22. Manchmal wartet das größte Glück hinter Türen die längst geschlossen wurden.

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Nate

Wir hatten 7 Uhr am Morgen und ich kippte bereits mein drittes Glas Whiskey in mich rein, ich musste gleich zur Arbeit, aber mir war nicht danach, also ließ ich es einfach bleiben. Es wunderte mich, dass Katy nicht schon längst bei mir auf der Matte stand, um mich zurechtzuweisen. Ich hatte die letzten 5 Tage, seit Marie gegangen war, kein Auge zugetan und das merkte ich. Meine körperliche Verfassung war nicht gut und es war mir scheiß egal. Gegen 10 Uhr marschierte Ann in mein Loft, sie hatte keine Ahnung davon, was die letzten Tage oder letztes Wochenende abgegangen war.

>> Uh hier stinkt ́s! ...

Rief sie, als sie einen Schritt hinein in mein Loft wagte. Die Rollläden hatte ich seit 5 Tagen unten gelassen und frische Luft war inzwischen ein Fremdwort geworden.

... Was ist los mit dir Nate? Ich dachte, es ginge dir besser. ...

Ann riss alle Fenster auf und drückte den Knopf, der dafür sorgte, dass ich mit Sonnenlicht in meinem Wohnzimmer leben musste. Ich petzte meine Augen zusammen, als mich die Helligkeit von draußen erreichte.

... Nate, ...

Ann stand jetzt vor dem Sofa und schaute auf mich herunter.

... was ist verdammt noch mal hier los? Wieso bist du nicht auf der Arbeit? Seit 5 Tagen tauchst du nicht auf, sag mir nicht, du warst die ganze Zeit hier und hast dich zulaufen lassen? ...

Ich reagierte nicht.

... Hey, ...

Sie schubste mich mit einer ihrer Hände an.

... ich rede mit dir. <<

>> Lass mich okay. <<

Sie rümpfte die Nase.

>> Du stinkst. <<

>> Na und was interessiert dich das? <<

Sie wurde knallrot. So hatte ich noch nie mit ihr gesprochen.

>> Was mich das interessiert, spinnst du mir reicht ́s, ich rufe jetzt Katy an. <<

>> Mach das, am besten wäre es, wenn ihr beiden dann einfach eure Schlüssel auf meinen Tisch legt, mich regt es nämlich tierisch auf, dass ihr ständig meint, hier einfach ein und aus gehen zu können wie es euch beliebt. <<

Ich benahm mich wie ein trotziges Kind. Es dauerte keine halbe Stunde, da marschierte Katy in mein Loft, ich machte mich schon auf alles gefasst, aber nicht auf das, was sie sagte. <<

>> Ann, gehst du bitte? <<

>> Was, wieso? <<

>> Ich muss mich mit Nate unterhalten, alleine. <<

Sie klang ernst, aber nicht sauer. Erst als Ann das Loft verlassen hatte, stellte sich Katy vor das Sofa und schaute zu mir herunter, schuldbewusst und irgendwie auch voller Leid. Was war mit ihr passiert?

>> Ich habe da was gut zu machen Nate, also höre mir jetzt zu. ...

Ich hob eine Augenbraue, ich fragte mich, was sie mir wohl jetzt an den Kopf hauen wollte.

... Marie ist nicht gegangen, weil sie dich nicht liebt. <<

Ich wurde hellhörig und wachsam bei ihrem Namen.

>> Woher willst du das wissen? Sie hat es mir doch gesagt, also wie kommst du darauf, dass es nicht daran läge? Wenn sie mich lieben würde, wäre sie nicht einfach ohne jedes weitere Wort gegangen. <<

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