Kapitel 61

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--- Yuki ---

Yuki konnte Akane verstehen. Doch was sollte das sein? Sie hatten mit Rie geredet und den Innenhof des Adels begutachtet. Einen Eindruck davon gewonnen, was sie erwarten würde und wohin ihr Weg sie führen sollte. Hinab in die Katakomben Oiwai Machis. Der unterirdische Friedhof. Vielleicht noch tiefer. Vielleicht würden sie sogar diese Höhle erblicken mit dem leuchtenden See. Wenn sie jetzt zurück zum Gasthof liefen, würden sie auch nichts anderes tun können, als zu warten. Warten bis Reika und bis schließlich auch Kenji auftauchte. Weitere Stunden in denen Menschen litten. Akane traf dieser Fakt hart. Sehr hart sogar. „Willst du wissen, wer Nisa ist?" Fragte Yuki unerwartet, als sie gerade die letzten Stände der Stadt hinter sich ließen. „Rie hatte sie erwähnt." Erkannte Akane und für einen Moment verschwand die Dunkelheit in ihrem Blick. „Ja. Ich habe euch von Nara erzählt. Nara war Oiwai Machi nicht unähnlich. Eine Stadt, die glücklich und fröhlich schien. Es gab keine Bettler dort und keine traurigen Gesichter. Alles schien perfekt. Aber das stimmte nicht. Hinter Nara führte eine Schlucht zur Rosenwiese. Es klingt so wunderschön, doch das war es nicht. All die Bettler und kranken Menschen waren dort hin vertrieben worden. Die Rosen längst platt getreten. Die Menschen dreckig. Der Boden erdig. Die Häuser nur Unterschlüpfe unter Planen und unter all diesen lebte Nisa mit ihrem Vater. Ein Jutsu hatte ihm die Kraft zum Leben genommen und ihn zu einer seelenlose Hülle gemacht. Doch Nisa hat ihn nie aufgegeben. Sie hätte anders leben können und doch hatte sie sich dazu entschieden an seiner Seite zu bleiben. Als ich dort war, war ich in dieser Gestalt und wir schauten uns nur um. Der Anblick hat mich so unglaublich wütend gemacht. All diese gebrochenen Menschen und hinter der Schlucht eine Stadt, die tat als gab es sie nicht. Ich wollte etwas für die Gebrochenen tun, um nicht in dem Gefühl zu ertrinken. Rie war damals mit mir dort. Sie kochte jeden Tag für diese Menschen und ich half ihr dabei. Schließlich wuschen wir sie auch und Nisa war uns dafür so unglaublich dankbar. Auf eine ehrliche und offene Art." Langsam verschwanden die Geräusche der Stadt hinter ihnen, als Yuki stehen blieb und zu Akane blickte und diese zu ihr zurück. „Warum erzählst du mir das?" Fragte sie gerade heraus. Verwirrt und überrascht, das Yuki etwas von früher erzählte ohne gefragt zu werden. „Weil es wichtig ist. Rie, Kakashi und ich besiegten zusammen den Feind, doch die, die die Stadtbewohner dazu brachte einen Fehler zu verzeihen, war die eine Gestalt, der wir nur etwas den Alltag verschönten. Nisa. Die Stadtbewohner wollten Rie und Yuriko für das Anklagen, was passiert ist. Nisa ging dazwischen. Wir befreiten eine Stadt, doch wir retteten sie nicht. Die, denen wir wirklich halfen, waren nur die Gebrochenen." Yuki blickte mit Stärke in den Augen zu Akane. Eine Akane, die sie überrascht musterte. Von Yukis Überzeugung überrumpelt wurde. „Was soll mir das sagen Yuki?" Fragte sie fast schon frustriert zurück. „Manchmal sind es die kleinen Gesten, die einen entscheidenden Unterschied machen. Manchmal verändert man die Stadt, wenn man glaubt etwas unwichtiges zu tun." „Und du glaubst diese Sängerin könnte das sein?" „Das weiß man vorher nie." Kurz sahen sie einander an, das schnaubte Akane frustriert. „Mir ist das zu hoch. Gehn wir einfach zurück, bevor ich umdrehe und in diesen Innenhof renne." Damit lief sie an Yuki vorbei und die Jüngere sah ihr hinterher. Hatte Akane verstanden, was Yuki ihr sagen wollte? Hatte sie sich so ausgedrückt, das es Akane erreichte? Yuki musterte Akanes Rücken, doch er gab ihr keinen Aufschluss darauf. Schlussendlich löste auch sie sich von ihrer Position und eilte Akane hinterher. Die Schotterwege durch die Felder hindurch in Richtung des Gasthauses, bis sie auf halbem Weg plötzlich stehen blieben. In einiger Entfernung lief eine einzelne Gestalt in ihre Richtung. Sie erkannten die Verwandlung sofort und Augen blickten ihnen entgegen, die das selbe zeugten. So stoppten die zwei Teenager und warteten, bis Reika sie erreicht hatte. „Yuki. Akane. Ihr seid schon zurück?" Fragte Reika verwirrt und Akane schluckte, während Yuki nickte. „Ja. Wir konnten nicht lange im Krankenhaus bleiben." Akanes Hand ballte sich. Yuki beobachtete, wie Reika es wahrnahm. „Wie war es?" Fragte sie daraufhin und Akane ließ den Kopf sinken. Die Augen in Schatten gehüllt und die Fäuste geballt. Kurz verengten sich Reikas Augen wissend, ehe sie Yuki musterte, die dem Blick standhielt. „Traurig. Sehr sogar." Gestand die Dreizehnjährige und Reika nickte. „Aber Sensei. Warum seid ihr schon unterwegs?" Yuki musterte ihre Teamleiterin. Reika schien zu überlegen, wie sie mit Akane umgehen sollte. War ihr klar, was gerade in der Teenagerin vor sich ging? Wie sehr Akane unter dieser ungewohnten Belastung litt. Es war offensichtlich. Akane hatte ein falsches Bild von der Realität gehabt, die Ninjas in Wirklichkeit durchleben mussten. Das Traurige. Das Schmerzhafte. Das Hilflose. Reikas Pupillen verengten sich, ehe sie Yuki musterte. Zu Suchen schien, ob auch Yuki die Nerven verlor. Doch noch hatte Yuki sich unter Kontrolle. „Die Bäckerstochter wurde überraschend für das Fest am Abend eingeteilt. Ich werde schon jetzt zu ihr gehen, weil sie heute Abend bereits weg ist."


Falling Snow - Nahendes Schicksal || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt