Kapitel 2: Unter der Oberfläche

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Der dunkle Tunnel schien endlos, seine Wände von Graffiti und Schmutz bedeckt. Die Luft war stickig und roch nach Feuchtigkeit und verrottendem Abfall. Ethan tastete sich entlang der Wände, sein Gesicht nur schwach von der trüben Taschenlampe erleuchtet. Das Knurren und Stöhnen der Untoten schien aus allen Richtungen zu kommen, ein ständiger Reminder an die ständige Bedrohung, die ihn umgab.

Mit jedem Schritt, den er tiefer in die U-Bahn-Schächte wagte, wurde der Lärm der Stadt oben leiser, bis nur noch das monotone Tropfen von Wasser und das gelegentliche Klappern von losem Bauschutt zu hören war. Ethan konnte sich kaum an das letzte Mal erinnern, als er in diesen dunklen und verwinkelten Tunneln war. Die Stadt war ein Ort der Zerstörung und des Verfalls geworden, aber hier unten war es fast so, als wäre die Zeit stehen geblieben.

Er erreichte eine große Kreuzung, an der mehrere Tunnel in unterschiedliche Richtungen führten. Der Boden war von Spuren durchzogen – Kratzern, die von den glitschigen Schuhen der Untoten stammten, und Abdrücken von etwas, das viel schwerer war. Ethan schaltete die Taschenlampe auf einen schwachen Schein, um die Umgebung besser zu erkennen. Die Wände waren mit grauenhaften Bildern und warnenden Botschaften bedeckt, die von den letzten Überlebenden hinterlassen wurden.

„Lass dich nicht von den Schatten täuschen", stand auf einer Wand geschrieben. „Die wahre Gefahr ist das, was du nicht sehen kannst."

Ethan atmete tief durch und wählte den Tunnel nach Osten, dessen Schilder auf das alte Biotek-Labor hindeuteten. Der Tunnel war schmaler und eng, und die Decke schien niedriger zu werden. Der Boden war rutschig, und er musste darauf achten, nicht zu stürzen, als er durch die Wasserlachen watete, die sich gebildet hatten.

Nach einer weiteren Stunde schaffte er es, die erste Barriere – eine zugemauerte Passage, die in den letzten Jahren offenbar mit Beton versiegelt worden war – zu überwinden. Er zog eine alte Brechstange aus seinem Rucksack und begann, die Mauer aufzubrechen. Der Lärm hallte durch den Tunnel, und Ethan konnte spüren, wie die Gefahr näher rückte.

Als er das letzte Stück Beton beiseite schob, fand er sich in einem viel größeren Raum wieder – einem alten Wartungsraum, der noch vom Abfall der letzten Jahre bedeckt war. Große Maschinen standen in einem Chaos von Kabeln und Schrott, und der Raum war von einer dichten Staubschicht überzogen. Er ging zu einem aufgeschlitzten Metalldeckel, der eine Treppe zu einem unteren Bereich führte.

Plötzlich hörte er ein dumpfes Knurren hinter sich. Ethan wirbelte herum und richtete seine Waffe auf die Dunkelheit, doch er sah nichts. Die Geräusche wurden lauter und drängender. Irgendetwas oder jemand bewegte sich dort draußen. Sein Herz schlug schneller, und die Kälte der Angst kroch ihm den Rücken hinauf.

Er entschied sich, schnell nach unten zu gehen. Die Treppe war rutschig, aber er schaffte es, sicher unten anzukommen. Der Raum, in den er trat, war deutlich kleiner, aber besser erhalten. Hier lagen noch alte Sicherheitsprotokolle und Ausrüstungsgegenstände verstreut herum, und die Wände waren mit einem geheimnisvollen, grünen Schimmer versehen.

Ethan setzte sich an einen Tisch und begann, die Papiere zu durchforsten, die hier hinterlassen wurden. Ein alter Monitor auf einem Tisch blinkte schwach und zeigte eine verschlüsselte Nachricht: „Zugangscode: 5238. Entschlüsselung erforderlich." Ethan bemerkte, dass einige der Notizen, die er durchblätterte, Informationen über den Virus und mögliche Heilmittel enthielten. Es schien, als ob Biotek an der Grenze des Durchbruchs stand, als die Welt zusammenbrach.

Plötzlich hörte er ein lautes Geräusch, das wie das Zerschlagen von Metall klang. Ethan stand auf und ging vorsichtig zur Tür. Die Klinge seiner Waffe schimmerte im schwachen Licht der Taschenlampe, und sein Herz raste vor Anspannung. Er konnte die Schreie und Knurren deutlicher hören. Es war klar, dass die Untoten näher kamen.

Er griff nach einem alten Notizbuch, das er auf dem Tisch gefunden hatte, und bemerkte eine handschriftliche Notiz: „Das Labor ist der Schlüssel. Die Mutation könnte umkehrbar sein. Experiment mit Vorsicht."

Ethan wusste, dass er keine Zeit zu verlieren hatte. Er schlich sich zur Tür und schob sie einen Spalt auf. Der Tunnel, durch den er gekommen war, war nun von mehreren schattenhaften Figuren durchzogen. Die Untoten waren tatsächlich dort draußen.

Mit einem schnellen, entschlossenen Schritt zog Ethan einen alten Notfall-Rucksack von einer Halterung und stopfte so viele wichtige Dokumente und Ausrüstungsgegenstände wie möglich hinein. Er wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis er in den Tunnel zurück musste. Wenn er hier entkommen wollte, musste er schnell handeln und einen Weg finden, sicher durchzukommen.

Seine nächste Herausforderung war, den Zugangscode für das Labor zu entschlüsseln und das Geheimnis zu lüften, das Biotek in den letzten Jahren zu schützen versuchte. Aber selbst wenn er es schaffen würde, wusste er, dass der wahre Kampf erst beginnen würde. Ethan war entschlossen, die Hoffnung zu finden, die die Welt so dringend benötigte – egal, was es kosten würde.

4o mini

Verfallenes LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt