Kapitel 3

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Azra

🌷 🌸 ❤️ 🌸 🌷

Nach drei Drogerien, zwei Modegeschäften und einem Second-Hand-Laden vergeht langsam meine Motivation. Vor allem, weil meine Freundinnen vollgepackt mit sämtlichen Tüten voller Klamotten neben mir herlaufen. Natürlich können sie sich so viel kaufen, wie sie wollen, nur ich bin soooo neidisch, man. Ich hätte so gerne auch ein so schönes Leben wie die Beiden haben. Glückliche Familie, natürlich keine Säufer und unfähige Eltern. Sie sind nicht so wie meine. Sie bekommen genug Geld und Essen.
Es macht mich traurig.
Es ist so traurig, in was für einem Drecksloch ich lebe.

Ich bin so traurig, weil ich mich nicht von Allem befreien kann.

Aber keine Zeit für meine Täglichen Depris, ich bin gerade nicht Zuhause, nicht bei meinen „Eltern", sondern mit Freunden draußen.

Und wenn sie glücklich sind, versuche ich mit ihnen glücklich zu sein.

Unser nächstes Ziel ist der Supermarkt Edeka, um ein paar Snacks zu holen. Für Supermärkte habe ich wieder Motivation. Dort bin ich frei, und kann Essen und trinken, was ich will. (Solange ich genug Geld habe)

Die Schiebetüren gehen einladend auf, und wir treten nebeneinander ein, direkt strömt mir die Edeka-Luft in die Nase.
Ich mag Edeka sehr gerne, die sind oft so familiär.

»Komm, lass Energy holen!«, so spricht die Chanti. Sehr gute Idee. Noch lieber würde ich mir eine Flasche Alkohol kaufen, und direkt meine Kehle herunterkippen lassen.

Ich liebe Energydrinks. Ich weiß, ich weiß, sie sind unglaublich ungesund und total schädlich. Aber sobald ich Koffein zu mir nehme, spüre ich meine dauernde Müdigkeit nicht mehr, und fühle mich einen Schritt freier. Die Wirkung hält leider nie mehr als zwei Stunden an, dafür trinke ich sie seltener als früher mittlerweile.
Vor einem Jahr habe ich sie wirklich täglich getrunken, als wäre es Wasser.

Mein Lieblingsenergydrink ist Redbull, die Purple Edition. Das ist die einzige Sorte, die auch in warm gut schmeckt.

Wir spazieren durch die Gänge der Getränkeabteilung, suchend nach Leckeres.
Bei dem Sekt bleibe ich stehen.
Wie gerne ich mir jetzt eine Flasche Hugo holen würde. Nahezu nötigend gerne.
»Mädschen, was guckst du so zum Alk? Hat da wer Bock?«, grinst die Blondhaarige neben mir. Zeynep lacht auf der anderen Seite.
»Mhm, bin kurz davor.«, gebe ich zu. Oftmals brauche ich es einfach.
Alkohol hat eine noch bessere Wirkung, als alles Andere als auf diesem Planeten. Mit Alkohol im Blut, verspüre ich keinen inneren Schmerz mehr. Das ist ein so befreiendes Gefühl.
Es ist schon fast wie die Freiheit.

Drei Euro. Kaufen oder nicht kaufen, das ist hier Frage.
Drei Euro für ein Gefühl das der Freiheit ähnelt.

»Soll ich?«, frage ich nach Rat.
Meine Freundinnen kichern.
»Ja, safe! Gönn' dir!«, gluckst Zeynep.

Na, dann...

Ich greife mir die Dreiviertelliter-Flasche grünen Hugo der Marke Vescovino, und wir gehen zu den Kassen.
Chantal hat ein Redbull der Sorte Blaubeere-Kokosnuss genommen, und Zeynep hat sich das Redbull Original genommen.
Gute Wahl, Mädels.

And der Kasse halte ich schon meinen Personalausweis bereit, da ich sicherlich danach gefragt werde.
Gott sei dank bin ich siebzehn.

Bald bin ich achtzehn. Dann kann ich tun, was ich will. Und ich kann mich dann von Vodka und Gin ernähren.
Hoffentlich können mir dann meine beschissenen Eltern nicht mehr sagen, was ich zu machen habe.

Und ja, ich werde natürlich nach meinem Ausweis gefragt. Ich gebe ihn dem Herren in die Hand, nach wenigen Sekunden gibt er ihn mir zurück, und ich kann normal bezahlen.

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