12. Das einzig Echte an manchen Menschen ist ihre Falschheit.

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Nathan

Mein Handy klingelte und ich freute mich, als ich auf das Display späte.

>> Hey Luke, hast du etwas für mich rausfinden können? <<

Er lachte am anderen Ende.

>> Also wenn du das fragen musst, kennst du mich schlechter als ich dachte. <<

Ich musste grinsen, er hatte recht, er würde sich nicht melden, wenn er nicht genauere Informationen für mich gehabt hätte. Meine Schwestern schauten gespannt zu, wie ich mit ihm telefonierte. Seit die Freundin von Marie das losgetreten hatte, waren sie genauso interessiert daran, wie ich es war, herauszufinden, was hinter all dem steckte, vor allen, da im Hotel niemand so wirklich Auskunft darüber geben konnte.

>> Dann schieß los.<<

>> Okay, also diese E-Mail wurde in eurem Hotel versendet, aber hinter der Adresse steckt kein Mann, sondern eine Frau, genau genommen eine direkte Kollegin von Marie. <<

>> Wer? <<

Fragte ich wütend und mit zusammengebissenen Zähnen.

>> Sie heißt Ramona Lenk. <<

Es war, als spielte sich alles in Zeitlupe ab, kaum hatte er das gesagt. Ich spürte, wie sich durch und durch alles in mir zusammen zog, bevor ich mein neues Handy nahm, es erneut in eine der Zimmerecken knallte und schrie.

>> Diese kleine Bitch, mach ich fertig. <<

>> Nate! <<

Zischte Katy, wie immer entrüstet über meine Wortwahl.

>> Was hat er gesagt? <<

Fügte Ann aufgeregt hinzu.

>> Ihr könnt dreimal raten, wer hinter all dem steckt. <<

>> Keine Ahnung, ...

Ann schaute erst zu mir, dann zu Katy und fragte.

... weißt du, wovon er redet? <<

Katy nickte. Dann antwortete sie völlig gelassen.

>> Ja, ich habe mir sowas schon gedacht. Schon als raus kam, dass Marie nicht gekündigt hatte, sondern rausgeworfen wurde, war mir das klar, sie war die einzige, die davon profitiert hatte. <<

>> Und du hast es nicht für nötig gehalten, mir deine Vermutung mitzuteilen? <<

>> Von was redet ihr verdammt noch mal! <<

Warf wieder Ann ein.

>> Sicher wissen konnte ich es trotzdem nicht, solange Luke keine Beweise vorbringen konnte, hielt ich es für besser, nichts zu sagen. Schau doch nur, wie wütend du bist, nehme doch nur mal an, meine Vermutung wäre falsch gewesen, dann hättest du ohne Grund noch eine zweite Karriere zerstört. ...

Ich wog ihre Worte ab, sie hatte nicht unrecht, recht aber auch nicht. Katy sprach unbeirrt weiter.

... Ich meine, sie hat systematisch schon bei der Führung versucht, Marie unterschwellig schlecht zu machen und es später dann auch bei dir versucht. Sie schaffte es zwar, es gut zu verpacken, aber als sie einen oder zwei Drinks zu viel hatte, ist ihr das nicht mehr so gut gelungen, das heimlich zu gestalten und das nenne ich Blödheit, wenn du so was schon durchziehst, solltest du immer einen klaren Kopf behalten. <<

Ich überlegte, was meine Schwester da sagte. Hatte sie etwa Erfahrung mit so was?

>> Schau mich nicht so an, ...

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