Kapitel 16: Der Funke der Rebellion

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Nach dem erfolgreichen Vorstoß in den Süden und der Rettung zahlreicher Überlebender kehrte eine neue Entschlossenheit in das Krankenhaus und die Gemeinschaft der Nachtwächter ein. Doch die Ruhe war trügerisch, und die Gefahr war noch lange nicht gebannt. Immer wieder berichteten Überlebende von weiteren Gruppen, die in der Stadt operierten und deren Ziele oft im Widerspruch zu den Bemühungen der Nachtwächter standen.

Eines Morgens trat Rebecca zu Ethan, als er gerade eine Runde durch das Krankenhaus machte. „Ethan, wir haben ein Problem. Es gibt Berichte über eine Gruppe von Rebellen im Westen der Stadt. Sie scheinen gut organisiert zu sein und haben angefangen, Überlebende anzugreifen, um Ressourcen zu plündern."

Ethan runzelte die Stirn. „Wir können nicht zulassen, dass sie die Stadt weiter destabilisieren. Wir müssen herausfinden, wer sie sind und was sie wollen."

Rebecca nickte. „Ich habe einige unserer Leute losgeschickt, um Informationen zu sammeln. Wir sollten bald mehr wissen."

Während die Tage vergingen, arbeiteten Ethan und Markus daran, die Verteidigung weiter zu verstärken und die neu angekommenen Überlebenden zu integrieren. Lara verbrachte die meiste Zeit im Labor, um das Serum weiter zu verbessern und sicherzustellen, dass genug Vorräte für alle da waren.

Schließlich kehrten die Kundschafter zurück und brachten beunruhigende Nachrichten. „Die Rebellen nennen sich 'Die Gezeichneten'," berichtete einer der Kundschafter. „Sie glauben, dass die Infektion ein Teil der natürlichen Ordnung ist und dass wir uns anpassen müssen, statt dagegen anzukämpfen."

Ethan schüttelte den Kopf. „Das ist Wahnsinn. Sie gefährden alle Überlebenden in der Stadt."

„Es wird noch schlimmer," fügte der Kundschafter hinzu. „Sie haben eine Führungspersönlichkeit, jemanden namens Damian. Er ist charismatisch und hat eine beträchtliche Anhängerschaft. Er überzeugt die Menschen davon, dass sie gegen uns kämpfen müssen, um ihre Freiheit zu bewahren."

Markus seufzte tief. „Wir müssen handeln, bevor sich ihre Bewegung weiter ausbreitet. Wir sollten eine kleine Delegation schicken, um zu versuchen, mit ihnen zu verhandeln."

Ethan war einverstanden. „Wir müssen herausfinden, ob es eine Möglichkeit gibt, Frieden zu schließen. Aber wir müssen auch vorbereitet sein, falls es nicht funktioniert."

Ethan, Leon und Rebecca machten sich auf den Weg zum Lager der Gezeichneten. Sie bewegten sich vorsichtig durch die Ruinen der Stadt und achteten darauf, nicht entdeckt zu werden. Schließlich erreichten sie das Lager, das sich in einem alten Industriegebiet befand.

Sie wurden von schwer bewaffneten Wachen empfangen und zu Damian gebracht. Er war ein großer, imposanter Mann mit durchdringendem Blick und einer Aura der Autorität. „Warum seid ihr hier?" fragte er scharf.

Ethan trat vor. „Wir sind hier, um zu verhandeln. Wir wollen den Konflikt zwischen unseren Gruppen beenden und gemeinsam eine Lösung finden."

Damian lachte bitter. „Ihr versteht nichts. Eure Versuche, die Infektion zu bekämpfen, sind sinnlos. Sie ist Teil der natürlichen Ordnung, und wir müssen uns ihr anpassen."

Rebecca trat vor. „Das Serum, das wir entwickelt haben, kann Leben retten. Es ist unsere einzige Chance, die Menschheit zu bewahren."

Damian schüttelte den Kopf. „Ihr seid verblendet. Eure Wissenschaft hat diese Apokalypse erst herbeigeführt. Jetzt versucht ihr, sie mit denselben Mitteln zu bekämpfen. Das ist Wahnsinn."

Ethan versuchte es erneut. „Wir können zusammenarbeiten. Wir müssen nicht gegeneinander kämpfen."

Doch Damian blieb unnachgiebig. „Es gibt nichts zu verhandeln. Entweder ihr schließt euch uns an und akzeptiert die neue Ordnung, oder ihr werdet untergehen."

Die Verhandlungen schienen gescheitert, und die Spannung im Raum war greifbar. Ethan sah zu Leon und Rebecca und nickte leicht. Sie hatten keine andere Wahl, als zurückzukehren und sich auf das Schlimmste vorzubereiten.

Verfallenes LichtWo Geschichten leben. Entdecke jetzt