Kapitel 5

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"Hi", sagte er irgendwann.
Ich sagte nichts. Ich musste erst mal damit klarkommen, dass Malfoy neben mir saß, leise und nett, und keine Kommentare machte. Er war hier. Neben mir.
"Ganz schön warm.", fügte er kurz danach hinzu. Anscheinend versuchte er es mit Smalltalk.
Ich brachte etwas heraus, das wie eine sterbende Katze klang. Ihm reichte es aber als Zustimmung.
"Ich kann nie schlafen, wenn es so heiß ist. Und dann ist es auch noch so stickig ..."
Ich nickte.
"Ich war auch hier. Hab dich gesehen."
"Hast du mich beobachtet?" Die Empörung machte mich endlich fähig, wieder zu sprechen.
Er lachte, ein nettes, offenes Lachen. "So würde ich das nicht nennen."
"Ach ja? Und wie dann?"
"Eher ... eine Reihe glücklicher Zufälle."
Etwas regte sich in mir. Er sagte glücklicher Zufall, fiel mir auf.
Ich schluckte hart. "Wieso gehst du nicht zurück zu deinen Slytherinfreunden?", forderte ich ihn auf.
Er seufzte. "Gut." Damit stand er auf und ging.
Er ließ mich völlig verwirrt zurück.
Was meinte er damit? Wieso sagte er so erwas? Wieso sprach er überhaupt mit mir?

Als ich irgendwann doch müde wurde, beschloss ich, dass es Zeit war, wieder zurück zu gehen.
Ganz langsam nahm ich das Handtuch und schlenderte zurück zum Schloss. Die Luft war etwas abgekühlt und roch angenehm frisch. Bevor ich hinein in das heiße Gebäude ging, atmete ich tief ein und aus.
Ich hatte die ganze Zeit das merkwürdige Gefühl, beobachtet zu werden.

DramoineWo Geschichten leben. Entdecke jetzt