Lee Mingyu

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Ich schwitzte.

Ich keuchte.

Ich biss die Zähne zusammen.

Und als mein Personal Trainer, Min-ho, mich mit in diesem ekelerregend motivierenden Ton anfeuerte, ich solle alles geben, und die letzten zehn Klimmzüge machen, fluchte ich derb. Aber ich schaffte es, denn obwohl ich ihn gerade verfluchte, wusste ich, dass er gut war, den dem, was er tat.

Stöhnend ließ ich von der Stange ab und stützte mich auf den Knien ab. »Mir tut alles weh.«

Min-ho klopfte mir auf den Rücken und der Muskelberg von Mann lachte. »Wer aussehen will, wie du, muss was dafür tun.«

»Ist nicht so, dass ich eine Wahl habe. K-Pop Idol«, ich zeigte auf mich, dann auf die Umgebung, »Plattenlabel, dass mich zwingt«, zuletzt zeigte ich ihm den Mittelfinger, »Zu gut bezahlter Trainer, der mein Sixpack formt. Glaub mir, ich würde lieber einen Burger essen und Texte schreiben. Das hier, ist das Letzte, was ich will.«

Wieder lachte er nur und gab mir eine Flasche zu trinken. »Du hast dich wacker gehalten dafür, dass du Jetlag hast, Mingyu-ya.«

»Und heute schon den ganzen Tag im Studio war.«

»Und heute schon im Studio warst«, wiederholte er und sah zu, wie ich mich mit dem Handtuch den nackten Oberkörper abtrocknete.

Als ich gerade mein Shirt anzog, kam einer meiner Musikproduzenten rein und verbeugte sich zur Begrüßung - so wie wir auch.

Er sah mich an. »Lee Mingyu Ssi, wir müssen über die letzte Aufnahme reden.«

»Was ist damit? Heute Morgen war alles so weit durch. Fehlt noch was?«

»Nein, aber die Aufnahmen sind unklar und der Chef will, dass wie sie neu aufnehmen.«

Ich ließ die Hände sinken. »Alles?«

»Die ganzen drei Songs.«

Ich fluchte. »Das wird uns den Rest des Abends und wahrscheinlich die Nacht kosten.«

Er nickte nur und ich biss die Zähne zusammen.

Ich war Hundemüde. So unendlich müde!

»Ich bin in 10 Minuten im Studio«, seufzte ich ergeben und rieb mir den Nasenrücken. Gestern noch in den USA, heute packte mich wieder der alltägliche Wahnsinn.

Min-ho zog eine Braue hoch. »10 Minuten? Sportlich, Mingyu.«

Ich nickte nur und packte meine Tasche. »Ich verzichte auf duschen, nehme den Fahrstuhl und jogg dann ins Aufnahmestudio. Warum auch nicht? Ist ja nicht so, als hätte ich heute schon einen 9 ½ Stunden Tag gehabt.«

Min-ho sagt nichts dazu und nickte nur, also klatschten wir uns ab und ich ging.

Während ich schnellen Schrittes zum Fahrstuhl ging, der mich in die Etage mit den Aufnahmestudios bringen würde, zog ich mein Handy raus und schrieb Lia.

Ich: ›Ich werd die Nacht im Studio sein. Die haben Mist mit den Aufnahmen gemacht und jetzt muss ich noch mal ran. Mit Glück bin ich morgen früh zu Hause. Kannst du eventuell für den Abend alles besorgen? Süßkram, Getränke etc.? Ich denke, ich werde mich erst mal hinlegen müssen.‹

›Bitte! Bitte! Bitte!‹

›Hole dir einfach den Schlüssen zum Penthouse beim Portier ab. Ich sag ihm Bescheid, dass du kommst. Ich hab Ohrstöpsel drin. Wenn du leise bist, wach ich nicht auf.‹

Lia: ›Nicht deren ernst. 😦 Ja natürlich, ich bereite alles vor. Mach dir keine Gedanken und konzentriere dich auf deine Musik. Sag Bescheid, wenn du noch etwas brauchst.‹

More Than Friends? {OC x OC} a K-Pop StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt