19. Lass die Angst vor dem Schlag dich nicht daran hindern, das Spiel zu spielen

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Marie

Laura war irgendwie eine Mischung aus Christina und Lynn, sie genoss es, in einer Bar zu sitzen und für keinen ihrer Drinks nur einen Cent zahlen zu müssen. Sie war gerade 22 geworden und genoss ihr Leben in vollen Zügen. Ich hatte inzwischen den fünften Typen abgewimmelt, ich war schließlich in New York, um einen Typen ein für alle Mal zu vergessen und nicht um mir direkt wieder einen ans Bein zu binden. Die Bar, in der wir landeten, war schick, inzwischen verwandelte sie sich aber eher in einen Club und mit jeder Stunde, die wir länger hier waren, wurde es sichtbar voller. Auch Lauras Freunde waren inzwischen zu uns gestoßen, um ihre Zeit mit uns zu verbringen und hatten wirklich spaß daran, mich über zu Hause auszuquetschen.

>> Tom, lass sie, das ist meine Tante.<<

Ermahnte Laura ihren Kumpel inzwischen zum dritten Mal.

>> Ja eine heiße Tante. ...

Laura funkelte ihn an.

... Was denn? Sie ist halt süß. <<

Er grinste und zwinkerte mir zu, er war nicht mein Typ, im Augenblick war einfach niemand mein Typ, ich hatte genug von Typen. Die Zeit ging zu meinem Glück ziemlich schnell rum und wir hatten inzwischen schon fast 12 Uhr. Ich hoffte, bei Susi war alles glatt gelaufen, sie hatte mir zumindest nichts Gegenteiliges berichtet, was mich unheimlich beruhigte.

>> Hier Marie. <<

Laura hielt mir einen Drink nach dem andern hin, ich konnte und wollte gar nichts mehr trinken, weil ich wusste, dann würde ich umkippen und könnte für nichts mehr garantieren.

>> Nein Laura danke, ich hole mir mal ne Cola. <<

>> Was echt? <<

>> Oh ja, sonst kippe ich dir direkt vom Stuhl. <<

Sie zuckte mit den Schultern.

>> Okay, dann nicht, dann bleibt mehr für mich. <<

Wie konnte sie so viel saufen? Ich weiß ihr Vater, also mein Cousin konnte auch trinken wie ein Weltmeister, aber musste man gleich alles an seine Kinder vererben? Sie grinste und ich wunderte mich, dass sie überhaupt noch gerade stehen konnte. Ich schwankte schon beim Aufstehen aus der Sitzgruppe, konnte mich aber, sobald ich stand, wieder fangen. An der Bar bestellte ich mir dann die Cola, die mich hoffentlich wieder runter von meinem Pegel brachte.

>> Hey süße, ...

Flüsterte mir jemand ins Ohr, da stand ich ja mal gar nicht drauf. Obwohl ich es auch einfach hätte Ignorieren können, drehte ich mich um, ein Kerl, den ich nicht kannte und der total betrunken war, grinste mich an, was es nicht besser machte. Er lallte.

... wollen wir tanzen? <<

>> Äh nein, sicher nicht, danke. <<

Ich schüttelte bekräftigend zu meiner Aussage mit dem Kopf.

>> Na komm schon. <<

>> Nein, danke, ich habe keine Lust, mit einem Betrunkenen wie dir zu tanzen, aber danke. <<

Ich musterte ihn von oben bis unten.

>> Jetzt hab dich nicht so. <<

Er kam noch näher und tatschte mich an, ich schlug ihm sofort die Hand weg.

>> Doch! Ich habe mich so und fass mich ja nie wieder an. <<

Ich drehte mich wieder um, um weiter auf meine Cola zu warten.

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