Kapitel 66

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--- Yuki ---

Dann aber hoben sie wieder den Blick. Yuriko kam zurück. Den Mehlsack hatte er nun irgendwo abgestellt und in seiner Begleitung war eine hübsche Blonde in deren Haaren ein blauer Schimmer funkelte. Genauso wie man ihn in Saekos und Mais Haaren sehen konnte, wenn du Sonne auf sie schien. Das musste Lucy sein. Saekos Schwester und Mais Tante. Lucy war etwas jünger, als ihre Schwester. Saeko war vermutlich um die 27 und Lucy wirkte, als wäre sie in Yurikos Alter. Kurz rechnete Yuki nach. Als sie Yuriko in Nara begegnet war, war er 18 gewesen. Das Ganze war 5 Jahre her. Er musste jetzt also 23 sein. „Hallo. Ihr habt nach Mondgebäck gefragt?" Erkundigte sich Lucy zur Begrüßung, während Yuriko Yuki anstarrte. „Es sind die Richtigen." Brummte er. War seine Stimme noch tiefer geworden? Lucy hob irritiert den Blick. „Woher weißt du das?" Fing sie verwirrt an und Yuriko löste nur ungern seinen Blick von Yuki und doch sah er zu Lucy und etwas Vertrautes umgab ihn plötzlich. „Ich kenne Kiki aus Nara." Lucys Augen weiteten sich, ehe sie hastig den Kopf drehte und Yuki nun ebenfalls musterte. Kurz war Yuki überrascht. Hatte Yuriko dieser Lucy von Nara erzählt? Sicher hatte er viel ausgelassen. Es war nicht gerade eine Geschichte in der er glänzte. „Folgt mir." War alles, was Lucy dazu zu sagen hatte. Sie vertraute Yurikos Worten sofort. Sie drehte ab und ihre kleine Gruppe folgte der Blonden in das Haus hinein. Lucy führte sie durch mehrere belebte Gänge, ehe sie die Treppen herabstiegen und in einem verlassenen Keller stoppten. Lucy glaubte wohl, sie könnten hier in Ruhe reden. Kurz berührte Lucy Yurikos Hand. „Gehts dir gut?" Konnte Yuki die Frau flüstern hören und Yuriko lächelte traurig. „Geht." Noch einmal sahen sie sich in die Augen. Tief. Innig. Vertraut. Dann nickte die Frau und drehte sich ihnen zu. „Ich hätte nicht erwartet, das unsere Hilfe aus Konoha, ausgerechnet das Anbumädchen Snow sein würde." Lucy nahm kein Blatt vor den Mund und kurz war Yuki überrascht. Ihr Name hatte sich wirklich schnell verbreitet. Yuriko hatte die selben Schlüsse wie Rie gezogen. „Spielt es eine Rolle, wer euch helfen wird?" Fragte Reika direkt und Lucy schüttelte den Kopf. „Es beruhigt uns. Jetzt wissen wir, das man sich auf euch verlassen kann. Ihr seid stark." Für einen Moment fühlte Yuki Reikas Blick, dann aber sah die Teamleiterin wieder nach vorne. „Ich würde es begrüßen, wenn wir den Namen nicht weiter verwenden." Für einen Moment wurde es ruhig, als Lucy nickte. „Natürlich." „Ich will später mit dir reden." Warf Yuriko plötzlich ein und Yuki glaubte ein Seufzen von Reika zu hören. Es war nichts ungewöhnliches. Alle Menschen, denen sie begegnet war, wollte noch einmal mit ihr reden. Wegen guten, wegen schlechten. Aber sie hatten Yuki nicht vergessen. Das Mädchen hatte bei ihnen allen einen bleibenden Eindruck hinterlassen. Yuki hob den Blick und sah zu Reika. Die Schwarzhaarige hatte keine guten Erfahrungen mit Yuriko gesammelt und doch war sie neugierig, was er ihr zu sagen hatte. Er wirkte anders als früher. Hatte auch er eine neue Sicht auf die Dinge, die passiert waren, so wie Rie? Wollte er vielleicht Vergebung für das, was er Yuki angetan hatte? Was er der Stadt angetan hatte? Oder wollte er seinen Frust ein letztes Mal an ihr auslassen? „Ihr wart früher Feinde. Ich halte das für keine gute Idee." Widersprach Reika, doch es war ausgerechnet Lucy, die vortrat. „Er hat sich geändert! Er will nicht mehr, als das sie es sieht." „Lucy." Flüsterte Yuriko ihr leise zu. Sie sah sofort über die Schulter und etwas liebevolles tauchte auf, ehe sie wieder zu Reika blickte. „Bitte. Gebt ihm diese Chance. Er hat viele Fehler gemacht. Aber das Schicksal hat sich bereits an ihm gerächt. Er hat dafür gebüßt." Nun war Yuki doch überrascht. Hatte Yuriko Lucy die Wahrheit erzählt? Hatte er ihr seine Fehler anvertraut, oder war es eine beschönigte Geschichte gewesen? „Wenn er Yuki etwas zu sagen hat, dann kann er es jetzt sagen. Aber ich werde euch nicht allein lassen." Sagte Reika entschlossen. Etwas endgültiges schwang in ihrer Stimme mit und kurz verdunkelte sich Yurikos Blick. Es waren Worte, die er nur Yuki sagen wollte. Lucy wollte schon wieder für ihn sprechen und trat einen Schritt näher, doch er berührte ihre Hand mit seiner. „Warte. Das ist ok. Ich bin selber Schuld." Noch einmal sah Lucy über ihre Schulter. Sie sahen sich einen langen Moment in die Augen, als fochten sie einen stillen Kampf aus, dann nickte Lucy und trat zurück. Gab Yuriko frei, damit er reden konnte. Auch Reika machte einen Schritt zurück und so rückten die zwei Hauptakteure in den Vordergrund. Yuki und Yuriko. Alte Bilder lebten noch immer in Yukis Geist. Seine Schläge waren schmerzhaft gewesen und in seinem Hunger nach Macht war er über Leichen gegangen. Am Ende hatte er dafür gebüßt. War fast gestorben und hatte seine Mutter sowie seine Fähigkeiten verloren. Schlussendlich war er gebrochen seiner Schwester aus der Stadt gefolgt. „Was möchtest du mir sagen?" Zum ersten Mal sprach Yuki ihn direkt an. Bis jetzt hatte sie Reika die Führung des Gespräches überlassen, als hätte sie gar keine eigene Meinung. Doch sie hatte eine. Sie war neugierig was Yuriko auf dem Herzen brannte. Hatte seine Schwester die Chance genutzt und ihn zu einem besseren Menschen beeinflussen können?


Falling Snow - Nahendes Schicksal || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt