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Ich öffnete meine Augen unsicher, ob es noch Nacht war oder nicht. Es fühlte sich an, als hätte ich nur eine halbe Stunde geschlafen.

Mit geschlossenen Augen tastete ich nach meinem umgedrehten Handy auf dem Nachttisch. Als ich es fand, drehte ich es um und öffnete langsam die Augen.

Das grelle Licht ließ mich ein paar Mal blinzeln. Ich versuchte, die Uhrzeit zu lesen. Es war 4 Uhr morgens. Von dort aus wanderten meine Augen zu den Benachrichtigungen.

Ich sah, wie eine Nachricht von Irem aufleuchtete.

Irem um 2:37 Uhr: Es tut mir leid, wie alles gelaufen ist. Kenan ist wirklich nett und es macht Spaß, Zeit mit ihm zu verbringen. Ich weiß noch nicht, wann ich zurückkomme. Bitte warte nicht auf mich und mach dir keine Sorgen. 🫶🏼

3:22 Uhr: Kenan hat mich gefragt, ob ich bei ihm im Hotel bleiben will... Ich erzähle dir alles später.

Ich rollte mit den Augen. Ich war zu müde, um wütend zu sein. Ich wischte ihre Nachrichten zur Seite, nur um festzustellen, dass darunter eine Nachricht von einer unbekannten Nummer war.

+90 273 18289 um 3:44 Uhr: Duyduğuma göre arkadaşın bizim odada kalacakmış. (Wie ich gehört habe, wird deine Freundin wohl bei uns im Zimmer bleiben.)

Wow. Zu dritt in einem Zimmer mit zwei Jungs, die sie noch nicht mal 24 Stunden kennt. Ich legte mein Handy wieder beiseite. Es schien, als könnte ich im Moment sowieso nichts tun. Also versuchte ich weiterzuschlafen, um die Zeit vergehen zu lassen.

Diesmal weckten mich die Sonnenstrahlen, die durch den Schlitz der geschlossenen Gardinen strahlten. Ich streckte mich für einige Sekunden und setzte mich dann langsam auf, um in den Tag zu starten.

Trotz Irems Aktion wollte ich unseren den Urlaub nicht verderben lassen. Immerhin war es erst der dritte Tag hier. Ich schaute auf mein Handy und erinnerte mich wieder daran, dass Irem in der Nacht geschrieben hatte. Dann fiel mir auch die Nachricht von der unbekannten Nummer ein, die mir geschrieben hatte.

Es gab jedoch keine weiteren Nachrichten von beiden. Weder von Irem noch von der unbekannten Nummer.

Ich machte mich fertig. Der Gedanke an den Urlaub motivierte mich wieder, mich frisch zu machen und das Beste aus mir herauszuholen. Mit dem letzten Tupfer vom Pinsel beendete ich mein Make-up. Gerade als ich fertig war, vibrierte mein Handy.

10:49 Uhr Irem: Günaydın. Schläfst du noch? Wollen wir zusammen frühstücken?

10:49 Uhr y/n: Ja, können wir. Kommst du zurück und gehen wir zusammen?

Irem: Ich bin fast fertig. Hier in der Gegend gibt es ein schönes Restaurant. Lass uns dort hin. Ich habe keine Lust mehr auf das Frühstück in unserem Hotel.

Meine Finger spielten auf der Tastatur, als ich überlegte. Es sprach nichts dagegen, eine neue Gegend in Bodrum zu erkunden.

Y/n: Tamam. Dann lass uns dort hingehen.

Irem: Supi. Es ist nicht weit von dir. Ich schicke dir meinen Standort, dann können wir zusammen hingehen. Bis gleich. 😘

Daraufhin kam direkt ihr Standort. Innerlich hoffte ich, dass es zu Fuß erreichbar war. Ich schaute auf die Wegbeschreibung. Nur 8 Minuten zu Fuß. Gott sei Dank.

Ich schaute noch einmal schnell in den Spiegel, um sicherzustellen, dass alles in Ordnung war. Dann nahm ich meine Tasche und verließ unser Hotel.

Auf dem Weg nahm ich mir einen Moment Zeit und genoss das Urlaubsgefühl. Es war ein lange ersehnter Urlaub für mich nach all der harten Arbeit als Managerin.

Yinede sen. | Barış Alper Yılmaz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt