Ophelia Grey

3 1 0
                                    

Er sah Yun als Affäre an und nicht mehr. War ich auch nur eine Affäre gewesen?

Ich schluckte die Chips runter und sah immer wieder von dem Fernseher zu Mingyu.

Wir hatten es uns, nachdem Yun verschwand, mit Chips und Getränken auf der Couch gemütlich gemacht. Einen Horrorfilm angemacht und waren bis dahin still gewesen. Da Mingyu nichts sagte, sondern einfach auf den Bildschirm starrte, entschied mich die Situation aufzulockern und auf Mission zu gehen. Also schob ich die Decke beiseite, erhob mich und bevor Yu reagieren konnte, rannte ich hoch in sein Zimmer. Vor seinem Schrank stehend, schnappte ich mir einen seiner coolen Hoodies und zog ihn drüber. Seine Hoodies dufteten immer nach ihm und waren so groß, dass selbst meine Hände zu kurz waren und ich die Ärmel hochkrempeln müsste, um sie zu sehen.

Mein Bauch kribbelte und meine Mitte reagierte auf seinen Duft.

Ich kam wieder runter und schmunzelte Yu an, als er noch auf der Couch saß, aber zu mir gedreht war und mich ansah.

»Was ist?« fragte ich und tat so, als wäre ich nicht gerade wie eine irre hochgerannt.

Er lachte leise, lies den Blick langsam über mich wandern und schluckte dann. »Nettes Outfit, L. Aber vergiss das Etikett diesmal nicht.«

Stimmt.

Ich grinste, lief in die Küche und nahm eine Schere aus der Schublade. Das Etikett schnitt ich ab und ging dann zurück zu Yu. Ich setzte mich direkt neben ihn hin, kuschelte mich in seinen Hoodie und atmete seinen Duft ein, ich sog es regelrecht ein und atmete laut und zufrieden aus.

»Ich liebe deinen Duft!« sagte ich laut und glücklich. Ich blinzelte, sah Yu an und bekam leicht rote Wangen. »Ich meine, du riechst ganz in Ordnung.« nuschelte ich nun.

Er sah mich an und zwinkert. »Armani. Schon vergessen?« Yu hob den Arm und sagte leise, aber auffordernd: »Komm.«

Mein Herz hüpfte wie verrückt. Wieder einmal bemerkte ich, wie wohl ich mich in seiner Nähe fühlte. Ich wünschte manchmal, es würde für immer so bleiben zwischen uns. Aber leider sah die Realität anders aus.

Ich nickte und rutschte noch näher zu ihm hin. Er legte seinen Arm um mich und ich kuschelte mich an meinen besten Freund ran.

Unwillkürlich musste ich an Siwon denken. Bevor ich mit ihm schlief, hatten wir auch ganz oft genau so zusammen einen Film geschaut. Aber es hatte sich niemals so gut angefühlt, wie mit Yu. Ich fragte mich dennoch, ob Siwon wirklich aktuell zu viel zu tun hatte, dass er keine Zeit für mich fand. Zumindest hoffte ich es.

»Ich hab dich vermisst« sagte ich auf einmal, aber sah weiter auf den Fernseher. Ich wusste auch nicht warum, aber ich wollte, dass er das hörte. Wir hatten schon lange keine Intimitäten mehr miteinander geteilt. Ich glaube deswegen vermisste ich ihn auch. Nicht als Kumpel, sondern als das, was wir gerade waren. Zumindest fühlte es für mich gerade mehr an, als nur Freundschaft.

»Ich vermisse dich immer, wenn du nicht da bist.« Mit der Hand fuhr er meinen Arm entlang. Hinab und wieder hinauf. »Gehst dir denn gut? Wegen Siwon, meine ich.«

Er vermisste mich immer, wenn ich nicht da war?

Das war schon fast ekelhaft romantisch und trotzdem mochte ich.

»Ich weiß nicht. Ich denke, wenn ich mit ihm gesprochen habe, werde ich wohl wissen, was los ist und wissen, wie es mir damit geht. Gerade aber fühle ich mich nicht gut wegen ihm. Der Sex war jetzt auch nicht......Ähm....es war okay. Und wie läuft es bei dir und Yun? Sie scheint .....nett zu sein.«

Er legte das Kinn auf meinen Kopf. »Was soll den da laufen, Lia? Wir arbeiten zusammen und schlafen miteinander. Das ist keine Beziehung. Ich ... Keine Ahnung, der Sex ist so ... gestellt. Es ist, als würde sie ein Konzert geben und ständig in allem gut sein wollen. Um ehrlich zu sein, es ist okay, nervt aber etwas. Wir harmonieren nicht so wirklich außerhalb des Musikalischen.« Er lachte. »Ein Konzert auf meinem Schwanz. Poetisch.«

More Than Friends? {OC x OC} a K-Pop StoryWo Geschichten leben. Entdecke jetzt