Prolog

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Azra

🌷 🌸 ❤️ 🌸 🌷

Man, was freue ich mich darauf, von Zuhause wegzukommen. Ich kann es hier nicht abhaben. Wenn ich die Wahl hätte, in einer neuen Familie zu wohnen, würde ich dieses Angebot ohne zu zögern annehmen.
Jeder Tag ist gleich.
Gleich Scheiße.
Morgens geht es in die Schule, und später, geht der ganze Mist von vorne los. Rumkommandiert werden, argumentieren, streiten und so etwas. Ich kann das langsam nicht mehr mitmachen. Dieses Leben entzieht mir jedes bisschen mentale Kraft die ich in mir hatte.
Dies sind die Gedanken, die mich jeden Morgen nach dem Weckerklingeln plagen.

Mein Leben Zuhause ist so beschissen, sodass das Leben in der Schule umso besser ist. Es ist jetzt vielleicht nicht super toll, aber dafür wesentlich besser als in diesem Dreckshaus. Ich habe meine zwei Freundinnen Chantal und Zeynep. Diese beiden Mädels sind zwar nicht die hellste Kerze auf der Torte, aber sie bringen ein wenig Freude in mein Leben. Mit ihnen lache ich. Zuhause lache ich nie.
Gleich werde ich sie wieder sehen.
So wie jeden anderen Schultag.

Auch die Schule macht mir Probleme, aber ich habe schon längst aufgegeben, mich anzustrengen. Es würde sowieso nichts mehr bringen. Mein Abitur kann ich vergessen. Lernen kann und will ich nicht, und richtigen Unterricht hatten wir auch schon länger nicht mehr.
Was ich aus meiner Zukunft mache, weiß ich nicht. Vielleicht gehe ich in die Klapse, oder bringe mich einfach um.
Es macht eh keinen Spaß mehr, zu existieren.

Ich zwinge mich aus meinem fast-einzigen Rückzugsort heraus, und mache mich fertig für die Schule. Lustlos blicke ich auf mein Handy, und sehe keine Mitteilungen. Danach richte ich mich auf.

Rein in das Badezimmer, und die Morgenroutine vollenden.
Nachdem ich meine dunkelbraunen Haare gekämmt habe, richte ich sie in einen unordentlichen Dutt zusammen.
Mein Outfit habe ich mir gestern schon rausgelegt, also habe ich mir einiges an Stress erspart. Es besteht aus einem schwarzen Top und einer etwas weiteren, zerrissenen, hellblauen Jeans.

Frühstücken tue ich nicht, habe einfach keinen Hunger. Und dann müsste ich auch meinen Eltern gegenübertreten, was ich nur sehr ungern mache. 

Dieses Dilemma ist unerträglich. Der Stiefvater, der nur vor dem Fernseher sitzt und sich täglich volllaufen lässt, und die Hartz-lV-Assi-Mutter.
Was wurde bloß aus dieser „Familie"...

Ich verabschiede mich nicht mal, und verlasse einfach die Wohnung. Ich hasse meine Eltern, also mache ich mir auch nicht mehr die Mühe, mit ihnen zu sprechen.
Die interessieren sich sowieso nicht für ihre fast volljährige Tochter. Das einzige was die von mir wissen ist, wie dumm und ungewollt ich bin. Sie nennen mich einen Fehler.
So wie ich mich fühle, bin ich auch einer. Ein Fehler auf diesem Scheißplaneten, ungewollt und unbrauchbar. Sie haben mir jahrelang das Gefühl gegeben, bis ich es letztendlich geglaubt habe.

Wofür existiere ich überhaupt noch? Leben tue ich schon lange nicht mehr.

Das einzige schöne in meinem Leben war meine Kindheit. Mein leiblicher Vater war so ein lieber und guter Mensch, er hat sich richtig Mühe gegeben, mich glücklich zu machen. Er ist jeden Tag mit mir raus gegangen, hat mir den Wald und die süßen Tiere gezeigt. Er hat mir beigebracht, dass die Natur wunderschön ist.
Damals war mein Leben noch toll. Ich war glücklich. Da war meine Familie noch heile.
Jedoch, als ich sieben war, starb mein Vater. Er kam bei einem schlimmen Autounfall ums Leben. Dann ging alles den Bach runter. Meine Mutter wurde depressiv, trank, und lernte irgendwann diesen Menschen kennen. Mein heutiger Freund Stiefvater. Dieser Mann hat meine Mutter so kaputt gemacht. Ich bin mir sogar sicher, dass er sie für's Ficken und Geld ausnutzt. Sie kauft den Alkohol und er säuft alles weg.

Vorbidden obsession - a Zeki Müller Fanfic - or a teacher x student story !! Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt