"Draco, verstehst du mich denn wenigstens?", fragte ich verzweifelt. Wir standen uns gegenüber und guckten uns tief in die Augen.
Ich konnte nur schwer dem Drang widerstehen, auf ihn zuzulaufen.
"Ich versuche es, wirklich! Was glaubst du, wie schwer es für mich ist!" Einen Moment lang war er in Gedanken versunken, dann schüttelte er den Kopf, als würde er diese abwerfen. "Wenn mein Vater ... in seiner Sicht bist du minderwertig, ein Schlammblut. Aber in meinen Augen bist du alles, verstehst du?"
Er berührte meinen Arm und von dort breitete sich ein Kribbeln aus.
Ich schlug die Augen nieder. "Es ist hart."
"Ja, es ist verdammt hart. Aber ich kann nicht anders."
"Ich konnte nicht aufhören, an dich zu denken.", gab ich leise zu.
"Ich kann selbst jetzt nicht aufhören, an dich zu denken. Weißt du, wie wundervoll du bist?"
Ich wurde rot. "Das bin ich nicht."
Er schnaubte. "Natürlich bist du das! Du bist die klügste Person, die ich kenne. Du bist wunderschön. Facettenreich. Geheimnisvoll. Treuherzig." Seine aufgebrachte Stimme wurde immer sanfter. "Ich weiß nicht, wie ich das all die Zeit übersehen konnte."
Ich lachte auf. "Weißt du noch, als ich dir im zweiten Jahr eine gescheuert habe?"
"Das war doch im Dritten." Auch er schmunzelte. "Das tat ganz schön weh."
"Du hast es verdient.", sagte ich leise.
"Ja", antwortete er. "Ich denke, das habe ich."
In mir brach der Damm. Wenn dies nicht der Schlüsselmoment war, dann wusste ich auch nicht.
"Ich glaube, ich lie-", fing ich an, doch er kam mich zu und küsste mich lange und vorsichtig.
"Und ich glaube, ich dich.", flüsterte er in mein Ohr.
Plötzlich war es egal, dass er aus Slytherin kam und blöd war. Es war sogar egal, dass er Du-weißt-schon-wem folgte - jedenfalls im Moment. Jetzt zählte nur, dass er da war, dass ich da war, dass wir zusammen waren.
Diesmal küsste ich ihn.
Und genau da wurde die Tür aufgerissen und Harry sprang herein.
Sofort riss ich mich von Draco los und wurde rot. Oh Gott ... oh nein.
Er brauchte einen Augenblick, um die Situation zu erfassen.
"Her ... Hermine?", stammelte er fassungslos. "Malfoy?"
"Was willst du denn hier, Potter?" Auf einmal hatte Draco genau den Ton drauf, den er von Anfang an hatte. "Sehr unpassend."
"Ich sehe schon. Lass die Finger von ihr, du Schwein!"
"Du hast kein recht, über sie zu bestimmen."
Wie konnte ich nur ... dies war Malfoy, der fiese, böse Malfoy. Was hatte ich mir nur dabei gedacht? Wie konnte ich so etwas sagen?
Wie konnte ich mich nur so in ihm täuschen?
Meine Augen füllten sich mit Tränen. Ich fühlte mich verraten. Schrecklich und gemein verraten.
Mühsam ein Schluchzer unterdrückend, lief ich an Harry vorbei und rannte auf das Mädchenklo.
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Dramoine
FanficSeit Harry und Ron nicht mal mehr eine Minute zusammen sitzen können, ohne sich in die Haare zu kriegen, liegen Hermines Nerven blank. Auf einmal verhält sich Draco Malfoy komisch, sucht ihre Nähe. Was soll sie davon halten? Will er sie umbringen? O...