Kapitel 1.

70 17 11
                                    

Saphira pov

Saphira passierte eine der engen und verdreckten Gassen New Yorks, die Nacht war bereits angebrochen und der Vollmond aufgegangen. Der kalte Regen peitschte ihr ins Gesicht und durchnässte ihre braunen Haare und den schwarzen Mantel, den sie trug. Keine einzige Straßenlaterne erleuchtete die Gasse und auch keine von den vielen schönen Lichtern, für die New York bekannt war, konnte man hier finden. Eher im Gegenteil. Nicht jeder konnte sich ein Leben in dem schönen Teil von New York leisten, viele verbrachten ihr Leben in den dunklen und dreckigen Gassen und hatten, wenn sie Glück hatten, zumindest eine kleine Wohnung in diesem Teil New Yorks. So auch Saphira, sie war in diesen Gassen groß geworden, fernab von den Lichtern und der reichen Bevölkerung. Immerhin hatte sie eine kleine Wohnung, die sie sich mit ihrer besten Freundin Raya teilte. Raya hatte im Gegensatz zu Saphira zumindestens eine Familie, zu der sie im Notfall gehen könnte, auch wenn diese ihr besonders finanziell nicht helfen konnte. Saphiras Eltern sind von einen auf den anderen Tag einfach nicht mehr nach Hause gekommen, da war Saphira nicht einmal fünf. Seitdem verbrachte sie ihr Leben auf der Straße, bis sie Raya traf. Raya, hatte eigentlich ein durchschnittliches Leben, bis ihre Eltern arbeitslos wurden. Kennengelernt haben die beiden sich auf einer Schule, extra für Kinder aus ärmeren Familien. Jetzt waren sie 16, hatten ihren Schulabschluss und sorgten schon komplett für sich alleine. Raya hat einen Job als Tellerwäscherin in einem Restaurant gefunden und Saphira arbeitete als Kellnerin in einer kleinen Bar. Ihr Lohn reichte gerade so, um die kleine Wohnung, die sie ihr Zuhause nannten, zu bezahlen. Saphira befand sich gerade auf dem Weg zu ihrer Arbeit, als Raya sie panisch anrief.

,,Saphira, gut das du dran gehst! Ich glaube ich werde verfolgt! Mir folgt schon die ganze Zeit ein schwarzer Van, die Scheiben sind verdunkelt und er hat die Scheinwerfer aus!"

,,Wo bist du?", fragte Saphira ihre Freundin besorgt.

,,Auf dem Weg von der Arbeit zurück, ich müsste gleich bei der Bar, in der du arbeitest sein. Scheiße, der kommt immer näher! Ich renne jetzt, bitte hilf mir!", flehte Raya noch, ehe die Verbindung abbrach.

,,Raya? Raya hörst du mich?", brüllte Saphira in ihr Telefon, doch von Raya kam keine Antwort mehr.

Besorgt um ihre Freundin rannte sie los. Ihre Kleidung war vom Regen völlig durchnässt und ihr braunes Haar klebte ihr im Gesicht, als sie vor der Bar ankam. Außer Atem blieb sie stehen und hielt verzweifelt Ausschau nach ihrer Freundin. Saphira wusste nur zu gut, wie gefährlich New York sein konnte. Zum Glück entdeckte sie Raya kurz darauf, sie rannte panisch auf Saphira zu. Rayas schwarze Haare waren zerzaust und durchnässt vom Regen und Saphira konnte die Furcht in ihren grünen Augen erkennen.

,,Da bist du ja, geht es dir gut?", fragte Saphira sofort.

,,Es geht schon, ich glaube, ich hab sie abgehängt", antwortete Raya außer Atem.

,,Hast du eine Idee, wer das war?"

,,Nein, die Scheiben waren verdunkelt, wie bereits gesagt"

,,Wir sollten rein gehen, meine Schicht fängt gleich an", meinte Saphira und wandte sich der Eingangstür der Bar zu, als Raya plötzlich laut aufschrie.

Der schwarze Van raste mit voller Geschwindigkeit direkt auf sie zu und wurde nicht langsamer. Panisch schlug Saphira gegen die Tür, doch keiner öffnete. Der Van hatte sie jetzt fast erreicht und legte nochmals an Geschwindigkeit zu. Ängstlich nahm Saphira Rayas Hand und schloss die Augen, ehe der Van sie erfasste und mit Höchstgeschwindigkeit in die Bar rauschte.

SNOWWo Geschichten leben. Entdecke jetzt