3. Gib dem Leben eine Gin!

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Marie
>> Lynn, willst du echt noch los. <<

Ich verschränkte die Arme, als ich im Rahmen der Badezimmertüre stehen blieb.

>> Was? Na klar! <<

Antwortete sie mir prompt mit dem Glätteisen wedelnd.

>> Ich habe echt kein Bock mehr, sei mir nicht böse. <<

>> Ach komm schon nur ein bisschen tanzen. <<

Lynn war meine Mitbewohnerin, wie ihr ja schon mitbekommen habt. Sie nutzte wirklich jedes Wochenende aus, um in Frankfurt einen draufzumachen. Sie ließ sich von irgendwelchen Typen abschleppen und genoss es Aufmerksamkeit zu bekommen.

>> Nein, echt nicht. <<

Wiederholte ich wieder mit einem Kopfschütteln.

>> Okay, ich wollte die Karte nicht ausspielen, aber du hast beim letzten Mal schon gesagt, du kommst nicht mit und mir versprochen, beim nächsten Mal dabei zu sein, also halte dich an deine Abmachung. Jetzt ist das nächste Mal! ...

Ermahnte sie mich erst, dann flehte sie.

... Bitte, Bitte, Bitte, du hast es doch letztes Mal versprochen. <<

Ich verdrehte die Augen, als sie das sagte, aber leider hatte sie recht, ich hatte es ihr versprochen.

>> Okay, aber ich brauch locker noch eine ganze Stunde. <<

Sie grinste breit und winkte ab.

>> Ach, das ist kein Problem, ich mach mir in der Zeit einfach eine Sektflasche auf. Willst du auch ein Glas? ...

Ich schüttelte den Kopf und sie zuckte mit den Schultern.

... Na, dann bleibt mehr für mich. <<

Ich hatte mich für ein sommerliches Oberteil und einen knielangen Rock, was in dieser Kombination als Kleid durchging, ein paar leicht hohe Schuhe, da ich gegen Lynn echt winzig war, Smokey Eyes und geglättete Haare entschieden.

>> Ist das nicht doch zu viel? <<

Fragte ich Lynn, bestimmt schon das dritte Mal.

>> Was? Nein, du schaust wirklich heiß aus. <<

Ich fühlte mich auch echt gut und echt sexy, aber ich war doch am liebsten, ich selbst. Wir fuhren mit der Bahn in die Stadt, was nicht Mal eine halbe Stunde dauerte und entschlossen, während der Fahrt erst in eine Bar und später erst in einen Klub zu gehen. Lynn war inzwischen zu einer sehr guten Freundin geworden, was natürlich super war. Ich hatte schon von Fällen gehört, da hat die eine Mitbewohnerin der anderen das Geld geklaut, oder sie hatten sich gar nicht verstanden, aber wir beide harmonierten wirklich super zusammen. Lynn ist im Gegensatz zu mir wirklich groß, bestimmt 1.76 m hat blondes Haar, tolle grüne Augen, man ich liebe grüne Augen und eine so lustige Art, die mich immer wieder zum Kopfschütteln und Lachen bringt. Sie weiß ganz genau, wie sie die Männerwelt schier um den Verstand bringt und weiß, wie sie ihren Gegenüber um den Finger wickeln kann. In der Bar war schon einiges los, als wir ankamen. Ich mochte auf Anhieb die Musik, was eher selten vorkam und die Drinks waren ebenfalls überraschend gut. Wenn alles so bleibt, dachte ich, könnte aus dem Abend echt etwas werden. Von Zeit zu Zeit gesellten sich auch ein paar Typen zu uns, gaben uns einen Drink aus. Eigentlich gaben sie die Drinks Lynn aus und nur aus Freundlichkeit bestellten sie auch einen für mich mit, aber ich wollte mich nicht beschweren. Ich war nicht wirklich daran interessiert, jemanden mit nach Hause zu nehmen, was die Typen ziemlich schnell bemerkten, bei den schnippischen Antworten, die ich ihnen auf ihre Fragen gab. Sie machten sich dann gar nicht weiter die Mühe, sich näher mit mir zu beschäftigen. Bei Lynn sah das schon anders aus. Ich verdrehte sofort die Augen, als ich sah, dass sie wieder von so einem in den Arm genommen wurde. Ich wäre da schon drei Mal aufgesprungen und hätte ihn von mir weggeschoben, eklig echt, aber sie genoss die Aufmerksamkeit.

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