Lee Mingyu

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Sie starrte mich an und meine Haut prickelte. Aber der Schwindel war selbst im Sitzen schwer zu ertragen, sodass ich wieder die Augen schloss.

Sie nicht anzusehen, war ohnehin die klügere Entscheidung. Denn ... ich sah sie anders.

Trotzdem seufzte ich. »Lia du starrst mir noch Löcher in die Haut. Was ist denn los?«

»Ich hab nicht gestarrt«, antwortete sie zu schnell. »Ich mach mir nur sorgen um dich«, verbesserte Lia sich und legte eine Hand auf seine Stirn. »Hast du Fieber?«

Ich drehte den Kopf zu ihr. Die Hand noch auf mir. »Nein. Ich bin fertig, ausgebrannt und brauche Urlaub. Das ist alles. Aber da ich das nicht haben kann, jetzt noch nicht zumindest, muss ich durchhalten. So einfach ist das.«

Als mein Blick wieder auf ihre Lippen fallen wollte, sah ich weg.

Sie nickte und zog die Hand weg, sodass sich meine Haut plötzlich viel zu kalt anfühlte. Ich verdrängte das Gefühl.

»Ich hab dir das schon mehrfach gesagt, wenn du eine Auszeit brauchst, dann musst du das dem Label sagen. Die sollen nicht so gierig sein, die haben durch dich schon genug Geld gemacht. Ob du da paar Wochen freinimmst, wird kein Untergang sein«, meckerte sie und lehnte sich in die Kissen.

Ich lächelte und tätschelte ihren Oberschenkel, bevor ich gedankenverloren meine Hand darauf ruhen ließ. »So lange im Geschäft und noch immer diese niedlichen, naiven Ideen.« Mir durchs Haar wuschelnd, erklärte ich zum unzähligsten Mal. »Gerade WEIL sie so viel Geld mit mir machen, lassen sie mich nicht von der Leine, Lia.« Meine Daumen machte sich selbstständig und zog auf der Stelle kreise. »Ich bin das Aushängeschild von Musik-K-Productions. Schicken sie mich in den Urlaub, pausieren sie ihr Einkommen.«

»Aber...« Ihre Aufmerksamkeit landeten auf meiner Hand und sie presste die Oberschenkel zusammen. »Ich bin nicht naiv, ich mach mir wirklich nur sorgen. Wenn dir etwas passiert, dann...« Sie sah zu mir hoch und presste die Lippen zusammen. »Du als Mensch bist mir wichtig, hörst du?«

Ich grinste. »Und als Star nicht?«

»Sagen wir so, als Mensch wichtiger, als ... mein Freund am wichtigsten«, nuschelte sie und sah absichtlich auf die Wärmeflasche.

»Lia, ich bin nur das eine, wenn ich das andere bin. Seit ich 16 wurde, kenne ich doch nur noch das Leben als Trainee und dann, nach dem Debüt, als Star.« Ich versuchte mich an einem milden Lächeln und nahm die Hand nach einem Klaps auf ihr Bein weg. »Ich wüsste gar nicht, wer ich wäre, wenn nicht das. Ich wäre verloren. Ich ... wäre nicht Lee Mingyu. Ich wäre nur irgendwer. Namenlos. Bedeutungslos. Was ich mache, definiert mich. Was machen da schon ein paar Kopfschmerzen dune in bisschen Stress?«

Starke Kopfschmerzen und sehr viel Stress. Sehr, sehr viel stress. Sehr, sehr, sehr starke Kopfschmerzen.

Ich stöhnte auf. »Gott, mein Schädel«, brummte ich und setzte dann nach. »Hey, was war das für eine Pause? Als ....... mein Freund«, wiederholte ich und machte die Pause extra lang.

»Verstehe«, murmelte Lia nur und sah mich wieder an, um viel zu schnell hinzuzufügen, und auf ihren Oberschenkel zu klopfen: »Keine Ahnung, was du meinst. Na los, leg dich hin, ich massiere deinen Kopf.«

Ich seufzte und ließ mich zur Seite kippen, sodass mein Kopf wieder auf ihrem Schoß lag. »Ich dachte schon, du schlägst das nie vor. Was steht morgen an, Frau Assistentin?«

Lia strich mir sanft über den Kopf und fing an, zu massieren. »Du hast morgen ein Interview und kleines Fotoshooting mit der Cosmopolitain. Die wollten dich unbedingt haben und haben anscheinend viel Geld geboten, um über dich ein Artikel rausbringen zu dürfen. Mr. Kim hatte mir die Aufgabe auf dinglich gesetzt, deswegen ist der Termin schon morgen. Danach hast du 3 Stunden Pause, bevor du den Termin mit Hyeon und ihrem Manager hast. Das war die, die unbedingt mit dir gemeinsam ein Album rausbringen möchte.« Sie fuhr in kreisenden Bewegungen meine Stirn entlang. »Falls du dich erinnerst, ist das die, mit dessen Manager ich Letzten den Termin hatte. Die Frage, ob das von den Fans nicht falsch verstanden wird, hat sich genauso erübrigt. Viele deiner Fans schrieben online, dass sie sich auf so ein Album freuen würden. Ich kannst nicht glauben, aber es gibt wirklich einzelne Fans, die euch ... verkuppeln.«

More Than Friends? {OC x OC} a K-Pop StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt