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„İyi ki gitmedik kulübe." (Gut, dass wir nicht in den Club gegangen sind.) Barış wechselte kurz das Thema, über das wir sprachen, und schaute mich wieder an.

„Dediğim gibi, ben sevmem." (Wie gesagt, ich mag es nicht.) Antwortete ich kurz und knapp.

„Bence zaten kızlar bir şey aramaz oralarda." (Ich finde, Mädchen haben da auch nichts zu suchen.)

Meine Augenbraue ging hoch, aus Reflex zu seiner Aussage. „Niyeymiş o?" (Wieso das?)

„Güzel etraf değil işte. Hele Bodrum. Ben azla istemem." (Es ist keine schöne Umgebung. Vor allem in Bodrum. Ich würde das niemals wollen.)

Ich war mir zu dem Zeitpunkt ziemlich sicher, dass er diese Sichtweise nach dem Betrug bekommen hatte. Es schien, als würde er dieses Mal klare Regeln für sich selbst aufgestellt haben.

Ich sah ihn eine Weile an, meine Gedanken überschlugen sich. Es war offensichtlich, dass Barış' Worte tief in seinen Erfahrungen verwurzelt waren. Der Betrug, den er erlebt hatte, hatte ihn misstrauisch gemacht, besonders was Orte wie Clubs anging, die er nun fast schon kategorisch ablehnte.

„Tabii, herkesin değişik fikri var o konuda." (Natürlich hat jeder da eine andere Meinung bei dem Thema.) Fügte ich schließlich hinzu, ohne weiter darauf einzugehen.

„Ben olmasaydım o çocuk seni alıp götürürdü." (Wäre ich nicht da gewesen, hätte dieser Typ dich da mitgenommen.) Sagte er und warf mir einen kurzen Blick zu.

"Ben kendime dikkat ederdim." (Ich hätte auf mich selbst aufgepasst.) Schnappte ich schnell, um sein Selbstbewusstsein wieder herunterzufahren.

„Seni ilk gördüğümde bu kız buralarda ne yapıyor dedim kendime. Resmen hiç yakışmadı." (Als ich dich das erste Mal gesehen habe, habe ich mir gedacht, was sucht so ein Mädchen hier? So ein Ort hat dir gar nicht gestanden.) Sagte er ehrlich, aber dennoch mit einem kurzen Lachen, als würde er mit mir spielen wollen.

„Sen niye kendi işine bakmadın o anda, o zaman?" (Wieso hast du dich dann nicht um deine Sachen gekümmert in dem Moment?) Ich schob meine Augenbrauen hoch, um noch deutlicher zu machen, dass es nicht nötig war, sein Ego so zu pushen.

Diese Momente, in denen ich spürte, wie er von einem normalen entspannten Gespräch zu einem frechen Gespräch überging, machten mich jedes Mal wütend.

„Kıyamadım o anda seni panikle görünce. Etrafına baka baka birisi seni dolandıracaktı." (Ich konnte es nicht ertragen, dich dort so panisch zu sehen. Irgendjemand hätte dich ausgenutzt, während du dich ständig umgeschaut hast.) Sein gesagtes spielte er mit einem Schauspiel, indem er seine Augen zu Welpen machte und um sich her schaute, um mir nachzumachen.

„Çok komik." (Sehr lustig.) Sagte ich mit fast geschlossenen Augen und einem sarkastischen Lächeln.

Barış grinste zufrieden, als hätte er mich mit seinem kleinen Schauspiel zum Lachen gebracht.

„Yoksa ister miydin onunla dans etmeye?" (Oder wolltest du etwa mit ihm tanzen?) Fügte er kurz hinzu, als sein Grinsen langsam verschwand.

„İşte o anda sen geldin. Maalesef." (Genau dann bist du gekommen. Leider ging es nicht.) Log ich. Ich wollte genauso mit ihm spielen, wie er es tat.

Sein Gesicht wurde plötzlich ernst. Es schien, als würde er mir glauben.

„Kusura bakma. Sizi rahatsız etmek istemedim." (Nimm es mir nicht übel. Ich wollte euch nicht stören.) Er schaute mich mit einem ernsteren Blick für einige Sekunden an. „Neyse, ben kaçtım. İyi akşamlar sana." (Naja, ich hau ab. Schönen Abend dir noch.) Mit dem Satz stand er auf und ging aus dem Balkon ins Zimmer hinüber.

Yinede sen. | Barış Alper Yılmaz Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt