Kapitel 2

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I wish my lips were her lips on your lips.

"Was meinst du damit?" Suna sah ihn an. Die Angst in seinen Augen klar erkennbar, während Osamu nicht eine Miene verzog.

"Ich meine damit, dass ich mit dir schluss mache"

Suna sah ihn perplex an. Ihre Beziehung hatte gerade mal ein halbes Jahr gehalten.

Sie waren gerade im dritten Jahr der Oberschule.

Suna bekam kein Wort raus. Er sah den anderen einfach nur an, in der Hoffnung, dass es ein böser Traum war.

Er dachte darüber nach, ob er irgendetwas falsch gemacht hätte, aber ihm fiel nicht eine einzige Sache ein.

"Du bist nicht schuld daran" es war fast so, als hätte er Sunas Gedanken gelesen. "Ich denke einfach, dass es besser ist, wenn-"

"Wieso?" Fragte Suna nun direkt.

Osamu sah ihn an, dann zur Seite. "Tut mir leid"

Suna merkte, wie seine Trauer von Wut übernommen würde. "Du willst mir nichtmal den Grund sagen? Verarsch mich nicht!"

"Ich denke es ist besser, wenn du es erstmal nicht weißt" versuchte Osamu zu erklären, allerdings hatte Suna kein Verständnis dafür.

Er hatte ein Recht darauf die Wahrheit zu kennen. "Erstmal? Denkst du ernsthaft, dass ich-"

"Ich hatte zumindest gehofft, dass wir Freunde bleiben können" trotzdem er das so sagte, war auf seinem Gesicht nicht eine einzige Emotion zu erkennen.

"Fick dich! Du kannst mir nichtmal einen Grund nennen und erwartest, dass ich so tue, als wenn nichts gewesen wäre?! Vergiss es"

"Rin-"

"Nenn mich nicht so" gab er nun etwas wütend von sich.

"Hör mir wenigstens zu" bittete Osamu.

"Ich soll dir zuhören? Ich hab dir die ganzen verdammten Monate zugehört! Ich hab deine Entscheidungen respektiert und darauf Rücksicht genommen aber wann zum Teufel fängst du endlich mal damit an mir zu zu hören?!" Er sah ihn an, bekam jedoch keine Antwort.

"Ich hab immer genau das getan, was du wolltest. Wir haben es geheim gehalten, weil du es so wolltest! Wir haben uns kaum gesehen, weil du es so wolltest! Ich hab verdammt nochmal gelitten, weil es der einzige Weg war, um das zu tun, was du wolltest!" Ihm schossen Tränen in die Augen. "Und anstatt auch nur einen Funken Dankbarkeit zu zeigen, machst du schluss ohne mir auch nur ansatzweise eine Erklärung dafür zu geben"

"Tut mi-"

"Komm mir jetzt nicht damit" Suna sah ihn streng an. "Ein scheiß tut dir leid. Das schlimmste daran ist, dass ich es gern gemacht habe. Es war mir egal, weil ich es für dich gemacht habe. Ich hab es gemacht, weil ich dich liebe, aber anscheinend ist dir das alles scheiß egal"

"Rin-"

"Nenn mich nicht so!" Schrie Suna nun fast schon. "Du hast kein Recht dazu, mich so zu nennen"

"Bitte, ich würde es dir gerne erklären aber ich kann nicht" versuchte Osamu sein Glück.

Suna sah ihn an. "Okay" er wusste, dass er von Osamu nichts mehr erwarten konnte und trotzdem tat es verdammt weh, dass er zu all dem einfach nichts zu sagen hatte.

"Ich will nichts mehr mit dir zu tun haben" gab Suna kalt von sich, bevor er sich umdrehte und einfach weg ging.

"Rin!" Rief Osamu ihm hinterher.

Suna reagierte nicht darauf. Er hatte keinen Grund mehr, sich mit Osamu zu unterhalten.

Suna nahm das ganze ein wenig mehr mit, als gedacht, weshalb er ein paar Tage nicht zur Schule ging.

Er dachte viel darüber nach.

Während ihrer Beziehung wollte Osamu nicht, dass irgendjemand davon wusste.

Wenn sie gemeinsam unterwegs waren, redeten und behandelten sie sich nur oberflächlich, wobei Osamu schon die kleinste Berührung abwies, egal wie unbedeutend sie eigentlich war.

Wenn sie in einer Gruppe unterwegs waren, sah er ihn meistens nichtmal an.

Bei Osamu zu Hause waren sie nie gewesen, da er nicht wollte, dass er vorbei kam.

Bei Suna zu Hause waren sie kaum, da Osamu Angst hatte, dass Sunas Eltern etwas bemerken könnten.

Meistens, wenn sie wirklich mal ihre Ruhe haben wollten, buchten sie extra ein Hotelzimmer, damit Osamu sicher sein konnte, dass es niemand herausfinden würde.

Für Suna war das anstrengend. Er liebte Osamu und eigentlich hätte er diese Liebe gerne offen gezeigt. Osamu hatte jedoch andere Pläne.

Als Suna nach drei Tagen Pause wieder zur Schule ging, war das erste, was er am Morgen erblickte, ein Mädchen, welches mit Osamu gemeinsam auf einer der Bänke saß und ihm einen Kuss auf die Lippen drückte.

Suna sah die beiden an, die am anderen Ende des Schulhofes saßen. *deswegen also*

Er atmete einmal tief durch, in der Hoffnung, dass die Tränen, die sich in seinen Augen gesammelt hatten, dadurch verschwinden würden.

*schätze gegen ein D Körbchen komme ich nicht an* versuchte er zu scherzen, um sich davon abzulenken, bevor er die Schule betrat.

Noch am selben Tag meldete er sich vom Volleyballclub ab.

Sie hatten nurnoch wenige Monate, bis sie ihren Abschluss machen würden.

Es lag nicht am Volleyball, sondern daran, dass er Osamu nicht sehen wollte.

Erstrecht nicht, wenn er jedes Mal seine neue abknutschen würde, bevor er die Halle betrat.

Einige aus dem Club versuchten ihn zu überreden, dass er wieder beitreten würde, allerdings ließ Suna nicht mit sich reden.

Nach den Abschluss brach er zu allen vom Club den Kontakt ab, wechselte seine Nummer und zog für sein Studium weg.

Die anderen aus dem Club mochte er zwar, aber er wusste auch, dass sie Kontakt zu Osamu hatten, welcher ihm ab und zu noch Nachrichten schrieb, die er jedoch nie las.

Beim Studium traf er dann auf Motoya, den er von vorherigen Spielen bereits kannte.

Sie freundeten sich an.

Je mehr Zeit verging, umso besser verkraftete Suna das ganze. Aber vergessen würde er das wohl niemals. Die Trauer war verschwunden, aber nicht die Unwissenheit und die Wut, die Suna seit dem Tag verspürte.





Didn't you tell her that I exist? Didn't you tell her our love was epic?

Broken Hearts (Osasuna)(Abgeschlossen)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt