Kapitel 8

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If I let them down break their heart in two, isn't it ironic how it hurts me too?



Genau eine Woche später erzählte Suna Motoya von seinem kleinen Abstecher bei Osamu.

"Wie soll er denn in zwei Minuten was anständiges aus sich rausbekommen? Manchmal bist du echt ein Teufel" seufzte Motoya frustriert.

"Yeah... Not my problem" gab Suna unbeteiligt von sich.

"I thought you wanted to know why-" 

"Exactly. There was no need for him to actually use the full two minutes" Suna sah zu Motoya. Er verstellte seine Stimme etwas. "~There Was a bitch with big boobs~ you know that would have done the job" erklärte er.

"If he talked the whole time I think that might not actually be the reason" analysierte Motoya die Situation. "Maybe you should talk to him again" er sah Suna eindringlich an. "And give him some MORE time"

Suna verdrehte nur die Augen.

Den Rest des Tages nutzten die beiden um mal wieder ein bisschen Zeit zusammen zu verbringen.

Gegen Abend trennten sich die beiden dann und Suna ging relativ früh ins Bett.

Als er am nächsten Morgen aufwachte, war er nicht nur hungrig, sondern ging vor allem erstmal duschen.

Während das Wasser auf seine Haut prasselte, dachte er darüber nach, was er den Tag über alles machen konnte.

Es war Sonntag also war die Auswahl nicht allzu groß. Allerdings ließ ihm eine Sache keine Ruhe.

Er frühstückte in Ruhe und machte sich dann fertig, bevor er das Haus verließ.

Als er fast an seinem Zielort angekommen war, kam ihm jemand entgegen, der plötzlich vor ihm stehen blieb.

Die beiden sahen sich einfach nur an.

"Trifft sich gut" begann Suna und sah auf seine Uhr. "Du hast-"

Osamu legte seine Hand über Sunas Uhr. "Ohne Zeit. Ich will es dir in Ruhe erklären" bittete Osamu.

Suna sah ihn an, bevor er seinen Arm senkte.

"Meinetwegen, aber wenn du mich langweilst gehe ich"

Neben dem Ladem war eine kleine Gasse, in der ein Seiteneingang war, der direkt zu Osamus Wohnung führte.

Dafür, dass der Laden recht klein wirkte, war die Wohung eigentlich recht groß.

Suna setzte sich auf die Couch. Osamu stellte ihm etwas zu trinken hin.

"Danach hab ich nicht gefragt" stellte Suna fest.

"Hast du ein Problem mit meiner Gastfreundschaft?" Fragte Osamu verwirrt.

"Keine Ahnung, war ja nie bei dir" er sagte das zwar monoton, aber irgendwie klang es trotzdem wie ein Vorwurf.

Osamu gab nur ein seltsames Geräusch von sich, bevor er sich gegenüber von ihm hinsetzen.

"Na dann erzähl mal" forderte Suna und sah den anderen erwartungsvoll an.

"Ehrlich gesagt weiß ich immernoch nicht, wo ich anfangen soll" gestand Osamu.

"Was denn, du hattest eine Woche Zeit und hast nichts anständiges zu stande gebracht?" Er sah ihn an und war im Begriff aufzustehen. "Wenn das so ist-"

"Jetzt hau doch nicht immer gleich ab" gab Osamu verzweifelt von sich. "Es ist nur.. naja etwas viel"

Suna sah ihn an und irgendwas in Osamus Blick brachte ihn dazu, sich wieder hinzusetzen.

"Das ist alles nicht ganz so einfach zu erklären, aber schätze irgendwo muss ich anfangen" seufzte Osamu.

Er versuchte sich kurz zu fassen, wusste allerdings nicht, ob ihm das gelingen würde.

"Als du.. Nein anders" begann er. "Als ich dich kennengelernt habe, bin ich zum ersten mal damit konfrontiert worden, dass ich vielleicht doch nicht so straight bin, wie ich bis dahin dachte. Für mich selbst war das eigentlich nicht wirklich ein Problem, naja dachte ich zumindest. Ich hatte wirklich Probleme mir das einzugestehen, was aber in dem Alter nicht verwunderlich ist, denke ich zumindest" er dachte kurz nach, wie er weiter machen sollte.

"Kurz danach, kam Tsumu zu mir und hat mir erzählt, dass er ein ähnliches Problem hat, also hab ich ihm dabei geholfen, woraufhin er angefangen hat Kiyoomi zu daten. Das Problem war nur, dass wir unseren Eltern nichts davon erzählen konnten" er sah zur Seite. "Unsere Eltern und im Grunde auch der Rest unserer Familie, sind so ziemlich das, was man als homophob bezeichnen würde. Sobald sie etwas gesehen haben, was auch nur einen Hauch zu intim zwischen Gleichgeschlechtlichen war, haben sich darüber lustig gemacht, die Leute beleidigt und.. naja egal"

Einmal haben sie eine Szene im Fernsehen gesehen, bei der zwei Freunde sich gegenseitig angelächelt haben. Selbst das war ihnen anscheinend schon zu viel gewesen, denn sie haben sich den ganzen restlichen Tag darüber aufgeregt.

"Deswegen wollte ich auch nicht, dass jemand mitbekommt, dass wir zusammen waren. Da meine Eltern Freunde in der ganzen Stadt hatten, war es im Grunde immer so, als wenn ich unter ständiger Beobachtung stehe. Deswegen war ich auch so ein Arsch, wenn wir zusammen unterwegs waren"

Suna selbst hätte es wahrscheinlich als 'vorsichtig' beschrieben, aber Arsch traf es auch.

"Ich hab aber auch gemerkt, das du damit absolut unglücklich warst, auch wenn du nie etwas gesagt hast. Aber ich konnte nunmal nichts an der Situation ändern, also dachte ich, dass es besser wäre, wenn du jemanden findest der offen zeigen kann, dass er stolz darauf ist dein Freund zu sein. Wenn du dich nicht mehr wegen mir verstecken musst, sondern einfach das machen kannst, wonach dir gerade ist" er sah auf den Boden.

"Und ich hab es keinen Augenblick bereut dir die Freiheit zurückgegeben zu haben. Aber dich damit verloren zu haben, verkrafte ich ehrlich gesagt bis heute nicht" seine Stimme wurde zittrig, als ihm Tränen über die Wangen liefen. "Vermutlich hätte ich damit rechnen sollen, dass du mich danach hassen würdest, aber ich hatte gehofft.." Ehrlich gesagt, wusste er selber nicht, was er gehofft hatte.

Er wischte die Tränen weg.

"Aber ich hasse dich doch garnicht" gab Suna von sich, als wenn es selbstverständlich wäre.

Osamu sah ihn überrascht an.

"Ich hasse was du getan hast, aber das hat mit deiner Person nichts zu tun" erklärte Suna ruhig.

"Aber du hast angefangen mich zu ignorieren und-"

"Weil es weh getan hat" unterbrach Suna ihn. "Und dich jeden Tag zu sehen hat dabei nicht gerade geholfen"

Osamu sah ihn an und musste an das denken, was Suna beim letzten mal gesagt hatte.

"Ähm.. das Mädchen, das du meintest" begann Osamu, welcher nun Sunas Aufmerksamkeit hatte. "Sie heißt Yuki, aber sie hatte damit nichts zu tun. Nachdem wir Schluss gemacht haben, sind meine Eltern irgendwie dahinter gekommen, dass ich vielleicht auf Männer stehen könnte. Es war nur eine Vermutung, aber ich musste irgendwas machen, um sie davon zu überzeugen, dass es nicht stimmte. Sie hatte mir kurz danach gesagt, dass sie mich lieben würde, also hatte es sich einfach angeboten" versuchte er zu erklären.

"Wie vielen Leuten hast du eigentlich das Herz gebrochen?" Fragte Suna nun interessiert.

"Spielt keine Rolle, aber es war einer zu viel" er sah zu Suna, der daraufhin von ihm weg sah.

Broken Hearts (Osasuna)(Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt