Kapitel 8: Die Expedition

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Die Sonne ging gerade über der Stadt auf, als die Nachtwächter sich auf ihre gefährliche Mission vorbereiteten. Der Himmel war in ein blasses Orange getaucht, und die ersten Strahlen des Tages kämpften sich durch die düsteren Wolken. Ethan stand mit Markus, Lara und Emily am Eingang des Krankenhauses, während die restlichen Nachtwächter das Gebäude bewachten und die neuen Patienten versorgten.

„Das alte Labor liegt etwa fünf Meilen nordwestlich von hier," erklärte Emily, während sie eine Karte der Stadt ausbreitete. „Wir müssen uns durch mehrere gefährliche Zonen kämpfen, aber es gibt ein paar versteckte Wege, die uns helfen könnten, den Untoten auszuweichen."

„Wir müssen schnell und leise sein," sagte Markus entschlossen. „Jede Verzögerung könnte uns das Leben kosten. Wenn wir das Labor erreichen, laden wir so viel Ausrüstung und Proben wie möglich ein und kehren sofort zurück."

Ethan überprüfte seine Waffe und die Ausrüstung. „Wir sind bereit. Lasst uns loslegen."

Die Gruppe machte sich auf den Weg und schlich sich durch die verlassenen Straßen der Stadt. Das Geräusch ihrer Schritte war das einzige, das die Stille durchbrach. Die Stadt war ein Labyrinth aus Trümmern und Ruinen, und die Gefahr lauerte überall.

Nach einer Weile erreichten sie eine breite Straße, die einst eine der Hauptverkehrsadern der Stadt gewesen war. Jetzt war sie von Wracks und Schutt übersät. Plötzlich hörten sie ein leises Knurren und das Knistern von Glas unter Füßen. Ethan hob die Hand und die Gruppe stoppte abrupt.

„Untote," flüsterte Markus und deutete auf eine Gruppe von Infizierten, die ziellos durch die Straße wanderten.

„Wir müssen einen Weg darum herum finden," sagte Emily. „Es gibt eine alte U-Bahn-Station in der Nähe. Wir könnten durch die Tunnel gehen."

Die Nachtwächter schlichen vorsichtig zu einem Eingang der U-Bahn-Station und stiegen die bröckelnden Treppen hinab. Die Luft war feucht und muffig, und die Dunkelheit war fast undurchdringlich. Sie aktivierten ihre Taschenlampen und bewegten sich langsam durch die Tunnel.

„Bleibt dicht zusammen," flüsterte Markus. „Diese Tunnel könnten auch Verstecke für die Untoten sein."

Sie gingen weiter, und die Spannung wuchs mit jedem Schritt. Plötzlich hörten sie ein Geräusch, das wie ein leises Schlurfen klang. Ethan drehte sich um und sah eine Silhouette in der Dunkelheit. „Da ist etwas," sagte er und hob seine Waffe.

Ein Infizierter tauchte aus den Schatten auf, seine Augen glühten in der Dunkelheit. Bevor er angreifen konnte, feuerten Ethan und Markus fast gleichzeitig und der Untote brach zusammen.

„Weiter," befahl Markus. „Wir dürfen keine Zeit verlieren."

Sie setzten ihren Weg fort und erreichten schließlich eine verlassene U-Bahn-Station, die nahe am Ziel lag. Sie kletterten die Treppen hinauf und fanden sich in einem weiteren verlassenen Teil der Stadt wieder. Emily führte sie zu einem unscheinbaren Gebäude, das einst das Labor beherbergte.

„Das ist es," sagte Emily und öffnete vorsichtig die Tür. „Folgt mir."

Drinnen war es still und dunkel. Die Labore waren mit einer dicken Staubschicht bedeckt, aber die Ausrüstung schien größtenteils intakt zu sein. Emily führte die Gruppe zu einem großen Kühlraum, in dem sie die Proben und Materialien lagerten.

„Wir müssen das hier alles einpacken," sagte sie. „Je mehr wir mitnehmen können, desto besser."

Die Nachtwächter begannen, die Ausrüstung und Proben in Taschen und Rucksäcke zu packen. Es war eine mühsame und zeitaufwändige Arbeit, aber sie wussten, wie wichtig jede einzelne Probe war.

Plötzlich hörten sie ein lautes Krachen und Schreie von draußen. „Wir haben Gesellschaft," rief Markus. „Wir müssen uns beeilen!"

Ethan und Lara schauten aus einem Fenster und sahen eine große Gruppe von Untoten, die auf das Gebäude zu strömte. „Wir müssen hier raus, und zwar schnell," sagte Ethan.

Mit ihren Taschen voller Ausrüstung und Proben machten sie sich auf den Rückweg. Die Untoten waren inzwischen fast am Gebäude angekommen, und die Gruppe hatte keine andere Wahl, als sich durch die Menge zu kämpfen. Schüsse hallten durch die Straßen, als sie sich ihren Weg freischossen.

„Rückzug zum U-Bahn-Eingang!" rief Markus. „Wir müssen zurück in die Tunnel!"

Sie kämpften sich durch die Horde und erreichten den Eingang zur U-Bahn-Station. Einer nach dem anderen stiegen sie die Treppen hinab und versuchten, die Tür hinter sich zu verriegeln, um die Untoten aufzuhalten. Doch ein paar Infizierte schafften es hinein und griffen an. Es entbrannte ein heftiger Kampf, doch die Nachtwächter waren vorbereitet und konnten die Angreifer abwehren.

„Wir müssen uns beeilen," drängte Emily. „Der Kühlraum im Labor kann die Proben nur eine begrenzte Zeit aufbewahren. Wir dürfen keine Zeit verlieren."

Sie eilten durch die Tunnel zurück, ihre Schritte hallten in der Stille wider. Es war eine nervenaufreibende Flucht, doch schließlich erreichten sie das Krankenhaus. Die anderen Nachtwächter öffneten ihnen die Türen und halfen, die Proben ins Labor zu bringen.

„Wir haben es geschafft," sagte Ethan erschöpft, aber erleichtert. „Jetzt können wir das Serum in größerem Maßstab herstellen."

Lara und Emily machten sich sofort an die Arbeit, um die neuen Proben zu analysieren und die Produktion des Serums zu starten. Die anderen Nachtwächter ruhten sich aus und bereiteten sich darauf vor, die neuen Patienten zu behandeln.

Die Hoffnung wuchs, als die ersten erfolgreichen Behandlungen stattfanden und weitere Überlebende gerettet wurden. Ethan wusste, dass sie noch einen langen Weg vor sich hatten, aber dieser Erfolg war ein entscheidender Schritt. Die Dunkelheit der Apokalypse war noch nicht überwunden, doch ein neues Licht der Hoffnung begann zu scheinen.

Mit der Unterstützung der Nachtwächter und dem Serum in ihrer Hand war Ethan entschlossener denn je, den Kampf fortzusetzen und die Welt ins Licht zurückzuführen.

Verfallenes LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt