Kapitel 14.

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Raya pov

Robb Stark saß in der großen Halle von Winterfell und hörte sich die Klagen einzelner Männer an. Maester Luwin saß Recht von ihm und stand ihm mit seinem Rat zur Seite, wenn Robb ihn benötigte. Sein Schattenwolf Grauwind lag links neben dem ihm und wirkte entspannt. Als gerade einer der Letzten die Halle verließ, rief er nach Raya.

,,Raya, waren das jetzt alle?"

,,Ich fürchte nicht Mylord, Tyrion Lennister wünscht mit euch zu sprechen", antwortete Raya höflich.

Robb verdrehte die Augen, er hatte nicht sonderlich viel für den kleinen Lennister übrig.

,,Theon, sag Hodor, dass er Bran herbringen soll, ich erwarte ihn hier. Raya, der Lennister darf eintreten"

Theon nickte und verließ die Halle um Hodor, dem übergroßen Stallburschen zu sagen, dass er Bran herunterbringen soll. Raya öffnete Tyrion die großen Tore der Halle und ließ ihn eintreten. Doch der kleine Lennister war nicht alleine, ein Mann der Nachtwache, den man an seinem schwarzen Umhang erkennen konnte, begleitete ihn.

,,Ich muss sagen, dass ich bei meinem letzten Besuch etwas herzlicher empfangen wurde", beschwerte sich Tyrion.

,,Jeder Mann der Nachtwache ist in Winterfell willkommen", begrüßte Robb den Mann der Nachtwache.

,,Jeder Mann der Nachtwache, doch ich nicht, stimmt's Junge", meinte Tyrion.

,,Ich bin nicht euer Junge Lennister. Ich bin Lord von Winterfell, während mein Vater weg ist", entgegnete Robb.

Raya konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen. Robb war in ihren Augen der geborene Lord, seine Art zu reden, sein Verhalten und seine Ausstrahlung. Er wirkte, als hätte er noch nie etwas anderes gemacht und Raya konnte sich ihn auch gut als König vorstellen.

Die Tür schwang auf und Hodor trug Bran in die Halle. Tyrion drehte sich um und musterte Bran.

,,Also ist es wahr. Hallo Bran, du erinnerst dich an alles was passiert ist?", fragte Tyrion freundlich.

,,Er hat keine Erinnerungen an diesen Tag", antwortete Maester Luwin für Bran.

,,Ich bin Neugierig, warum seid ihr hier?", fragte Robb den Lennister.

,,Wäre dein charmanter Begleiter so freundlich, mein Nacken fängt an richtig heftig zu schmerzen", meinte Tyrion.

Bran sagte etwas zu Hodor, dass Raya nicht verstand, woraufhin der Stallbursche sich hinkniete, damit Bran auf Augenhöhe mit Tyrion war.

,,Reitest du gerne Bran?", fragte Tyrion den Jungen.

,,Ja, ich meine ich mochte es", antwortete Bran.

Der Junge tat Raya richtig leid, er hatte noch sein ganzes Leben vor sich und musste mit so einer enormen Einschränkung klarkommen. Sie bewunderte regelrecht, wie tapfer er damit umging. Normale Kinder würden bitterlich Weinen und protestieren, doch Bran tat nichts der gleichen. Raya hatte aber bemerkt, dass die Menschen, die aus dem Norden von Westeros kamen so oder so härter im nehmen waren, als andere.

,,Der Junge kann seine Beine nicht mehr gebrauchen", erklärte der Maester.

,,Mit dem richtigen Pferd und dem richtigen Sattel kann sogar ein Krüppel reiten", meinte Tyrion.

,,Ich bin kein Krüppel!", wiedersprach Bran.

,,Dann bin ich kein Zwerg, mein Vater wird sich freuen es zu hören. Ich habe ein Geschenk für dich. Gib das deinem Sattler, er wird für den Rest sorgen. Man muss das Pferd zum Reiter formen. Beginnt mit einem Jährling, der auf die Zügel und auf die Stimme des Jungen reagiert", erklärte Tyrion und überreichte Bran ein zusammengerollten Plan.

Bran betrachtete den Plan begeistert und schien Hoffnung zu haben.

,,Ich werde wirklich wieder reiten können?"

,,Du wirst, auf einem Pferd wirst du so groß sein, wie alle anderen", antwortete Tyrion und Bran lächelte.

,,Ist das ein Trick? Warum wollt ihr ihm helfen?", fragte Robb misstrauisch.

,,Ich hab ein Herz für Krüppel, Bastarde und zerbrochenes", erklärte Tyrion.

,,Für das, was ihr für meinen Bruder getan habt, genießt ihr die Gastfreundschaft von Winterfell", erklärte Robb dem kleinen Lennister.

,,Keine falschen Höflichkeiten, Lord Stark. Außerhalb eurer Mauern gibt es ein Bordell, dort werde ich ein Bett finden. Dann können wir beide heute Nacht ruhig schlafen", meinte Tyrion und verließ die Halle mit dem Mann der Nachtwache.

,,Waren das jetzt alle?", fragte Robb.

,,Ja, Mylord", antwortete Raya.

,,Gut, dann werde ich mich jetzt zurückziehen", meinte Robb und verließ die Halle.

Raya folgte ihm, da sie noch mit ihm sprechen wollte, bezüglich ihrer Briefe für Saphira. Sie hatte noch immer keine Antwort von ihrer besten Freundin erhalten, aber sie wusste auch nicht, wie lange es dauerte, bis der Brief bei Saphira ankam.

Sie klopfte an die Tür von Robbs Gemächern und wartete auf eine Antwort.

,,Ich bin es Raya, Mylord", rief sie.

,,Komm rein", antwortete er ihr.

Raya betrat Robbs Gemächer und schloss die Tür hinter sich. Robb stand am Fenster und schaute nach draußen.

,,Ich nehme an, du möchtest mit mir reden, richtig?"

,,Ja, Mylord. Es geht um den Brief, den ich meiner Freundin schicken durfte. Ich möchte mich nochmals bei euch dafür bedanken"

,,Gerne. Ich sage dir bescheid, sobald ihre Antwort eingetroffen ist", antwortete Robb.

Er drehte sich um und ging auf Raya zu. Robb war gut einen Kopf größer als sie und Raya schätzte, das er auch mindestens ein Jahr älter war als sie.

,,Kann ich sonst noch etwas für dich tun, Raya?", fragte er sie freundlich.

,,Nein Mylord" antwortete sie.

,,In Ordnung, bevor du hier nach Winterfell gekommen bist, was hast du da eigentlich gemacht?", fragte Robb sie.

,,Ich habe Teller abgewaschen und die Küche sauber gehalten", berichtete Raya.

,,Man merkt, dass du Erfahrung hast", meinte der junge Lord.

,,Danke, Mylord. Das ehrt mich"

,,Du kannst gehen, ich komme schon klar", sagte Robb Stark.

Raya ging zur Tür und verließ die Gemächer des jungen Lords. Anscheinend war er mit ihrer Arbeit zufrieden, das war immer ein gutes Zeichen. Irgendwie möchte sie den jungen Lords, er war ganz anders, als die Jungs, die sie sonst kannte. Und er war das komplette Gegenteil zu Lucian, der ihr andauernd auf die Nerven ging. Aber zum Glück hatte sie ernstmal Ruhe vor ihm, er schrieb gerade einen Brief für Milo, es würde noch dauern, bis er damit fertig war und ihr wieder auf die Nerven gehen könnte.

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