"Draco ...", fing ich an, "du bist -"
Er fuhr dazwischen: "aus Slytherin. Ich bin ein Malfoy, bla, bla. Es würde nie ... zwischen uns stimmen, bla bla. Wir sollten uns voneinander fernhalten, bla bla. Glaubst du, mir macht das Spaß?"
Ich guckte ihn verloren an. "Ich kann nicht. Du sagst doch selbst immer - ich bin ein Schlammblut. Ich bin nicht aus deinem Kreis. Wenn du Pansy Parki ..."
"Scheiß auf Pansy!", rief er so laut, dass ich zusammen zuckte. "Was soll ich mit ihr?"
Er meinte es nicht so, trotzdem schreckte mich seine Wortwahl ab. Als ob man ein Mädchen nur mag, weil es einem nutzt.
"So meinte ich das nicht.", sprach er meinen Gedanken aus. "Ich wollte nur sagen ..." Er war inzwischen genauso nass wie ich, was ihn klein und ängstlich aussehen ließ. Seine Haare klebten an seinem Kopf, seine Kleidung war durchnässt.
Mir fiel auf, dass seine Haare nun nicht mehr so weiß, sondern eher blond aussahen. Es sah gut aus. Sehr gut.
"Hermine" Seine Stimme war sanft. "Hermine, lass uns überlegen. Wenn du und ich" seine Stimme erstarb und er setzte neu an. "Wenn wir beide zusammen ... lass uns theoretisch bleiben", sagte er, als ich etwas dazwischen werfen wollte. "Vielleicht muss es keiner wissen. Wir wären nicht so einsam. Du müsstest dir nichts mehr von deinen Freunden Ron und Harry anhören. Stell dir vor, dass ich dich beschützen könnte ..."
"Ich würde wohl eher dich beschützen!", widersprach ich. "Wer kennt hier mehr Zaubersprüche?"
Er lächelte milde. "Es könnte gehen. Und wenn es nicht geht, dann ist es so. Aber ich muss es versuchen. Ich bin total verrückt nach dir!" Er schrie schon fast, doch in meinen Ohren rauschte es so laut, dass ich ihn kaum verstand. "Ich bin hoffnungslos in dich verliebt, Hermine. Ich weiß, es ist ... schwierig. Aber wir sind beide stark. Wir können es schaffen."
Ich sagte das Erste, was mir in den Sinn kam. "Bist du ein Todesser?"
Er verstummte, als hätte ich ihn geschlagen. "Was?"
"Bist du ein Todesser?"
"Ich gestehe dir hier meine Gefühle und du fragst mich so etwas?", fragte er fassungslos.
"Weich' nicht vom Thema ab. Ich muss es wissen, Draco. Dein Vater ist einer, deine Mutter ... bist du ein Todesser?"
Er schwieg. Es war Antwort genug.
"Gute Nacht, Draco.", sagte ich leise und traurig.
"Meinst du das ernst?", brüllte er.
"Der-dessen..." Ich nahm meinen ganzen Mut zusammen, "Voldemort ist der größte Feind. Er ist schrecklich. Wir bekämpfen ihn seit Jahren, sind fast gestorben, Harry ist ... Ich kann nicht glauben, dass du wirklich ..."
"Das heißt, du würdest mit mir gehen?" Wie kitschig, diese Ausdrucksweise. Aber vollkommen passend.
"Ich denke, ja. Nur nicht ... so."
Die Anspannung fiel von ihm ab. Mit einem Schritt war er bei mir und drückte mir seine Lippen auf den Mund. Er hielt mich unglaublich sanft fest. Es flatterte und kribbelte überall in meinem Körper und eine Gänsehaut überzog wieder meinen Köprer, der nichts mit der Kälte zu tun hatte. Einen Moment verlor ich mich in dem Augenblick, erlaubte mir das Glücksgefühl, dann stieß ich ihn weg. Außer Atem standen wir voreinander.
"Es ist falsch.", sagte ich weinerlich. "Du bist ein Todesser."
"Was tut das zur Sache?", wollte er verzweifelt wissen.
"Alles, Draco!", kreischte ich. "Alles, verdammt noch mal. Mein Leben lang werde ich gegen ... Voldemort kämpfen und du wirst ihm folgen. Wir stehen auf gegensätzlichen Seiten!"
"Tut man das nicht immer?"
"Nein! Nein, das tut man nicht. Wir sind Feinde! Und das möchte ich nicht!"
"Ich kann nicht ... ich kann nicht aufhören ..." auch er musste blinzeln, um die Tränen abzuhalten.
"Ich weiß doch." Sanft strich ich ihm mit den Fingern über die Wange. Wie konnte ich verlangen ...?
Plötzlich fiel mir wieder ein, wen ich hier vor mir hatte.
Draco.
Draco Malfoy.
Ein Todesser, der mich immer beleidigt hatte. Wieso hatte ich ihn geküsst?!
Schnell zog ich meine Hand weg.
"Hermine!", hörte ich Rons Stimme. "Harry, ich habe sie gefunden! Sie ist hier. Und ist das ... Malfoy, nimm deine dreckigen Pfoten von ihr!"
Nie war ich glücklicher gewesen, seine Stimme zu hören.
Ich drehte mich um und hastete auf Ron zu.
DU LIEST GERADE
Dramoine
FanfictionSeit Harry und Ron nicht mal mehr eine Minute zusammen sitzen können, ohne sich in die Haare zu kriegen, liegen Hermines Nerven blank. Auf einmal verhält sich Draco Malfoy komisch, sucht ihre Nähe. Was soll sie davon halten? Will er sie umbringen? O...