Kapitel 20.

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Saphira pov

Saphira wollte gerade an der Tür zum Arbeitszimmer des Lords Kommandanten klopfen, als Jon aus dem Arbeitszimmer stürmte. Schnell drehte Saphira sich zu ihm

,,Jon, was ist los?", fragte sie, doch Jon ignorierte sie einfach.

,,Lass ihn, er wird sich wieder beruhigen", ertönt plötzlich die Stimme von Jeor Mormont, dem Lord Kommandanten der Nachtwache hinter ihr.

Erschrocken drehte Saphira sich um und wäre beinahe in den Lord Kommandanten gestolpert.

,,Komm rein, ich habe einen Brief für dich", meinte er und ließ Saphira eintreten.

Er schloss die Tür und setzte sich wieder an seinen Schreibtisch. Er griff nach einem Brief, der nur mit einem dünnen Seil hecktisch verschlossen wurde und reichte ihn Saphira. Neugierig öffnete sie den Brief und begann zu lesen, die Handschrift war sehr unordentlich und kaum lesbar.

Saphira,

Ich weiß wir sind vielleicht nicht die besten Freunde, aber ich brauche Hilfe. Schnell! Lord Eddard Stark, der Vater von Jon, Robb und seinen Geschwistern, wurde wegen verates an der Krone verhaftet! Alle Männer von ihm wurden umgebracht! Ich habe nach Sansa und Arya gesucht, doch ich konnte seine Töchter nicht finden, ich befürchte das schlimmste. Ich musste den roten Bergfried verlassen, sonst wäre ich auch noch gefangen worden. Ich stecke in Königsmund fest und werde gesucht. Bitte hilf mir! Antworte mir aber lieber nicht, zu gefährlich.

Milo

,,Was, Lord Eddard Stark wurde wegen verates Verhaftet?"

,,Ja, König Robert Baratheon ist tot und sein Sohn Joffrey Baratheon sitzt jetzt auf dem eisernen Thron", erklärte der Lord Kommandant.

,,Deshalb war Jon also so seltsam drauf", schlussfolgerte Saphira.

,,Ja, ihr beide scheint euch ganz gut zu verstehen. Ser Allisar hat mir ziemlich viel erzählt"

,,Oh. Aber warum wolltet ihr mich sprechen, ihr hättet mir auch einfach nur den Brief geben können?", fragte Saphira.

,,Kannst du mir einen Gefallen tun?", fragte Joer Mormont.

,,Natürlich, Mylord", antwortete Saphira.

,,Kannst du Jon ein wenig im Auge behalten, damit er nichts dummes tut?"

,,Natürlich"

Saphira stand auf und verließ das Arbeitszimmer des Lords Kommandanten um Jon zu suchen.

Sie fand Jon in der Küche, zumindestens vermutete sie, dass das die Küche war. Er Schnitt Fleisch und einige andere Brüder der Nachtwache, darunter auch Grenn, Pyp und Sam arbeiteten ebenfalls. Sie kochten Suppe und schnitten Fleisch in Scheiben. Saphira bahnte sich einen Weg an ihnen vorbei, zu Jon. Einige hoben die Köpfe und starrten sie an, als sie an ihnen vorbei ging, andere wiederum ignorierten sie komplett.

,,Ich weiß was passiert ist und es tut mir leid. Aber bitte bleib vernünftig, ich will nicht dabei zusehen müssen, wie man dich in eine Zelle verfrachtet oder dich einen Kopf kürzer macht", flüsterte Saphira Jon zu.

Noch bevor Jon antworteten konnte, kam Ser Allisar zu ihnen.

,,Jetzt gibt es einen seltenen Anblick, nicht einfach nur ein Bastard, sondern der Bastard eines Verräters"

Sam, Grenn und Pyp drehten sich zu ihnen um. Jon stand regungslos da und wirkte auf den ersten Blick ruhig, doch Saphira sah im an, dass er innerlich kochte vor Wut. Sie legte ihre Hand auf seinen Arm, in der Hoffnung, dass er sich beruhigen würde. Saphira atmete erleichtert auf, als Jon sich wieder dem Fleisch zuwandte. Doch Jon fasste einen Entschluss und griff nach dem Messer, wütend ging er damit auf Ser Allisar los.

,,Nein, Jon, nicht!", rief Sam.

Saphira reagiert blitzschnell und griff nach Jons rechtem Arm, doch Jon war deutlich stärker als sie und drohte sie von den Füßen zu reißen. Zum Glück eilten Grenn und Pyp ihr zur Hilfe und überwältigten Jon. Saphira riss ihm das Messer aus der Hand, während Grenn und Pyp ihn weiter festhielten.

,,Dafür wirst du hängen, Bastard!", meinte Ser Allisar und ging.

Grenn und Pyp ließen Jon los und Sam schenkte Jon einen mitleidigen Blick. Langsam wurde Saphira bewusst, was Ser Allisar da gerade gesagt hatte. Sie wusste, dass er ein hohes Tier bei der Nachtwache war und großen Einfluss hatte. Wenn er Jon hängen sehen wollte, dann war Jon in echter Gefahr. Er hatte den Ser angegriffen, dafür gab es Zeugen und die anderen hohen Tiere der Nachtwache könnten ihm das natürlich nicht durchgehen lassen.

Der Lord Kommandant, der anscheinend auch alles gesehen hatte, kam auf sie zu und wirkte nicht gerade erfreut.

,,Ich habe dir doch gesagt, du sollst nichts dummes tun. Du wirst in deinem Quartier bleiben. Geh"

Jon schaute noch einmal zu Saphira, bevor er auf sein Quartier ging. Der Lord Kommandant nickte Saphira kurz zu, weshalb sie die drei Jungs verwirrt ansahen. Saphira nickte zurück und übernahm Jons Arbeit.

,,Was hatte das gerade zu bedeuten?", fragte Grenn.

,,Was meinst du?", fragte Saphira.

,,Der Lord Kommandant, er hat dir zugenickt, aber uns nicht", antwortete Pyp.

,,Achso das, keine Ahnung warum", wich Saphira den Fragen aus.

Sie wollte gerade nicht mit den Jungs reden, sie machte sich Sorgen um Jon. Eigentlich sollte sie sich auch Sorgen um Milo machen, der in Königsmund festsaß, doch das tat sie nicht. Sie konnte den Idioten so oder so nicht leiden und außerdem musste sich die Nachtwache aus allen politischen Themen raushalten.

,,Saphira, worum ging es da eben? Wir sind doch Freunde, uns kannst du das doch sagen", mischte sich Sam ein.

,,Genau", stimmte Grenn ihm zu und lächelte Saphira an.

Saphira rollte mit den Augen und legte das Messer zur Seite.

,,Der Lord Kommandant hat mich aufgrund von einigen persönlichen Angelegenheiten gebeten ein Auge auf Jon zu haben", erklärte Saphira.

,,Was denn für persönliche Angelegenheiten?", fragte Grenn.

,,Hat Jon euch nichts erzählt?", fragte Saphira und strich sich eine braune Strähne aus dem Gesicht.

Als Antwort schüttelten die Jungs den Kopf.

,,Dann kann ich euch da auch nicht helfen. Ich plaudere jetzt hier sicherlich nicht über anderleuts Angelegenheiten", meinte Saphira und ließ die Jungs stehen.

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