Ethan trat aus dem dunklen Aufzugsschacht hinaus in die kühle Nachtluft. Die Stadt war ein unheimlicher Schatten ihrer selbst, und das leise Heulen des Windes verstärkte das Gefühl von Verlassenheit und Gefahr. Die Straßen waren verlassen, und die Gebäude standen wie stumme Wächter über den Trümmern der Zivilisation. Ethans Atem kondensierte in der kalten Luft, während er seinen Rucksack fest umklammerte. Er wusste, dass er vorsichtig sein musste, denn die Stadt war voller Gefahren, sowohl lebendiger als auch untoter Natur.
Ethan folgte einer schmalen Gasse, die ihn zu einem kleinen Park führte. Die Bäume waren überwuchert, und das Gras wuchs wild und unkontrolliert. Er suchte nach einem sicheren Ort, um sich kurz auszuruhen und die nächsten Schritte zu planen. Plötzlich hörte er Stimmen in der Nähe. Er duckte sich hinter einen Busch und spähte vorsichtig durch das dichte Laub.
Eine Gruppe von Überlebenden hatte sich in einem improvisierten Lager zusammengefunden. Sie waren gut ausgerüstet und schienen organisiert zu sein, was darauf hindeutete, dass sie schon länger in der Stadt überlebten. Ethan beobachtete sie eine Weile, um sicherzustellen, dass sie keine Bedrohung darstellten, bevor er entschied, sich ihnen zu nähern.
„Hey! Ich bin ein Überlebender! Ich suche nur nach einem sicheren Ort und ein wenig Hilfe!" rief Ethan, als er aus seinem Versteck trat und die Hände hob, um seine friedliche Absicht zu zeigen.
Die Gruppe reagierte sofort, und mehrere Waffen wurden auf ihn gerichtet. Ein großer Mann mit einem markanten Bart trat vor und musterte Ethan misstrauisch. „Wer bist du? Und was machst du hier draußen allein?"
„Mein Name ist Ethan Caldwell. Ich habe Informationen und Proben aus einem Biotek-Labor gefunden. Sie könnten der Schlüssel zur Rettung sein," erklärte Ethan, während er langsam den Rucksack öffnete und einige der Dokumente zeigte.
Die Gruppe tauschte skeptische Blicke aus, aber der Anführer nickte schließlich. „Komm rein. Aber versuch nichts Dummes. Wir sind alle auf der Hut."
Ethan trat vorsichtig näher und setzte sich zu der Gruppe. Sie stellten sich als die „Nachtwächter" vor, eine Gruppe von Überlebenden, die sich zusammengeschlossen hatten, um gegen die Bedrohungen der neuen Welt zu kämpfen. Ihr Anführer, Markus, war ein ehemaliger Soldat, der die Gruppe mit militärischer Präzision führte.
„Erzähl uns mehr über das Labor und was du gefunden hast," forderte Markus, während er Ethans Dokumente durchblätterte.
Ethan berichtete ausführlich über seine Entdeckungen im Biotek-Labor, die Proben des Serums Alpha und die Möglichkeit, das Virus umzukehren. Die Nachtwächter hörten aufmerksam zu, und ihre Mienen hellten sich auf, als sie das Potenzial seiner Informationen erkannten.
„Wenn das stimmt, was du sagst, könnte das unser aller Leben verändern," sagte eine junge Frau namens Lara, die als Sanitäterin der Gruppe fungierte. „Aber wir müssen sicherstellen, dass wir das Serum richtig anwenden können."
„Wir brauchen einen sicheren Ort, um die Proben zu analysieren und mit den Experimenten zu beginnen," fügte Markus hinzu. „Das hier draußen ist zu gefährlich."
Ethan nickte. „Ich kenne einen Ort. Das alte Krankenhaus am Stadtrand. Es wurde vor Jahren aufgegeben, aber es könnte noch die nötige Ausrüstung haben."
Die Gruppe beriet sich kurz und entschied, dass sie das Risiko eingehen mussten. Gemeinsam machten sie sich auf den Weg zum Krankenhaus, immer auf der Hut vor den Gefahren der Nacht. Die Straßen waren leer und still, doch die Bedrohung war allgegenwärtig.
Als sie das Krankenhaus erreichten, war es ein unheimlicher Anblick. Die einst weißen Wände waren von Graffiti und Schmutz bedeckt, und die Fenster waren größtenteils zerbrochen. Doch die Struktur des Gebäudes war intakt, und es gab Anzeichen dafür, dass es seit langem nicht mehr betreten worden war.
„Wir müssen uns aufteilen und sicherstellen, dass das Gebäude sicher ist," befahl Markus. Die Gruppe bewegte sich vorsichtig durch das Krankenhaus, immer darauf bedacht, keine Aufmerksamkeit zu erregen.
Ethan und Lara machten sich auf den Weg zu den alten Labors, während Markus und die anderen die übrigen Stockwerke sicherten. Die Labors waren verstaubt, aber größtenteils unberührt. Lara begann sofort, die Ausrüstung zu überprüfen und sicherzustellen, dass sie noch funktionierte.
„Das sieht gut aus," sagte sie, als sie einige der Geräte einschaltete. „Wir können hier arbeiten."
Ethan holte die Proben und Dokumente heraus und begann, die notwendigen Vorbereitungen zu treffen. Die Arbeit war schwierig und zeitaufwendig, aber die Hoffnung auf eine Lösung trieb sie an.
Plötzlich hörten sie ein lautes Krachen aus einem der oberen Stockwerke. Ethan und Lara blickten sich alarmiert an, als Markus durch das Funkgerät rief: „Wir haben hier oben ein Problem! Sie sind ins Gebäude eingedrungen!"
Ethan griff nach seiner Waffe und eilte mit Lara die Treppen hinauf. Die Untoten hatten einen Weg ins Gebäude gefunden und bedrohten die Gruppe. Ein harter Kampf entbrannte, doch die Nachtwächter waren gut vorbereitet und konnten die Eindringlinge zurückdrängen.
Als die letzte Kreatur zu Boden fiel, atmete Ethan schwer. „Wir müssen dieses Gebäude besser sichern," sagte er entschlossen.
Markus nickte. „Wir haben heute Abend viel erreicht, aber das war nur der Anfang. Wir dürfen nicht nachlassen. Das Serum und die Daten, die du gefunden hast, könnten die Wende bringen. Aber wir müssen wachsam bleiben."
Ethan spürte die Erschöpfung, doch die Hoffnung in seinen Augen war ungebrochen. Die Nachtwächter hatten neue Verbündete gefunden, und zusammen waren sie entschlossen, die Dunkelheit zu bekämpfen und einen Weg zurück ins Licht zu finden.
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Verfallenes Licht
Mystery / ThrillerIn einer Welt, die von einer verheerenden Infektion zerstört wurde, kämpfen die letzten Überlebenden ums Überleben. Die Stadt liegt in Trümmern, von Untoten und rivalisierenden Gruppen beherrscht. Im Zentrum des Chaos steht das Krankenhaus, ein letz...