Kapitel 102

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--- Yuki ---

Tadara trat in die Nähe des Jungen, als fühlte er die Sorge nicht von dem Jungen kontrolliert zu werden. „Wie ich hörte, wollten sie jemanden finden. Einen Jungen Namens Toshiki." Langsam öffnete sich der Mund des Jungen und Yuki war sich sicher. Sie hatten Toshiki vor sich. Seri und die anderen Kinder waren nach Oiwai Machi gekommen, um ihren Freund zu finden, während er dachte die Gräber bezeugten, das sie gestorben waren. In seiner Wut hatte er die Feudalherrin unter seine Kontrolle gebracht. „Wie hast du meine Schwester gefunden?" Fragte Tadara, wie ein echter Priester, als wollte er dem Jungen längst vergeben für einen Hass, den er nicht verdient hatte. Yuki war beeindruckt von Tadaras Entschlossenheit. „In der Nähe des Dorfes. Ich weiß nicht was sie dort wollte. Aber als sie mich sah, da wusste ich, wen ich vor mir hatte. Ich hatte die Gräber gesehen und.." „Dann hast du deinen Hass an ihr ausgelassen." Beendete Tadara den Satz. Toshiki nickte langsam. „Du siehst ihm ähnlich. Sein Grab ist dort in der Nähe." Toshiki hob den Blick. „Ihm?" „Eita. Er war Hitohas Sohn und starb vor einem Jahr. Sie hat ihn in den Feldern außerhalb der Stadt begraben, weil er die weiten Weizenfelder liebte. Mehr als die Stadt." Toshiki wirkte immer verlorener. Als erkannte er langsam, das er die falsche Frau für seinen Hass genutzt hatte. Er war also nicht wie Isshin. Er war wie Yuki in ihrer Kindheit. Ein Kind, das zu viel mitgemacht hatte, nur das er keinen Kakashi gefunden hatte. Er war in seinem Hass ertrunken. Auch Yuki löste sich nun von ihrem Platz an der Decke und landete elegant auf dem Boden der Höhle. „Sollen wir sie dir zeigen?" Fragte sie sanfter, weil sie erkannte das Toshiki an seinen Erkenntnissen zu zerbrechen begann. Man könnte ihm Vorwürfe machen und ihn gefangen nehmen. Wegsperren bis an sein Lebensende, weil er gefährlich war. Oder man könnte versuchen ihn zu retten. Zu retten, was von seinem Herz noch übrig war. Ihm die Sonne zeigen, die er verloren hatte. Der Hass war keine Einbahnstraße. Man konnte die Dunkelheit wieder verlassen. Manchmal brauchte man dazu Hilfe. So wie Kakashi. So wie Haru. Doch es war möglich. Rie und Yuriko bewiesen, das man einen Neuanfang beginnen konnte. „Ich werde euch den Weg zeigen." Bot Tadara nun an und deutete zurück. „Der Weg durch den Geheimgang in die Katakomben ist ein direkter Weg zu Seri und ihren Freunden. Sie hausen nicht weit davon entfernt. Mein Ziel war es auch euch Vergessenen einen Ort zum Leben zu schaffen." Er drehte sich um. „Wenn ihr dort hin gelangen wollt, dann folgt mir." Scheinbar war Tadara nun gewillt auch Yuki diesen Ort zu zeigen. War es, weil er ihre Sicherheit wollte oder weil er begann ihr zu vertrauen. Zu verstehen, das sie das Gute wollte. Das sie nicht einfach mordete um ihren Auftrag zu erfüllen, sondern weil sie hier war um der Stadt zu helfen sich selbst zu helfen. Was auch immer es war. Toshiki setzte sich bleiern in Bewegung und Yuki folgte ihm als Schlusslicht. Als sie an Hitoha vorbeikamen, setzte auch sie sich in Bewegung. Wollte Toshiki sie als Gefangene mit sich nehmen, falls der Priester und die Kunoichi logen? Tadara ließ sich davon nicht beirren. Er führte sie zu einer Wand am Ende der Höhle. „Ich bin sicher du kennst den Geheimgang dort hinten Toshiki. Doch diesen hier hast du nie benutzt." Toshiki nickte fast unscheinbar, während sie einfach in die Wand eintauchten und langsam höher stiegen. All die Treppen, die Yuki sich hinab gekämpft hatte, liefen sie jetzt wieder hoch. Erreichten die Katakomben. Dann den nächsten Geheimgang. Vor einer gefühlten Ewigkeit war Yuki mit Kenji durch diesen in das Schloss eingedrungen. Auch diese Stufen bestiegen sie, bis sie die Kanalisation erreichten. In einer Ecke lagen noch immer die gefesselten Soldaten. Sie waren wach und zappelten herum. Doch noch war nicht der Moment um sie zu befreien. Stattdessen liefen sie langsam weiter. Erst hörten sie Geräusche, dann wurde es still. Yuki gab ihren Platz am Ende der Prozession auf und verschwand. Nur um am Eingang zu dem Versteck aufzutauchen. Sofort fühlte sie Angst. Nervös schluckte sie, doch sie versuchte ihre Gefühle herunter zu schlucken. „Was willst du! Hau ab!" Rief ihr Seri entgegen, doch Yuki kämpfte dagegen an. „Toshiki. Wir haben ihn gefunden." Sofort verschwand ihre Angst und Fassungslosigkeit breitete sich in ihr aus. „Toshiki? Aber.. Wir haben überall nach ihm gesucht." Yuki hörte die Schritte, die ihr unwirklich erschienen. Dann tauchte eine Gestalt um die Ecke auf. Toshiki. Er hatte einfach alles stehen und liegen gelassen und ihm nächsten Moment fühlte Yuki etwas, wie sie es noch nie gefühlt hatte. Überwältigende Liebe. Es trieb ihr Tränen in die Augen. So, wie all die Kinder zu weinen begannen. „Toshiki du lebst!" Riefen sie erleichtert und fielen sich in die Arme. Tränen flossen Yukis Wangen hinab, als Seri und Toshiki sich erreichten. Sie starrten sich in die Augen, als sahen sie etwas, das sie glaubten für immer verloren zu haben. Dann umarmten sie sich und weinten bitterliche Tränen. Mit einem Schlag verlor sich all der Hass, den Toshiki zuvor gefühlt hatte und Freude zeigte sich das erste mal seit einem Jahr. Yuki machte einen Schritt zurück. Tadara stand dort mit Tsukasa und Hitoha. Die Frau hob langsam den Kopf. Man könnte erwarten das sie wieder zu Toshikis Spiegel wurde und weinte. Doch dem war nicht so. Toshiki hatte Hitoha endlich freigegeben und zum ersten Mal seit Hitoha auf Toshiki getroffen war, löste sich ihre Verbindung. Toshiki hatte sie befreit, als Dankeschön, das sie ihm wiedergaben, was er für verloren geglaubt hatte.


Falling Snow - Nahendes Schicksal || NarutoWo Geschichten leben. Entdecke jetzt