Part 10

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Pov Mike

Ich stelle das Auto vor ihre Haustür und steige aus. Am ganzen Körper zitternd steht sie von der Stufe auf und läuft auf mich zu. Instinktiv ziehe ich meine Jacke aus und lege sie ihr über die Schultern sobald ich sie erreiche. "Oh man wie lange saßt du schon da?", frage ich und führe sie zum Auto. "Keine Ahnung, bisschen mehr als eine Stunde", antwortet sie und steigt ein. Ich setze mich auf den Fahrersitz und fahre los. "Danke, dass du das für mich tust", sagt sie immer noch zitternd. "Alles gut, wir sind gleich bei mir da kannst du warm duschen um dich aufzuwärmen.", biete ich ihr an. Sie nickt zustimmend. Ich stelle mein Auto auf meinen üblichen Parkplatz als wir ankommen und wir beide steigen aus. Ich schließe die Haustür auf und sie folgt mir ins Hausinnere und die Treppe nach oben in den ersten Stock, wo ich meine Wohnungstür aufschließe. Die offene, moderne Wohnung ist zum Glück aufgeräumt und sauber, als wir sie betreten. "Wow, es ist so schön hier", bewundert sie mein Zuhause. "Danke", antworte ich. und schließe die Wohnungstüre hinter uns. "Wie wärs mit einer heißen dusche zum aufwärmen?", biete ich ihr an und gehe in Richtung Badezimmer. "Das klingt toll", antwortet sie und folgt mir in den grau gefliesten Raum. Ich lege ihr ein Handtuch bereit und verlasse dann das Bad mit den Worten: "Ruf einfach wenn du was brauchst". Die Tür schließt und ich gehe in mein Schlafzimmer, wo auch mein grauer Kater Tom in seinem Kratzbaum und schaut mich verschlafen an. Lächelnd streichle ich kurz seinen Kopf, den er schnurrend wieder ablegt. Ich hab den kleinen seit einem Jahr, als er 8 Wochen alt war hab ich ihn zu mir geholt. Ich gehe wieder aus dem Schlafzimmer raus und setze mich in meinem Wohnzimmer auf das graue Sofa, welches mir dem Rücken zur großen Fensterfront steht.

Pov Luisa

Das warme Wasser prasselt von oben auf meine Haut.Ich weiß nicht wie lange ich unter der Dusche stehe, aber meine Finger sind schon schrumpelig. Ich mache das Wasser aus und steige auf die Matte die in der Mitte des Raumes liegt. Mit dem weichen blauen Handtuch, welches Mike mir hingelegt hat, trockne ich mich ab. Mist, ich hab ja gar keine sauberen Klamotten und in die von vorhin will ich jetzt auch nicht mehr rein. Ich seufze, wickel mir das Handtuch um, sodass mein Oberkörper und mein Hintern knapp bedeckt sind und gehe aus dem Badezimmer. "Mike?", frage ich suchend in den kurzen aber breiten Flur. "Ja, ich bin hier im Wohnzimmer", höre ich eine Stimme von rechts. Ich folge ihr und lande in einem riesigen offenen Wohnzimmer. Mike sitzt lässig auf dem Sofa und schaut auf sein Handy. "Ich ehm. Könntest du mir vielleicht ein T-Shirt oder so leihen?", frage ich schüchtern und winkle mein rechtes Bein an und schaukle meinen Fußnervös hin und her. Er hebt seinen Blick und mustert mich von oben bis unten. "Mike?", hake ich nach, nachdem er mich eine kleine Weile angeschaut hat ohne zu Antworten. Sein Blick ist jetzt auf mein Gesicht gerichtet. "Was?", fragt er verwirrt. Ich muss schmunzeln. "Ob du mir ein Shirt leihen könntest", frage ich noch einmal. Er steht auf. "Achso ja klar", sagt er und geht aus dem Raum. Ich folge ihm in sein Schlafzimmer. "Hii, wer bist denn du?", sage ich zu dem Kätzchen, welches im Kratzbaum liegt, als ich ihm meine Hand zum riechen hinhalte. "Das ist Tom", sagt Mike während er aus dem riesigen Kleiderschrank ein Shirt rausholt. "Hallo Tom. Du bist ja ein Hübscher.", sage ich und streichle ihn. "Hier", sagt Mike und hält mir ein weißes Oberteil hin. Dankend nehme ich es entgegen und ziehe es über das Handtuch. Ich muss lächeln denn das Shirt ist mir viel zu groß. Es reicht mir bis über den Po, was praktisch ist, denn Unterwäsche kann er mir ja schlecht geben. Ich gehe ins Badezimmer und bringe das Handtuch weg, anschließend folge ich Mike und setze mich mit ein bisschen Abstand neben ihn auf das weiche Sofa. "Wie hast du es geschafft dich auszusperren?", fragt er mich. Seufzend erkläre ich ihm: "Ich wollte den Müll rausbringen und die Tür ist zugefallen". Er schüttelt schmunzelnd den Kopf. "Was denn?", frage ich ihn. "Warum nimmst du denn kein Schlüssel mit?", entgegnet er mir. "Ich hab nicht damit gerechnet dass die Tür zu fällt.", verteidige ich mich. Wir schweigen. Es ist ein unangenehmes Schweigen, weil wir beide wissen, dass wir über den Kuss reden sollten. Der Kuss der nie Hätte passieren dürfen. "Können wir darüber reden was am Mittwoch passiert ist?", fragt er mich vorsichtig. "Ich hab doch schon gesagt dass es mir leid tut", sage ich und weiche seinem Blick aus. "Du hast mich aber nichts dazu sagen lassen", sagt er ernst. Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter. "Ich hab nur eine Frage an dich.", er zögert kurz bevor er sie stellt, "Bereust du es?".

Tabu der HerzenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt