitze in den Kopf." Bat Reika, als auch sie sich erhob. Wie selbstverständlich aus dem Wasser trat. Yuki sah ihr mit Röte im Gesicht hinterher. Wenn sie hier raus wollte, musste sie den selben Gang antreten. Es war ihr schon jetzt peinlich. Sie musste zugeben, das Wasser war angenehmer, als in der Badewanne und es roch gut. Und doch. Eine Badewanne wäre ihr lieber gewesen. So wie Zuhause. „Ich mache nicht zu lange." Versprach sie, als auch Reika in der Umkleide verschwand. Dort drinnen warteten die Duschen mit denen sie sich dann frisch machen konnten. Innerlich wappnete sie sich bereits dafür, ehe sie zehn Minuten später endlich den Mut dafür fand, das Bad zu verlassen. Es war ihr so unglaublich peinlich und dabei beobachtete sie niemand. Niemand schenkte ihr Aufmerksamkeit, weil keine Frau etwas sah, das sie nicht selbst kannte. Diese Tatsache beruhigte Yuki ein wenig, während sie sich abduschen ging und später und erleichtert mit ihrer Kleidung auf den Gang trat. Viele trugen hier Yukata, einfache kimonoähnliche Kleidungsstücke, und wirkten entspannt. Liefen mit kleinen Windfächern herum. Yuki aber war froh, ihren Alltag und ihr Gewohntes zurück zu haben. Kurz blickte sie sich um, ehe sie den Weg nach Links einschlug. Dort hinten würde die Treppe auf sie warten. Ihr Zimmer für die Nacht befand sich im zweiten Stock. Sie hatte die Treppe fast erreicht, als sie bekannte Stimmen hörte. Sofort stoppte sie. „-hör ihr einfach nicht zu, meine Liebste. Sie ist einfach nur eifersüchtig." Frohlockte Kenji erhaben, während jemand die Treppen ein Stück tiefer sprang. „Jetzt lass doch endlich mal die Frauen in Ruhe und wer ist hier eifersüchtig? Ich hab nur gesagt, das du kommen sollst." „Entschuldige mich ja?" Fragte Kenji, statt Akane gleich zu antworten und er hörte ein Schnauben, während eine Frau sich mit einem völlig verwirrten Gesichtsausdruck von Kenji löste und an Yuki vorbei verschwand. Kurz sah Yuki ihr hinterher. Wie schon all die anderen Frauen, die Kenji als Fans ansah, wirkte das Mädchen mehr als verwirrt. „So zufrieden? Du hast meinen Fan vergrault." Erkannte Kenji nun und Akane seufzte hörbar. „Das war nicht dein- Wie auch immer. Mach doch was du willst." Entwich es Akane hörbar mürrisch. Fast schon erschöpft, dann aber redete sie weiter, als wäre nichts gewesen. „Aber ich will das du hoch kommst. Ich will das wir alle Karten spielen!" „Willst du mehr meiner Zeit genießen?" Fragte Kenji erhaben und Akane schlug sich die Hand ins Gesicht. „Nein. Himmel. Kannst du damit endlich aufhören. Das ist doch affig." „Bis jetzt ist hier nur ein Seestern, der meinen Fans vergrault und sich zum Affen macht." „Ich. DU! Ah! Ich werd wahnsinnig mit dir. Wirklich. Ich hau dir bald eine rein, wenn du den Käse nicht lässt! Das hier ist ernst!" Yuki lugte um die Ecke. Sie wusste nicht warum sie sich verborgen hielt. Etwas an alle dem, gab ihr das Gefühl, es zu müssen. Als durfte sie einfach nicht stören. Woher dieses Gefühl wohl kam? Yuki konnte es nicht einordnen. „Ok ok. Das du immer zuschlagen oder damit drohen musst. Was ist denn so wichtig?" Kenjis Stimme veränderte sich. Er klang ernster. Weniger erhaben und überheblich. „Wir müssen Karten spielen!" Erklärte sich Akane, ohne sich wirklich zu erklären. „Das klingt nicht gerade wichtig." „Doch das ist es. Yuki hat noch nie Karten gespielt. Kannst du dir das vorstellen? Und sie war nie im Badehaus! Das können wir so nicht lassen!!!" Akane hopste noch ein paar Stufen tiefer herunter und landete direkt vor Kenji auf dem Erdgeschoss. Stumm beobachtete Yuki, wie Kenjis Gesicht trauriger wurde. Dann tat er etwas, das Yuki noch nie an ihm gesehen hatte. Er lächelte ungläubig und fuhr sich seltsam verloren durch sein Haar. Sein Ausdruck auf dem Gesicht veränderte sich völlig. „Du hast ein zu großes Herz Akane. Du wirst dich irgendwann verletzen, wenn du es so auf der Zunge trägst." Akane? Hatte Kenji seine Gesprächspartnerin diesmal nicht Seestern genannt? Akane schien es gar nicht zu bemerken. „Spielst du jetzt mit oder nicht?" Fragte die Orangehaarige ungeduldig und trat direkt vor ihren Teamkollegen. Noch nie war es Yuki aufgefallen, doch war Kenji tatsächlich etwas größer geworden als Akane? Es waren nur ein paar Zentimeter und doch, sah er ein Stück zu ihr herunter. In ihre Augen hinein. „Klar. Wie sagst du immer. Je mehr, desto witziger?" Er lächelte auf eine für Yuki ungewohnte Art und kurz blieb Akane ruhig. Streitete nicht wie üblich mit ihm und es wirkte so normal. Für Yuki ungewohnt und doch für die Beiden war es Normalität. Sie zeigten einander eine Seite an sich, die sie im alltäglichen Leben nicht zeigten. War das etwas privates? Etwas, das Yuki nicht hätte beobachten sollen? War das etwas, das nur die zwei etwas anging? Plötzlich drehte Akane ab und stapfte die Treppen hoch. „Gut. Komm nicht zu spät! Aber zieh dir was gescheites an und nicht den Yukata! Yuki ist das hier alles schon peinlich genug!" Plötzlich war Akane fort und doch sah Kenji noch einen Moment die Treppe hoch. „Jaha, Seestern." „Idiot!" Was genau, hatte Yuki hier gerade beobachtet?


Falling Snow - Nahendes Schicksal || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt