Kapitel 33

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--- Yuki ---

Als Yuki jetzt das Gemeinschaftszimmer ihres Teams betrat, war alles wie immer. Reika saß am Tisch und vollführte ein paar Kartentricks. Sie spielte mit dem Kartendeck, als wäre sie eine echte Magierin. Sie stoppte nur, weil Yuki eintrat. Akane hatte ihr eigenes Deck in den Händen und tausende Karten um sich herum verstreut. „Man das ist gar nicht einfach." Brummte sie und ein Lachen war von Kenji zu hören. „So schwer ist es jetzt auch wieder nicht." Auch Kenji hatte ein Deck in den Händen und bewegte die Karten elegant herum. Nicht ganz so geschmeidig wie Reika, aber um ihn herum lagen keine Karten. „Du bist so ein Angeber. Oh Yuki! Komm her!" Rief Akane und man hörte ihr an, das sie erleichtert war, nicht noch länger Karten fallen lassen zu müssen. „Hey kleine Yuki-chan. Setz dich doch zu uns." Kenji rutschte ein Stück und bot ihr so Platz am Tisch an, während Akane ihre Karten zusammensuchte. „Danke. Spielt man so Karten?" Fragte Yuki neugierig und setzte sich zwischen Akane und Kenji. Nach dem Gespräch, das sie belauscht hatte, kam ihr das seltsam vor und doch zuckte keiner der Beiden. Sie wirkten wie immer, als wäre dieser Abstand kein Problem für sie. Vielleicht hatte sie die Situation einfach falsch eingeschätzt. Allerdings. Spekulieren würde ihr hier eh nicht helfen. „So spielt man keine Karten. Wir haben uns nur die Zeit vertrieben bis du kommst." Sagte Reika sanft und Yuki sah sofort schuldbewusst drein. „Entschuldigt, das ihr warten musstet!" Akane wedelte diese Bedenken einfach fort. „Ach was. Wir wussten doch, das du noch etwas Zeit brauchst. Hat noch alles geklappt?" Sie sah so aufgeweckt wie immer zu Yuki und so beruhigte sich das Mädchen und nickte. „Ja." „Perfekt, dann lasst uns Karten spielen!" „Und wo willst du anfangen? Es gibt tausende." Warf Kenji dazwischen und Akane sah genervt zu ihm. „Das sollte ja wohl Yuki entscheiden!" „Aber sie kennt doch gar keine." „Gut dann such ich eins aus." „Das kann ja nur Schwimmen sein." Yuki blinzelte verwirrt hin und her. Schwimmen? „Gehn wir wieder ins Bad?" Fragte Yuki irritiert in amüsierte Gesichter hinein. „Nein so heißt das Spiel. Schwimmen. Es ist ganz einfach. Du musst nicht wieder Baden dafür. Ich erklärs dir schnell!" Sagte Akane begeistert. Keiner schien sich daran zu stören, das Yuki unbeholfen in solchen Dingen war. In aller Ruhe erklärte Akane ihr die Regeln. Irgendwelche gleichen Symbole oder Farben sammeln in dem man mit allen oder einer Karte aus der Mitte tauschte. Wer eine Runde verliert, verliert ein Leben bis man alle drei verliert und schwimmt. Yuki hörte ihnen zu und blickte auf ihre Karten. Eine Runde spielten sie offen, danach sollte Yuki ihre Karten verbergen. Es war seltsam. Sie hatte noch nie in ihrem Leben dieses Spiel gespielt und so fragte sie sich, was genau daran Spaß machte. War es vielleicht Sinn des Spiels die Karten der anderen zu kennen, um seine Erfolgschancen zu erhöhen? Akane strahlte breit, wenn sie gute Karten hatte. Sie war wie ein offenes Buch. Kenji redete mehr. Einzig Reika spielte mit einem Pokerface, dem Kakashis alle Ehre machte. Ob die anderen etwas ähnliches an Yuki beobachten konnten? Yuki verstand nicht ganz, was den anderen so viel Freude bereitete, bis sie die erste Runde gewann. Ein Lächeln stahl sich auf ihre Lippen und ein Stolz erfüllte sie. So wie damals am See, als sie einen besonders schweren Ball pariert hatte. Am See während des Schulklassenausfluges. „Ja das ist es! Jetzt verstehst dus, nicht wahr? Macht es Spaß?" Fragte Akane begeistert und strahlte Yuki entgegen. Diese sah noch einmal auf ihren Sieg herunter. Dann nickte sie. „Ja es macht Spaß." Das war es also, was all die anderen Kinder auf der Straße immer gefühlt hatten, als sie mit ihren Freunden spielten. Über die Straßen rannten und irgendwelchen Regeln folgten. Etwas, das auch Mirai erlebt hatte. Eine Mischung aus Eifersucht und Wut begann sie zu erfüllen, als ihr dieser Gedanke kam. Doch kaum war er da, erinnerte sie sich an Kakashis Worte. Über die Gerüchte von Yoshidas Jähzorn, den sie nun vielleicht an Mirai ausließ. Das früher so starke Mädchen nun so verschüchtert und unsicher wirken ließ. Wie war es wohl, all diese Spiele zu kennen und dann zu Yuki zu werden? Ein Leben ohne Karten und Spaß. Ein Leben voll Training und harter Erziehung. Ein Leben voll Schmerzen. „Yuki alles ok?" Fragte Akane nun verwirrt. Besorgt und Yuki sah auf. Erinnerte sich daran, das sie nicht mehr unter Yoshida zu leiden hatte. Das Mirais Schicksal bis jetzt nur grobe Gerüchte war, von denen Kakashi ihr erzählt hatte. Yuki war überrascht, als sie Mitleid in sich fühlte. Wenn es stimmte, dann erlebte Mirai nach einer glücklichen Kindheit die Hölle auf Erden. Schnell schob Yuki diese Gedanken von sich fort. Sah wieder zu Akane und nickte. „Noch eine Runde bitte." Sagte sie, statt auf Akanes Frage einzugehen. Es gab Dinge, über die Yuki weder gerne nachdachte, noch mit ihren Freunden und Mitmenschen teilen wollte. Dieser Gedanke war einer davon.


Falling Snow - Nahendes Schicksal || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt