Eine Stunde später war der alte Karren geladen voll mit triefnassen Nymphen. Es sah schon ein wenig witzig aus, wie sie sich wenig begeistert aneinander quetschten.
„Sobald sich die ersten verwandelt haben, wird mehr Platz sein", versprach Katsuki, der die Zügel des Pferdes in der Hand hielt. Die Fackel brauchte es nicht mehr, der Himmel war inzwischen hell genug.
„So, meine Gute", murmelte er zu Susi. „Du wirst jetzt ganz schön ziehen müssen. Ich verspreche dir, sobald wir zuhause ankommen, kriegst du von mir bergeweise Hafer."
Er gab Eijiro, der hinten am Karren stand, ein Zeichen, dann schnalzte er mit der Zunge und ließ das Pferd anlaufen. Schwer stemmte es sich gegen das schwere Gewicht. Hinten begann Eijiro schnaufend zu schieben. Mit vereinter Kraft schafften sie es, dass der Karren schwerfällig in Bewegung war. Sobald sich die Räder drehten, wurde es einfacher.
Trotzdem war es für Tier und Mensch Schwerstarbeit. Eijiro schwitzte genauso viel wie Susi und keuchte heftig, doch seine übernatürliche Kraft leistete gute Dienste. Sie kamen gut voran.
Bald beleuchtete die aufgehende, durch das Blätterdach kriechende Sonne das bizarre Szenario. Durch die Düsternis des Waldes dauerte es länger, aber nach einer Zeit begannen sich einige zu verwandeln. Izuku war einer der ersten, der sich verwandelte. Sobald er zwei Beine hatte, hüpfte er vom Karren und gesellte sich neben Katsuki, der neben dem Pferd herlief.
„Pass auf deine nackten Füße auf, die Steine können ganz schön weh tun", warnte ihn Katsuki.
„Ich bin vorsichtig", versicherte Izuku.
Katsuki betrachtete ihn verstohlen von der Seite. So gern, wie er Izukus wahre Gestalt mochte, seine menschliche Form hatte definitiv auch seine Vorzüge. Und ihn jetzt splitternackt neben sich zu haben, machte Katsuki dann doch kribbelig.
Er tastete ein wenig verlegen nach Izukus Hand. Als er sie berührte, sah Izuku ihn fragend an.
„Wenn du möchtest, können wir uns an der Hand halten. Das machen Menschen manchmal so, wenn sie sich gern haben", erklärte er mit roten Ohren.
Izuku lächelte und umfasste seine Hand. Es war ein ungewohntes, aber schönes Gefühl, mit Izuku Händchen zu halten. Katsuki fühlte sich wie das erste Mal verliebt, so wie es in seinem Bauch flatterte.
Gut, dass Eijiro beschäftigt war, der hätte ansonsten mit Sicherheit einen dummen Kommentar abgegeben.
Die warmen Sonnenstrahlen trocknete nach und nach alle Nymphen, sodass nach einiger Zeit ein Haufen nackter Menschen auf dem Karren saßen. Das war fast noch merkwürdiger als das davor. Einige stiegen wie Izuku ab und liefen selbst, anderen war der Karren lieber. Immerhin hatten sich einige von ihnen noch nie zuvor verwandelt, wenn Katsuki das richtig verstanden hatte.
Es beruhigte Katsuki, wie schnell sie inzwischen voran kamen. In diesem Tempo entkamen sie dem Wald auf jeden Fall rechtzeitig. Und er behielt recht.
Nach wenigen Stunden kamen sie am Waldrand an. Sie blieben im Schatten der Bäume stehen und blickten auf den ungeschützten Weg vor ihnen. Eijiro trat erschöpft neben ihn.
„Hoffentlich kommt uns niemand entgegen", murmelte er und sah Katsuki an.
„Wir werden es sehen", meinte Katsuki. „Ich hoffe vor allem, dass unser Plan aufgeht und wir an einem Heufeld vorbei kommen, das noch nicht aufgeräumt wurde."
„Ansonsten müssen wir eben was anderes verwenden."
Katsuki nickte, dann richtete er sich an die beunruhigte Menge. Er suchte nach Tsunagu, der auf seinen Blick reagierte und zu ihm getreten kam, genauso nackt wie alle anderen.
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Von Nymphen und Feuerkräften
ФанфікиEs war wieder eine von Katsukis übermütigen Ideen, den verfluchten Wald als Abkürzung zu verwenden. Trotz Eijiros Bedenken wagen sie sich in den düsteren, sumpfigen Wald, von dem nur Horrorgeschichten bekannt sind. Doch was, wenn sich eins der Wasse...