15. Wenn ich beim Yoga die Kerze nicht schaffe, mache ich einfach ein Teelicht!

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Marie

Dieser Mann war.... Um ehrlich zu sein, wusste ich nicht genau, was er war, als ich nach dem Telefonat mein Handy zur Seite legte. Ich ließ mich vor lauter Frust in mein Bett zurück sinken und versuchte in den Kissen zu verschwinden. Warum hatte ich ihm nur diesen Namen gegeben, war ich eigentlich meschugge, ich musste ein waschechter Masochist sein, unglaublich. Jeden Namen hätte ich für diesen Fremden wählen können, aber ich nenne ihn natürlich Nate. Ich wollte Nate schon lange vergessen haben und ich hasste mich dafür, dass ich es einfach nicht schaffte. Inzwischen war schon ein halbes Jahr vergangen, aber ich konnte das einfach nicht abschütteln und hinter mir lassen, egal was ich auch versuchte. Er war einfach mein Kryptonit, anders konnte ich es nicht erklären. Er war wie Feuer für mich, brannte sich in mein Herz und brannte sich in mein Gedächtnis. Ich hatte noch nie einen so schönen Mann wie ihn gesehen, ob im Anzug oder einfach nur völlig nackt. Auch jetzt kribbelt noch alles in mir, wenn ich an seinen unmissverständlich großen Schwanz dachte. Urg, holte ich mich aus meinen Gedanken, ich bin so ein Idiot, echt mal. Mein Telefon Nate konnte dem echten Nate, bestimmt nicht das Wasser reichen, ich doofe Kuh. Was glaubte ich eigentlich beweisen zu müssen.

>> Hey Marie!<<

>> Hey, Susi, du bist ja schon daheim.<<

Susi lachte. Wenn wir nur zu zweit waren, nannte sie mich weiterhin Marie und nicht Leyla und ich nannte sie weiterhin Susi und nicht Keara, es gab uns beiden ein Gefühl nach Heimat, was hin und wieder echt guttat. Wir kannten uns schon so viele Jahre und es fiel uns sowieso schon schwer, plötzlich einen anderen Namen zu verwenden.

>> Ja, wir haben 17 Uhr, da bin ich doch eigentlich fast immer daheim.<<

Ich runzelte die Stirn.

>> Was, wir haben es schon so spät?....

Sie nickte mir zu.

... Ich weiß gar nicht, was ich die ganze Zeit gemacht hatte.<<

>> Na, wenn es nach unserem Boss geht, hast du heute hoffentlich viel telefoniert.<<

>> Ja 2 Stunden wie abgemacht, keine Sekunde schenke ich diesem Mann, wenn er mich schon wie eine Prostituierte auf dem Basar kauft.<<

>> Marie wirklich, das habe ich noch nie erlebt, glaube mir und ich kenne den Typen, seit ich hier bin, er war einer meiner ersten Aufträge, an dem ich mitarbeiten durfte. Er war unfreundlich, streng, wirklich, ich habe jedes Mal gedacht, er knallt mir gleich eine und ist so ein extremer Perfektionist, das kannst du dir gar nicht vorstellen. Der ist so einer, der alle 10 Minuten neue Wünsche hat, weil es ihm immer noch nicht perfekt genug ist, dann kommst du, kackst ihn so was von zusammen und er will mit dir telefonieren, was ist denn los. Es ist, als wäre die Welt komplett verdreht. Du, ...

Sie zeigte auf mich.

....musst einfach eine Hexe sein.<<

Das wiederholte sie die letzten Tage andauernd und es amüsierte mich, weil scheinbar nicht nur sie diese wilden Theorien spann, sondern auch alle anderen Kollegen in der Agentur die wildesten Fantasien darüber anstellten, wer oder was ich wohl in Wirklichkeit war.

>> Susi, vielleicht hat er aber auch einfach nur genau so jemanden gebraucht, jemanden, der ihn wieder in die Spur bringt. Vielleicht ist er nur so zu allen, weil er überzeugt davon ist, dass ihn sonst niemand verstehen kann, wer weiß.<<

Das war auf alles meine Standardaussage, wenn es um diesen Mann ging.

>> Es ist egal was du sagst, für mich ist das immer noch unglaublich! ...

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