Kapitel 4: Auf der Flucht

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Die Luft im Tunnel war kühl und feucht, und Ethan konnte das Knirschen der Untoten hinter sich hören, als er sich durch den engen Gang drängte. Der Weg zurück war ein Nervenkitzel, und die unheimliche Stille, die ihn umgab, ließ seine Nackenhaare sträuben. Der Rucksack war schwer, doch die wertvollen Daten, die er gerettet hatte, machten jede Belastung wert.

Er bewegte sich in schnellen, vorsichtigen Schritten vorwärts, seine Taschenlampe schwenkte über die feuchten Wände. Das Geräusch der hinterherhechelnden Untoten war lauter geworden, und Ethan wusste, dass es nur eine Frage der Zeit war, bis sie ihn erreichen würden. Er musste schnell sein und sicherstellen, dass er sicher aus dem Tunnel kam, bevor sie ihn einholten.

Der Tunnel führte ihn durch eine Reihe von verwinkelten Passagen, die sich immer mehr wie ein Labyrinth anfühlten. Er versuchte, sich an den Weg zu erinnern, den er gekommen war, doch die Panik machte es schwer, sich zu konzentrieren. Der alte Notizblock und die Proben waren sein einziger Anhaltspunkt, und er konnte sich nicht leisten, sie zu verlieren.

Nach einer weiteren Stunde der Anspannung erreichte er einen Abzweig, der ihn zu einem riesigen Schacht führte. Das Rauschen der Abwasserrohre und die Echos der Untoten hallten durch den Raum. Die Luft war drückend und roch nach Moder und Verfall. Ethan blickte auf die Karte, die er bei sich hatte, und versuchte zu bestimmen, ob dieser Schacht ein möglicher Ausweg sein könnte.

Ein lautes Knurren ließ ihn zusammenzucken. Die Untoten waren näher als je zuvor, und ihre Präsenz war unverkennbar. Ethan musste sich entscheiden, ob er den Schacht benutzen oder einen anderen Weg finden sollte. Er entschied sich, den Schacht zu erkunden. Der Zugang war durch eine rostige Luke verschlossen, die leicht geöffnet werden konnte. Mit einem kräftigen Stoß gelang es ihm, die Luke zur Seite zu schieben und hinabzusteigen.

Unten angekommen, fand er sich in einem alten, unterirdischen Lagerraum wieder. Die Wände waren mit verstaubten Regalen und Kisten bedeckt, und die Stille war fast erdrückend. Der Raum schien seit Jahren verlassen zu sein, doch Ethan wusste, dass er hier nicht lange bleiben konnte. Er konnte das Knurren und Stöhnen der Untoten deutlich hören, die sich dem Schacht näherten.

Er suchte den Raum nach einem möglichen Ausweg ab und fand schließlich eine versteckte Tür, die zu einem schmalen Gang führte. Der Gang war von der Zeit und der Vernachlässigung gezeichnet, doch Ethan hatte keine andere Wahl, als ihn zu betreten. Mit jeder Sekunde, die verstrich, kamen die Geräusche der Untoten näher.

Der Gang führte ihn weiter in das Untergeschoss eines alten Bürogebäudes. Die Wände waren von Schimmel und Wasserflecken durchzogen, und der Boden war mit Abfall und Schutt bedeckt. Ethan musste vorsichtig vorgehen, um keinen Lärm zu machen und die Aufmerksamkeit der Untoten nicht noch weiter auf sich zu ziehen.

Plötzlich hörte er das Geräusch von Fußstapfen – nicht nur die der Untoten, sondern von jemandem, der bewusst und gezielt ging. Ethan erstarrte und drückte sich an die Wand. Er wartete, bis die Schritte näher kamen, und entdeckte dann eine Gruppe von Überlebenden, die sich in den Ruinen des Bürogebäudes aufhielten. Sie waren gut bewaffnet und trugen Schutzwesten, was sie zu einer Bedrohung machte, die er nicht ignorieren konnte.

Einer der Überlebenden, ein großer Mann mit einem stählernen Blick, sprach mit den anderen. „Hast du die Geräusche gehört? Es klingt, als ob jemand oder etwas durch die Tunnel kommt. Wir sollten vorbereitet sein."

Ethan musste schnell handeln. Er beobachtete die Gruppe, während er sich einen Plan ausdachte. Es war klar, dass sie ihm sowohl helfen als auch schaden könnten. Der Gedanke, sich ihnen anzuschließen oder ihnen auszuweichen, beschäftigte ihn, doch er wusste, dass er nicht lange bleiben konnte.

Mit einem schnellen Blick auf die Karte entschied er sich, einen alternativen Ausgang zu suchen. Der Raum war nicht groß, aber Ethan entdeckte eine weitere Tür, die in einen weiteren Gang führte. Er bewegte sich vorsichtig und schnell, wobei er die Gruppe von Überlebenden im Auge behielt.

Der Gang führte ihn zu einem alten Aufzugsschacht, der anscheinend seit Jahren nicht mehr in Betrieb war. Ethan musste die alte Aufzugstür aufbrechen, um Zugang zu erhalten. Das Knarren und Zischen des Metalls hallte durch den Gang, als er sich durch den engen Raum zwängte.

Er kletterte vorsichtig durch den Schacht und erreichte eine kleine Kammer mit einem alten Generator. Der Generator war verstaubt und defekt, aber Ethan konnte einige Teile herausnehmen, die ihm möglicherweise helfen könnten, die Stromversorgung wiederherzustellen. Er wusste, dass er den Generator reparieren musste, um das Aufzugssystem wieder in Gang zu bringen.

Während er arbeitete, konnte er die Schritte der Untoten und das Murmeln der Überlebenden hören. Die Zeit drängte, und Ethan musste sicherstellen, dass er den Generator so schnell wie möglich zum Laufen brachte, um den Aufzug in Betrieb zu nehmen. Die Reparatur war eine Herausforderung, aber Ethan war entschlossen, es zu schaffen.

Endlich war der Generator repariert und der Aufzug funktionierte wieder. Ethan schloss die Kammer hinter sich ab und fuhr mit dem Aufzug nach oben. Die Lichter in der Kammer flackerten, als der Aufzug nach oben fuhr und schließlich zum Stillstand kam.

Die Tür öffnete sich und Ethan fand sich auf der verlassenen Straße wieder, die zu einem kleinen Vorort führte. Es war Nacht, und der Himmel war von dunklen Wolken bedeckt. Ethan wusste, dass er nicht aufhören durfte zu rennen – die Untoten waren immer noch auf der Jagd nach ihm, und die Gefahr war noch nicht gebannt.

Mit einem letzten Blick auf die Karte und den Rucksack, der immer noch die wichtigen Daten enthielt, machte sich Ethan auf den Weg in die Dunkelheit der Nacht. Der Weg zu einer möglichen Rettung war noch weit, und die Welt war voller Gefahren. Doch die Hoffnung, die er aufgebracht hatte, trieb ihn weiter, und die Entschlossenheit, das Geheimnis des Biotek-Labors zu enthüllen, ließ ihn nicht aufgeben.

Verfallenes LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt