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Langsam öffnete ich meine Augen. Es war noch früh das merkte ich. Karim schlief noch neben mir und die Jalousien waren ebenfalls noch unten. Doch etwas hatte mich aufgewacht. Ich nahm dumpfe Töne von einem Handy war. Ich schaute mich mehrmals um bevor ich verstand was los war. Jemand rief mich an. Schnell griff ich nach meinem Handy und hielt es an mein Ohr ohne nachzuschauen wer mich anrief. „Hallo?",fragte ich verschlafen. „Y/n!? Wo in gottes nahmen bist du?", Fragte die aufgeregte Stimme meines Bruders in die Leitung. Auch Karim öffnete seine Augen und schaute mich verwirrt an. „Warte Greg, ich hör dich grad ganz schlecht.",sagte ich bevor ich mich auf Stumm stellte und versuchte Karim die Situation zu schildern. „Soll ich ihm sagen das ich hier bin?",fragte ich. Schnell schüttelte er seinen Kopf. „Das sag ich ihm nachher selbst!",Sagte Karim schnell. „Ich ähm, bin bei Scarlett.",Kamen die Worte schnell über meine Lippen. Hoffentlich war das eine gute Ausrede.. „Y/n, lüg mich nicht an!",Knurrte die gereizte Stimme meines Bruders.
„Tu ich nicht!"
„Y/n, bevor du auch mal rangegangen bist hab ich schon jegliche Leute angerufen, ob du bei denen bist. Unter anderem auch Marco und Scarlett. Also, wo bist du?",Erklärte er. Ach, Scheiße. Was sollte ich denn jetzt sagen?? „Man, Greg. Ich bin seit zwei Stunden ein wenig spazieren und komme grade ein wenig runter. Problem?",Gab ich daraufhin. „Ich, okay.. Komm dann gleich nachhause. Wir könnten ja zusammen frühstücken und ein wenig reden.. wenn du möchtest natürlich.",Sagte Greg dann schon etwas leiser. „Ja, bis nachher!",Entgegnete ich ihm kalt bevor ich auflegte. Ich atmete tief aus als ich das Handy auf Bettdecke warf und anschließend Karim einen Kuss gab. „Wie geht's dir?",fragte dieser. „Sehr gut. Und dir?",kicherte ich. „Mir auch. Wollen wir was essen? Ich hab echt Hunger.",lachte Karim leicht. Typisch Karim, immer hat er Hunger. „Klar, ich zieh mir kurz was an.",Ich richtete mich auf und war schon bereit von der Bettkante aufzustehen las ich bemerkte das ich garkeine Klamotten mehr hier hatte. „Ehm.. ich brauch Klamotten.",schaute ich Karim an. „Von dir.",fügte ich hinzu woraufhin er anfing zu lachen. „Ich geb dir was!",lachte er immer noch bevor er sich erhöhte und seinen Kleiderschrank öffnete.

Nachdem Karim mir dann eine viel zu große Jogginghose und ein oversize Tshirt gegeben hatte, hatten wir uns beide auf den Balkon gesetzt. Es war schönes Wetter draußen und da die meisten von der Party gestern noch müde sein sollten, würde niemand uns sehen. „Du siehst gut aus.",nuschelte Karim als er mich ansah während ich grade mein Brot schmierte. „In meinen Klamotten.",fügte er hinzu und zwinkerte mir zu, woraufhin ich zu lachen begann. „Danke.",kicherte ich. „Komm ess auch etwas.",Sagte ich zu den Lightskin der mir immer noch gespannt zusah. Auch Karim griff dann zu einer Scheibe Brot und ein paar Aufstrichen.

„Und du kommst so schnell du kannst wieder?",fragte Karim und schaute mir hinterher wie ich mir eine seiner Jacken überzog. „Natürlich!", Sagte ich bevor ich mich vor ihn stellte und er eine Hand an meine Wange legte. Er strich über diese und schaute mir ganz tief in die Augen. Dann zog er mich zu sich ran und gab mir einen gefühlvollen Kuss während er mir durch die Haare fuhr. „Ruf mich an!",Rief er mir noch hinterher während ich die Treppen des Hauses herunter lief. „Mach ich!"

Draußen rief ich dann ein Taxi an. Die Wohnung war direkt am Phoenix See. Heute war es relativ voll hier. Viele Familien gingen hier etwas essen oder einkaufen. Bei dem Wetter, verständlich. Ich holte meine AirPods raus und machte mir Musik an während ich auf das Taxi wartete. „Pretty lil shawty" von Reezy dröhnte in mein Ohr.

Nachdem mein Taxi mich abgeholt und nachhause gefahren hatte stand ich nun wieder hier. Vor meiner Haustür. Ich holte meinen Schlüssel raus und steckte diesen langsam ins Schlüsselloch. Ich drehte diesen bevor sich dann die Tür öffnete. Ich schaute mich um blickte erst in die Küche, die Treppe hoch und dann ins Wohnzimmer wo ich auf die Augen meines Bruders traf. Sofort stand er auf, kam auf mich zu und nahm mich in die Arme. Ich rührte mich kein Stück. Ich war eher erstaunt??
„Was-"
„Y/n, ich hab mir Sorgen gemacht.", sagte mein Bruder. „Oh.",ich reagierte eher nicht so emotional. Ich schaute mich um. „Wollen wir was frühstücken?",fragte er dann vorsichtig. „Ich hab schon gegessen.",entgegnete ich. „Oh. Wollen wir trotzdem reden?",kam ganz leise über seine Lippen. Was war denn aufeinmal los bei ihm? Tat es ihm plötzlich leid? „Können wir machen.",antwortete ich mit einem leichten schmunzeln und Greg ging auf den Esstisch zu woraufhin wir uns beide gegenüber von einander hinsetzten. „Worüber willst du jetzt genau reden?",fragte ich und senkte meinen Kopf zu Seite. „Ich- Y/n-.. Es tut mir leid.", Geschockt blickte ich ihn an. Ich schaute hin und her. Suchte wahrscheinlich die versteckte Kamera. Dann schaute ich Greg an. Ich glaubte ihn irgendwie nicht. „Meinst du das ernst?" „Ja, mein ich!", Antwortete schnell und laut. Scheinbar meinte der Mann es ernst.
„Ich hab darüber nachgedacht als ich von der Party nachhause kam. Ich mein du hast den Geburtstag, der Person die du am meisten liebst verpasst. Und das wegen mir. Ich hatte so eine Angst um dich und ich habe es immer noch. Auch was Marius gesagt hat, keiner weiß ob es stimmt und trotzdem hab ich Angst um dich. Aber ich wollte dich nicht so sehr verletzten wie ich es getan habe. Weißt du mir ist das selbst mal passiert.", Erstmal war ich erstaunt von dieser Entschuldigung mit der ich nicht gerechnet hatte. Aber den letzten Satz verstand ich nicht. „Was meinst du damit?",fragte ich und es herrschte Stille. „Was ist dir passiert?", fragte ich erneut. Er atmete tief durch. „Erinnerst du dich an meine zweite Beziehung. Kurz bevor ich nach Dortmund kam. Erinnerst du dich an Amelia?",Ich musste nicht lange nachdenken. Ich erinnerte mich sehr wohl an Amelia. Ganz plötzlich war es damals aus zwischen den beiden und bis heute weiß ich nicht wieso. Ich weiß nur noch, dass ich sehr traurig war. Ich mochte Amelia wirklich gerne. „Klar, erinnere ich mich an sie.",Dann schaute ich schon etwas besorgte. Er hatte doch wohl nicht der besten Frau die er in seinem ganzen Leben getroffen hatte, etwas angetan oder so ähnliches. „Du kennst doch Tobi, meinen besten Freund?", erneut nickte ich. Natürlich kannte ich den besten Freund meines Bruders. „Damals hatte er doch seinen 22 Geburtstag in einem Club gefeiert. Und naja, wie soll ich's sagen... Amelia war nicht da an dem Abend, weil sie im Mädelsurlaub war. Und ich? Ich hatte so viel Alkohol getrunken ich erinnerte mich an nichts mehr und dann.. Dann hatte ich einfach diese andere Frau geküsst.", Erschreckt atmete ich auf. „Du hast was!?",Ich zog etwas böse meine Augenbrauen runter. „Ich- ich kenne bis heute nicht einmal ihren Namen. Es hat mir nie etwas bedeutet. Ich konnte nicht damit leben es Amelia nicht zu erzählen. Und genau das hab ich getan. Ich hatte natürlich ihr Herz gebrochen. Wir hatten die perfekte Beziehung. Alles war perfekt. Außer dieser eine Abend an dem ich ein Arschloch war. Amelia war so gebrochen. Sie musste in Therapie. Ich kann mir das niemals verzeihen, Y/n! Niemals kann ich mir das verzeihen! Und ich möchte nicht das du das selbe wie sie fühlen müsst. Ich hab diese Frau so sehr geliebt und dann unterlief mir ein kleiner Fehler. Ich möchte nicht das du das jemals fühlen müsst.", So unfassbar geschockt schaute ich ihn an. Ich hatte das niemals von Greg erwartet. Aber es tat ihm unfassbar leid. Das sah und fühlte ich. Es waren leichte Tränen in seinen Augen zu sehen. Und Greg, mein Bruder, weinte so gut wie nie. „Verstehst du mich jetzt? Ich weiß wie sehr ich dich verletzt habe. Aber ich hatte solche Angst.", Ich musste sagen ich verstand Greg. Sehr sogar. Erstmal waren da die Gerüchte von Marius, dazu war ich natürlich noch seine Schwester und dann noch die Story mit Amelia. „Ja, das tu ich. Ich versteh dich tatsächlich.",kicherte ich tatsächlich leicht. Wischte mir aber ebenfalls eine Träne vom Auge. „Danke, Greg.",Sagte ich leise. „Danke das du mir die Wahrheit erzählt hast.",Aufmerksam schaute er zu mir und warf mir ein Lächeln zu. Ich stand von meinem Stuhl auf und gab Greg eine Umarmung. Diese ging ziemlich lange. Diese Umarmung löste etwas in mir aus. Etwas in mir sagte ab jetzt würde sich alles ins bessere entwickeln..

Forbidden Love | Karim Adeyemi Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt