Kapitel 24.

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Raya pov

Robb speiste mit einigen seiner Männer in der großen Halle von Winterfell, während Raya dafür sorgte, dass alle immer genug Wein zu trinken hatten. Sie unterhielten sich über den bevorstehenden Krieg und Grauwind, Robbs Schattenwolf, lag neben seinem Stuhl.

,,Ich bin der Mann, der die Vorhut anführen sollte", behauptete Großjon Umber.

,,Galbert Glover wird die Vorhut anführen", entschied Robb.

,,Die verdammte Mauer wird schmelzen, bevor ein Umber hinter einem Glover marschiert. Ich werde die Vorhut führen, oder ich nehme meine Männer und gehe nach Hause", protestierte der Großjon.

Robb bleib ganz ruhig und stand auf, doch seine Stimme hatte etwas Bedrohliches und Respekteinflüssendes. Sein Blick war fest auf den Lord gerichtet und durchbohrte ihn, wie ein Schwert.

,,Ihr könnt das gerne tun, Lord Umber. Wenn ich mit den Lennisters fertig bin, werde ich zurück nach Norden marschieren, euch aus eurer Burg vertreiben und als einen Eidbrecher hängen", konterte Robb.

,,Eidbrecher, ist es? Ich werde hier nicht sitzen und Befehle befolgen von einem Jungen, so grün, dass er Gras pisst!"

Grauwind sprang blitzschnell auf den Tisch und sprintete auf Großjon Umber zu. Raya konnte nicht wirklich erkennen, was Grauwind tat, doch sie hörte die Schmerzerfüllten Schreie des Lords. Als der Schattenwolf von im abließ, fehlten ihm der kleine Finger und der Ringfinger an der linken Hand. Erschrocken starrte Raya die blutigen Stümpfe an und rechnete schon damit, dass Robb und Lord Umber sich gleich an den Kragen gehen würden.

,,Der Großjon hatte nur vor mein Fleisch für mich zu schneiden", meinte Robb seelenruhig, aber mit einem respekteinflüssendem Unterton in der Stimme.

,,Euer Fleisch...ist verdammt hart", scherzte der Großjon und zeigte allen seine Hand mit jetzt nur noch drei Fingern.

Er schien schon vergessen zu haben, dass ein Schattenwolf ihm gerade zwei Finger abgebissen hat. Die ganze Halle, einschließlich Robb und dem Großjon, brach in wildes Gelächter aus. Nur Bran Stark, Robbs kleiner Bruder lachte nicht, er schien das alles noch nicht so ganz zu verstehen. Raya schüttelte nur den Kopf, die Nordmänner waren echt...speziell, aber es gefiel ihr im Norden. Die Menschen waren ganz anders, als in New York, viel umgänglicher und das absolute Gegenteil von den New Yorker und Touris, die über jede Kleinigkeit meckerten. Die Menschen im Norden waren verdammt hart im Nehmen, aber trotzdem freundlich, außer Theon, aber der stammte ja auch von des Eiseninseln und nicht aus dem Norden.

Robb begann nach Süden zu marschieren, doch Raya wusste nicht, welche Route sie nahmen. Er hatte ihr erlaubt, mitziehen und Lucian hatte er auch mitgenommen, doch das gefiel Raya nicht wirklich. Robbs Worte, dass er sich einfach nur Sorgen um Milo macht, hatten sie zwar zum Nachdenken gebracht, aber mögen tat sie den blonden Jungen immer noch nicht. Wenn Robb sich mit seinen Lords besprach, schenkte Raya ihnen Wein ein und sorgte dafür, dass es ihnen und speziell Robb an nichts fehlte. Es wurde gerade darüber diskutiert, wie man am besten weiter vorgehen sollte, da die Kundschafter gemeldet hatten, dass Lord Tywin Lennister gen Norden reitet.

Lord Tywin war der Vater von Königin Cercei Lennister, Ser Jaime Lennister, der auch der Königsmörder genannt wurde und Tyrion Lennister, der auch der Gnom oder der Zwerg genannt wurde. Er war außerdem der Großvater von König Joffrey Baratheon oder Lennister, jeder behauptete da etwas anderes. Raya hatte erst vor kurzem gehört, wie jemand erzählt hat, dass Joffrey angeblich der Sohn von Cercei und ihrem Zwillingsbruder Jaime sein soll und nicht der Sohn von dem verstorbenen Robert Baratheon. Das würde bedeuten, dass der Thron nicht rechtmäßig Joffrey, sondern Roberts Bruder Stannis Baratheon gehörte.

Raya hatte auch mitbekommen, dass Eddard Stark, Robbs Vater, des Verrates bezichtigt wurde, weil er genau das behauptet hat. Aber alle meinten, dass Eddard definitiv kein Lügner war und wenn er sowas behauptete, musste es wohl stimmen. Außerdem, warum sollte er seine Familie in Gefahr bringen wollen, indem er Lügen erzählte? Robb hatte ihr viel von seinem Vater erzählt und Raya hatte den Eindruck, dass Ehre das wichtigste auf der Welt für ihn war, dicht gefolgt von seiner Familie.

Plötzlich platzten zwei Soldaten in das Zelt, sie hatten aber noch einen dritten Mann bei sich, den sie an beiden Armen festhielten.

,,Wir haben einen Lennister Spion gefunden", berichtete einer der Soldaten.

Theon schlug sofort die Karte, die auf dem Tisch lag um, sodass der Spion unter keinen Umständen etwas erkennen konnte.

,,Mach dir keine Sorgen, Junge. Er wird dieses Zelt nicht mit seinem Kopf verlassen", meinte Ser Rodrik Cassel.

,,Er schien zu zählen", ergänzte der andere Soldat.

Robb wurde ernst und kam langsam um den Tisch herum, bis er direkt vor dem Spion stand. Sein durchdringender Blick hatte etwas Bedrohliches und Einschrüchterndes. Der Spion starrte den jungen Lord finster an.

,,Wie viele hast du gezählt?", fragte Robb sofort.

,,20.000, vielleicht mehr", antworte der Spion.

,,Ihr müsst das nicht selbst tun. Euer Vater würde es verstehen...", begann Ser Rodrick.

,,Mein Vater versteht Barmherzigkeit, wenn Platz dafür ist. Und er versteht Ehre und Mut. Lasst ihn gehen", befahl Robb.

,,Robb!", mischte Catelyn Stark, Robbs Mutter, sich ein.

Doch ein Blick von ihrem Sohn genügte, um sie zum schweigen zu bringen. Raya vertraute Robb, er war klug genug um zu wissen, welche Konsequenzen das haben würde. Wenn er den Spion laufen ließ, dann wird er sich dabei etwas gedacht haben.

Der junge Lord machte noch einen Schritt auf den Spion zu und flüsterte ihm etwas ins Ohr.

,,Erzähl Lord Tywin, der Winter kommt für ihn. 20.000 Nordmänner marschieren nach Süden, um herauszufinden, ob er wirklich Gold scheißt"

,,Ja, Mylord. Danke, Mylord", antwortete der Spion.

Robb deutete nach draußen und die beiden Soldaten ließen den Spion laufen. Raya lächlete ein wenig, ihr gefiel Robbs Wirkung auf andere und sein anführerisches Talent. Zu gerne würde sie mehr Zeit mit dem jungen Lord verbringen. Einfach Mal in Ruhe mit ihm reden zu können, mehr über ihn zu erfahren und ihm auch etwas von sich selbst zu erzählen. Raya war sich totsicher, dass sie mit Robb auch über persönliche Angelegenheiten sprechen konnte.

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