9. Lächle für jeden Augenblick, der dir zeigt, dass es noch Hoffnung gibt.

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Marie

Ich atmete ein paar Mal ein und wieder aus. Was war das denn? Dachte ich, als ich das Headset zurück auf seine Station steckte. Ich musste unweigerlich grinsen, nach der letzten Woche war dieses Telefonat wirklich mal eine erfrischende Abwechslung. Nach dem Streit, den ich letzte Woche nach der Begegnung mit Nate, durch die ich einfach keine Ruhe mehr finden konnte, noch mit Lynn hatte, der so heftig war, dass sie zu einer Freundin gezogen war, war das echt mal erfrischend. Dieser Scheißkerl Nate, ging mir einfach nicht mehr aus dem Kopf, egal was ich tat, alles erinnerte mich an ihn. Mr. Williams war wirklich nett, gespielt oder nicht, er hat mich einige Minuten endlich mal an etwas anderes denken lassen, somit war er definitiv mein Held des Tages. Ich hätte mit Nate reden sollen, als ich die Chance dazu hatte, ich hätte ihm sagen sollen, dass ich echt schlecht in Sachen One-Night-Stand war und dass ich da mehr hinein interpretiert hatte, als ich sollte. Ich hatte mit ihm, um es mal sanft auszudrücken, den besten Sex meines Lebens, dabei war ich mir immer sicher, dass mir das mit einem Anzugträger niemals passieren könnte. Ich hätte ihn fragen sollen, was er arbeitet, oder was er gerne mag, ich hätte ihm sagen sollen, dass ich keine seiner Nummern sein wollte und ich es nicht bereute, dass ich auf ihn gesprungen war, als sich mir die Gelegenheit bot, mir zu nehmen, was ich eigentlich schon den ganzen Abend wollte. Wenn ich doch nur ehrlich zu mir selbst gewesen wäre. Scheiße echt, inzwischen hatten wir 8 Uhr und es war dunkel draußen, ich hasste es, aus dem Büro zu laufen, wenn es schon dunkel war. Mr. Williams ging mir irgendwie nicht mehr aus dem Kopf, wie er wohl aussieht. „Entschuldigen sie sich bitte niemals für ihre Gedanken." Hatte er gesagt und brachte mich damit zum Lächeln. Ich wusste, Nate kam in zwei Wochen wieder und auch Mr Williams würde ich kennenlernen, ich war gespannt. Dieses Mal wollte ich Nate nicht einfach gehen lassen und verscheuchen, ich konnte ihn nicht einfach gehen lassen, ich musste ihm sagen, was in mir vorging. Seit ich ihn mit nach Hause genommen hatte, ging es in meinem Kopf nur noch um ihn. Ich hatte ja nicht ahnen können, dass er ein Gast von uns war, er hat es mit keinem Mal erwähnt, aber warum hätte er es auch erwähnen sollen, er wirkte genauso geschockt darüber mich zu sehen, wie ich darüber geschockt war, ihn zu sehen. In der Bahn stopfte ich mir meine Kopfhörer ins Ohr und bekam von meiner Umwelt nur noch wenig mit. Ich genoss zwar die Musik, doch auch die lenkte mich nicht von den Gedanken an Nate ab. Ich wollte ihn wieder sehen und zwar schnell, wie konnte mir so was nur passieren. Ich fragte mich ständig, warum er noch einmal mit mir reden wollte, er hatte sich doch klar ausgedrückt, oder ging es ihm doch ähnlich und er spürte das Gleiche oder zumindest annähernd Ähnliches wie ich. Ich schüttelte diesen Gedanken sofort wieder ab, denn es war unmöglich, dass jemand wie er mehr für mich empfinden könnte als eine Nacht. Er war kein Kind von Traurigkeit. Als ich zu Hause ankam, stand überraschenderweise Lynn in der Küche. Ich war erleichtert sie zu sehen, ich halte es, um mal ehrlich zu sein, kaum aus, sauer auf sie zu sein, selbst dann nicht, wenn ich allen Grund dazu hatte.

>> Da bist du ja. ...

Rief sie.

... Ich habe dir was gekocht. ...

Ich runzelte die Stirn.

... Na komm schon näher, keine Sorge, es ist nicht vergiftet. <<

Ich grinste schief.

>> Was machst du denn hier?<<

>> Na, ich wohne immer noch hier.<<

>> Ja, aber du wolltest doch nicht mehr hier sein.<<

>> Ja, weil ich nicht zugeben wollte, dass du recht hattest, ich

war ein Arschloch.<<

Ich nickte.

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