Kapitel 2

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Langsam, um keinen Angriff zu provozieren, hob er den Kopf und blickte mit klopfendem Herzen nach oben.

Dort, wo eben noch die beiden Sterne geleuchtet hatten, spiegelte sich jetzt das Feuer in zwei kleinen Kreisen. Orangene Augen blickten auf ihn herab.

Katsuki konnte den Schrei nicht verhindern, der aus ihm herausbrach. Hektisch schob er sich nach hinten und packte sein Schwert.

Die Hölle brach los.

Eijiro schreckte nach oben in dem Moment, als sich das langarmige Wesen zu Boden fallen ließ. Es war bestimmt zwei Köpfe größer als Katsuki. Ein fledermausartiges Gesicht fauchte Katsuki an, ehe es zum Sprung ansetzte. Reflexartig riss er sein Schwert und seine Flammen nach oben. Die Flammen berührten das Monster zuerst und landeten direkt in dem zähnefletschenden Gesicht.

Das Viech heulte auf und wich vor ihm zurück.

„Was zur Elise...", keuchte Eijiro geschockt. Ein Fehler.

Ruckartig wandte sich die riesige Bestie um und stürzte sich auf ihn. Eijiro sprang rechtzeitig zur Seite und griff nach seinem Schild. Keinen Augenblick zu früh, die Krallen der Furie gruben sich in das Holz.

Eijiro stolperte rückwärts, das Wesen folgte und schlug erneut zu. Katsuki brüllte und rannte auf den Kampf zu. Er schlug mit seinem Schwert nach den kräftigen Hinterbeinen der Fledermauskreatur und erwischte es. Blut spritzte auf und es heulte schmerzerfüllt auf.

Sofort wendete sich die Wut des Biestes auf ihn. Mit gefletschten Zähnen zielte es nach seiner Kehle, doch es kam nicht weit. Eijiro hatte es am ledernen Schwanz gepackt und zerrte heftig daran. Das Biest kreischte und schlug nach hinten.

„Aaah!"

Fuck, es hatte Eijiro an der Schulter getroffen.

„Du Scheißviech!", schrie Katsuki wutentbrannt und schlug erneut mit seinem Schwert zu. Es wich ihm aus und startete einen erneuten Angriff, den Katsuki mit seinen Flammen abwendete. Die Schnurrhaare auf der Schnauze kräuselten sich unter der Hitze.

Da kam ein anderes Geräusch an seine Ohren. Hinter ihm bewegte sich etwas.

„Pass auf!"

Katsuki duckte sich instinktiv. Im nächsten Augenblick sauste eine zweite, etwas kleinere Fledermauskreatur über seinen Kopf, die krallenbesetzten Arme ausgestreckt. Sie erwischte nur mit einer Kralle seinen Kragen und riss einen Fetzen heraus.

„Scheiße", keuchte Katsuki. Jetzt standen sie zwei Monstern gegenüber. Ihm blieb eigentlich nur eine Lösung.

„Eijiro, versteck dich hinter dem Baum!", warnte er seinen Freund. Er hatte keine Zeit, um sich zu versichern, dass Eijiro seiner Aufforderung nachkam, denn die beiden Kreaturen stürzten sich in diesem Moment gleichzeitig auf ihn.

Katsuki ließ das Schwert fallen, streckte beide Handflächen nach vorne und entfachte mit aller Konzentration eine riesige Stichflamme. Er schloss die Augen und wandte sein verkrampftes Gesicht ab, um es vor der Hitze zu schützen.

Das schmerzerfüllte Kreischen zweier Monster erklang. Katsuki wagte nicht, seine Feuerkraft abzubrechen. Erst, als er hörte, wie zwei Wesen Hals über Kopf im Wald zu beiden Seiten verschwanden, erlaubte er sich zu stoppen.

Schwer keuchend fiel er auf die Knie und ließ seine entkräfteten Arme hängen. Schweiß rann über seinen Körper und vor seinen Augen sah er nichts außer helle Punkte durch die verschwundene Helligkeit. Er fühlte sich blind.

„Katsuki, geht es dir gut?"

Eijiros Stimme ertönte und er hörte ihn auf ihn zulaufen.

„Ich glaub schon", murmelte er und rieb sich die Augen, die immer noch grelle Blitze sahen. „Und dir? Dich hat es erwischt, oder?"

Von Nymphen und FeuerkräftenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt