Die siebzehnjährige Azra Lange hat es nicht einfach in ihrem Leben. Sie hat eine beschissene Familie, und möchte einfach nur noch frei sein. Jedoch, eines Tages bekommt sie und ihre Schulklasse einen neuen Klassenlehrer. Sie verliebt sich auf den er...
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Azra
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Ein wenig bin ich auf den neuen Lehrer gespannt. Falls er zumindest überhaupt noch heute auftaucht. Es ist fast neun Uhr, eigentlich hätte der Unterricht schon längst begonnen. Richtigen und guten Unterricht hatten wir etwas länger nicht mehr, so wie einen guten Klassenlehrer. Frau Leimbach-Knorr war super streng und nervig. Vermutlich auch dement, so alt wie sie ist. Oft hat sie Fehler gemacht, und hat Dinge vergessen, aber sie hat trotzdem durchgehalten. Bis sie sich letztendlich aus dem erste Stock geschmissen hat. Seitdem ist sie weg.
Ob der neue Lehrer Durchsetzungsvermögen hat? Dies bezweifle ich, bei dieser Schulklasse. Aber vielleicht rennt der nicht heulend aus dem Raum.
Zeynep sitzt auf meinem Tisch, ich zu ihr gerichtet. Gerade bereden wir irgendwas wegen nachher. In welche Läden wir gehen. Wir haben beschlossen, dass wir ganz standard zu Rossmann und Douglas gehen. Auch wenn ich etwas abwesend auf meine Hände starre, höre ich den Beiden zu.
Chantal braucht mal wieder neues Makeup. (Auch wenn sie irgendwie jeden Tag neues kauft.) Ich könnte aber auch mal neuen Lipgloss gebrauchen.
Mitten während eines Gespräches passiert es; die Tür geht auf, und es tritt ein mir unbekannter Mann ein. Vermutlich unser neuer Lehrer. Er hat schwarze, etwas lockige, kurze Haare, Bart und eine Ledertasche. Und dunkle, schöne Augen, die unter einer Brille sich verstecken. Von meinem Platz aus, kann ich ihn perfekt mustern. Dazu ein blaues T-Shirt, eine blaue Jeans und eine schwarze Lederjacke darüber. Er ist mittelgroß und sieht unglaublich attraktiv aus. Durch das Shirt kann man ein wenig Bauchmuskeln sehen. Ich könnte schmelzen, seine Gesichtszüge sehen wunderschön aus. Er ist irgendwie heiß. Aber scheint genervt zu sein.
Ich sollte aber schleunigst solche Gedanken aus meinem Gehirn verbannen. Ich weiß ja nicht mal, wie er drauf ist. Aber sexy ist er auf jeden Fall. Zu sexy für einen Lehrer.
Keiner regt sich, und interessiert sich für den vorne stehenden Mann. Abgesehen von mir. Ich sehe ihn mit großen Augen an, wie als wäre ich von seinem Anblick gefesselt. Dieser Mann strahlt irgendetwas aus. Er hat dieses gewisse Etwas.
Oder es liegt daran, dass dieser Typ so attraktiv ist. Warum ich direkt so etwas denke, weiß ich nicht. Ich kann meinen Blick nicht mehr abwenden. Gefühlt starre ich ihn an. Ich habe Angst, dass er das bemerkt. Dann denkt er bestimmt, ich sei ein Psychopath. Oder ein komisches, teachers pet girl, oder ein Schleimer. Dazu sitze ich auch noch in der erstes Reihe.
Er sieht durch die Menge, die ihn nicht beachtet, bis sein Blick letztlich an mir hängen bleibt. Scheiße, Scheiße, Scheiße! Ich kann meinen Blick immer noch nicht abwenden. Mir bleibt fast der Atem weg, aber ich schaffe es noch, mich zu beherrschen. Er guckt mich emotionslos an, und ich ihn. Das mehrere Sekunden lang, es fühlt sich wie eine Ewigkeit an. Nach ein paar unangenehmen, dennoch irgendwie tollen Sekunden, wendet er seinen Blick ab.
