Kapitel 8.

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Saphira pov

Am nächsten Morgen wurde Saphira von der Sonne in ihrem Gesicht geweckt. Verschlafen rieb sie sich die Augen und sah sich in ihrem Zimmer um, schon lange hatte sie nicht mehr so gut geschlafen. Sie schlug die Bettdecke beiseite und stand auf. Sie ging zu ihrem schwarzen Regenmantel, den sie gestern einfach über einen Stuhl geworfen hatte, als es an der Tür klopfte.

,,Entschuldigung Mylady, ich soll euch ausrichten, dass ihr runter auf den Hof kommen sollt, ihr werdet gleich aufbrechen"

,,Ich komme", antwortete Saphira und zog ihren schwarzen Regenmantel an, bevor sie das Zimmer verließ.

Einerseits aufgeregt, aber auch traurig stieg sie die Treppen hinab und betrat den Burghof. Raya rannte sofort auf sie zu und umarmte sie.

,,Ich werde dich so unendlich vermissen!"

,,Ich dich auch, aber wir sehen uns wieder, versprochen. Außerdem können wir uns bestimmt Briefe schreiben oder so, ok?", antworte Saphira und Raya nickte.

,,Wir finden einen Weg, das haben wir immer"

,,Ja das haben wir, aber was wirst du hier in Winterfell machen?"

,,Ich arbeite jetzt für Robb Stark, den Erben von Winterfell und ältester Sohn von Lord Eddard. Ich weiß nicht, ob du das mitbekommen hast, aber Bran, Robbs kleiner Bruder ist gestern beim Klettern gestürzt, er liegt jetzt im Koma", erzählte Raya.

,,Ach du scheiße, hoffentlich überlebt er das, was ist mit den beiden Jungs?", fragte Saphira.

,,Lucian bleibt mit mir in Winterfell und Milo reitet mit nach Königsmund, er ist der Knappe von Lord Eddard, der zur Hand des Königs ernannt wurde. Dadurch wird Robb in seiner Abwesenheit Winterfell regieren"

,,Oh, cool. Weißt, du ob ich alleine reiten muss, oder ob mich irgendwer begleitet? Ich habe nämlich keinen blassen Schimmer, wo diese Mauer sein soll", meinte Saphira.

,,Du weißt spätestens dann, dass du da bist, wenn du volle Kanne vor die Mauer gelaufen bist. Aber keine Sorge, Robbs Onkel Benjen Stark wird dich begleiten, außerdem will Tyrion Lennister unbedingt mit", meinte Raya und konnte sich das Lachen nicht verkneifen.

,,Kein Plan wer die sind. Kommt noch jemand mit?", fragte Saphira.

,,Ja, ich glaube du wirst dich darüber freuen", antworte ihre beste Freundin.

,,Jetzt sag schon"

,,Jon kommt auch mit, er verabschiedet sich aber noch. Er hat gestern seinen Vater angebettelt, das er sich der Nachtwache anschließen darf. Wenn man gerade vom Teufel spricht", meinte Raya und deutete auf Jon, der gerade in Begleitung eines andern jungen Mannes auf den Burghof kam. Der andere hatte rotbraune Haare und blaue Augen, er schien im selben Alter wie Jon zu sein.

,,Wer ist das?", fragte Saphira ihre beste Freundin.

,,Das ist Robb Stark, Erbe von Winterfell und ältester Sohn von Lord Eddard und Lady Catelyn", schwärmte die schwarzhaarige.

,,Der sieht ziemlich gut aus, magst du ihn?"

,,Er ist netter als Jon", entgegnete Raya.

,,Sag Mal, was hast du gegen ihn?"

,,Er lächelt nie"

,,Das stimmt doch gar nicht, außerdem hat er uns geholfen", entgegnete die Braunhaarige.

,,Wie auch immer. Bis bald Saphira", verabschiedet sich Raya.

,,Auf Wiedersehen"

Raya machte sich wieder an die Arbeit und ein Stallbursche sattelte Saphira einen schwarzen Hengst und ließ sie aufsteigen. Jon hatte sich in der Zwischenzeit auch von Robb verabschiedet und sein eigenes Pferd gesattelt. Alle Gefolgsleute des Königs, Lord Stark, seine beiden Töchter Arya und Sansa, sowie einige Nordmänner und die Septa der Mädchen machten sich auf den Weg Richtung Süden. Die kleine Gruppe, die zur Mauer ritt, begleite sie noch ein Stück, bis sie eine Weggabelung erreichen. Saphira ritt mit Benjen Stark und Tyrion Lennister weiter Richtung Norden, doch Jon blieb noch kurz zurück ,um sich von seinem Vater zu verabschieden.

,,Eigenartig, es gab so weit ich weiß noch nie eine Frau die der Nachtwache beigetreten ist", meinte Tyrion Lennister.

Tyrion hatte die blonden Haare der Lennisters und war außerdewöhnlich klein, hatte kurze Arme und Beine und einen verhältnismäßig großen Kopf.

,,Tja, irgendwann ist immer das erste Mal", entgegnete Saphira.

,,Was hast du denn angestellt, dass du der Nachtwache beitreten musst?"

,,Ich habe mich mehr oder weniger freiwillig dazu entschieden. Es war der einzige Weg um meine beste Freundin vor einer Strafe zu bewahren"

,,Dann gehörst du zu den wenigen in Westeros, die wirklich so etwas wie Ehre oder ein gutes Herz besitzen. Es gibt wirklich nicht viele, und selbst von denen würde wohl keiner sich selbst für seine Freunde opfern", meinte Tyrion.

,,Warum opfern?", fragte Saphira verwirrt.

,,Du wirst dein restliches Leben auf der Mauer verbringen und deine Freundin wird ihr Leben leben können, während du dich an einen Eid halten musst", erklärte Tyrion.

,,Was denn für ein Eid?"

,,Den genauen Wortlaut kenne ich nicht, aber den Inhalt kenne ich. Du darfst nichts Erben und keine Familie gründen, außerdem gehörts du bis zu deinem Tod zur Nachtwache, das sind die wichtigsten Punkte", erzählte der kleine Mann.

Saphira schluckte, davon wusste sie nichts und niemand hatte ihr das gesagt, nicht einmal Jon. Vielleicht hatte Raya ja doch Recht und man konnte Jon nicht vertrauen. Er hatte die Gruppe in zwischen wieder eingeholt und unterhielt sich mit seinem Onkel.

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