"Greif mich an."
Perplex starrte ich den Hirschdämon vor mir an und rührte mich kein Stück.
Es war der nächste Morgen, kurz nach dem Frühstück. Es gab zwei Gründe, weswegen wir so früh trainierten. Zum einen war es eine Bestrafung für mich, wegen letzter Nacht, zum anderen war es die einzige Zeit am Tag, wo wir in Ruhe trainieren konnten, ohne das Charlie uns unterbrach, da sie Alastor bei irgendwas brauchte. Denn seit einigen Tagen hatten wir die Einwohner aus Canibal Town zu Gast. Es war generell einiges passiert in den letzten Tagen, besonders kurz nach Vaggies und Charlies Rückkehr aus dem Himmel.
Zum Einen hatten wir erfahren, dass Vaggie ein Engel war, was uns alle ziemlich überraschte, doch besonders Charlie sehr verletzte. Doch es war nicht der Fakt, von Vaggies wahrer Herkunft, sondern das diese es vor unserer Prinzessin so lange verheimlicht hatte und damit ihr Vertrauen verletzt hatte. Wobei ich auch Vaggie verstehen konnte, denn wer wollte schon in der Hölle groß herausposaunen, dass man ausgerechnet zu den Bastarden gehörte, die jedes Jahr zu uns kamen, und einen Großteil der Bevölkerung einfach niedermetzelten?
Charlies verletzten Zustand hat natürlich ein gewisser Radio Dämon gleich ausgenutzt, ähnlich wie bei mir damals, und hatte mit ihr einen Deal gemacht, wobei sie zumindest ihre Seele behalten durfte und lediglich dem Dämon einen Gefallen schuldete.
Alastor wusste, woher auch immer, dass im letzten Krieg ein Exorzist getötet wurde und das von niemand Geringeren als Camilla Carmine, eine der mächtigsten Höllenbaronen. Also hatte sich Vaggie auf den Weg gemacht heraus zu finden, wie es ihr gelungen war, während Charlie sich mit Alastor nach Canibal Town aufgemacht hatte und die dortigen Einwohner überzeugen konnte uns im kommenden Kampf zu unterstützen. Und keine Sorge, Charlie und Vaggie hatten sich wieder vertragen.
Die nächsten Tage trainierten alle fleißig und bauten das Hotel nach und nach zu einer Festung um. Es waren nun nur noch zwei Wochen bis die Exorzisten kamen.
Und nun stand ich hier, noch immer in meiner Dämonengestalt und war unsicher, ob das nur eine Falle von ihm war, damit ich ihm einen neuen Grund liefern konnte, mich zu bestrafen. Die letzten Tage hatte ich immer in meiner Wolfsform gegen irgendeine seiner Schattengestalten gekämpft, weswegen mich sein Befehl nun irritierte.
"Wie bitte?", brachte ich etwas verwirrt und misstrauisch heraus und verschränkte zögernd die Arme vor der Brust um das Zittern in meinem Händen zu kaschieren. Seit unserem Kuss letzte Nacht war ich noch nervöser als ohnehin schon in seiner Gegenwart und konnte gerade so verhindern, dass mein Schweif sich bewegte und mich somit verraten würde.
Doch der Mistkerl schien mich mal wieder lesen zu können wie ein Buch, da seine Augen einen schalkhaftes Funkeln angenommen hatten und sich sein Grinsen minimal erweiterte.
Ich beobachtete, wie er seinen Mantel ablegte und die Ärmel seines Hemdes bis zu den Ellenbogen hoch krempelte, ehe er sich wieder mir zuwandte und begann mich langsam zu umkreisen, was nicht gerade half mich zu beruhigen, im Gegenteil, mein Herz überschlug sich beinahe, als ich ihn dicht hinter mir spürte und sein warmer Atem das Innenfell meines Ohres steifte.
"Du hast mich schon richtig verstanden kleine Wölfin. Ich möchte, dass du mich angreifst und zwar in deiner Dämonengestalt. Beim Kampf wirst du zwar in deiner Wolfsform sein, aber wenn du willst, dass ich dich irgendwann wieder alleine in die Stadt lasse, müssen wir dafür sorgen, dass du dich verteidigen kannst. Ich verspreche auch, nicht meine Magie ein zu setzten, das wäre ja sonst unfair dir gegenüber."
Angespannt versuchte ich zu kaschieren, dass seine nun direkte Nähe mich noch mehr aus dem Konzept brachte, als ohnehin schon, aber ich wusste, dass er meine Angst riechen konnte. Wie als hätte er nun auch noch meine Gedanken gelesen, lachte der Radio Dämon amüsiert, ehe er nun meine Taille mit beiden Armen umschlang und mich noch dichter an sich drückte, weswegen sich meine Ohren reflexartig anlegten.
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The Monster inside of me (Hazbin Hotel ff)
FanfictionIch habe ein Geheimnis, eines das so groß ist, dass es mein, relativ geregeltes Leben hier in der Hölle ziemlich auf den Kopf stellen würde. Nur meine besten Freundinnen Charlie und Vaggie wissen davon und helfen mir, es zu verstecken, denn wenn es...