Auf was sollte Naruto sich einlassen, auf Sasuke und sich dann das Herz brechen lassen? Nein danke, er war doch nicht bescheuert und würde nochmals auf ihn reinfallen. Einmal hatte gereicht und da war ihm seine aufbrausende Art reichlich egal. Sollte er gehen, sollte er verschwinden und ja nicht wiederkommen. Naruto hatte auch seinen Stolz und da war es ihm egal, wie er sich benahm. Murrend verließ er deswegen kaum nach Sasuke die Dusche, trocknete sich ab und zog sich seine Sachen, bis auf das Shirt wieder an. Seufzend fuhr er sich durch die Haare, verließ sein Badezimmer und holte sich aus dem Schlafzimmer ein neues T-Shirt. Dabei hörte ich auch Sasuke seine Worte, schnaubte leise und riss achtlos sein orange farbenfrohes Shirt heraus und zog es an. Sein Herz gehörte also seiner Tochter. Schön, seines gehörte von nun an keinem mehr, wurde wie Kyuubi weggesperrt und würde mit der Zeit wie ein Apfel verdorren.
Die Jahre zogen ins Land, bis dann doch zwölf verstrichen waren und aus seiner süßer kleiner, Miko-chan eine unschuldige Blume wurde. Die Kleine war genauso fröhlich, wie Sasuke es sich erhofft hatte, immer zu am Lächeln und Naruto ab und an auf der Nase herumtänzeln. Ein kleines Schmunzeln schlich sich auf seine Lippen als er seiner Tochter, aus einer sicheren Entfernung beim Spielen mit ihren Freunden zusah, denn auch wenn er nicht in ihrer unmittelbaren Nähe war, so war er dennoch nie weit weg. Es schmerzte sie nie umarmen zu können, ihr bei ihrem Problem zu helfen, sei es nun das Sie sich mal wieder mit diesen Chaoten gestritten hatte oder aber ein neues Jutsu ihr nicht ganz gelang. Wie jedes Jahr, einmal mitten in der Nacht, schlich Sasuke sich ins Haus, in ihr Zimmer, an ihr Bett und strich diesem kleinen Engel die weichen Haarsträhnen, die ihr frech ins Gesicht fielen. „Alles Gute zum Geburtstag ... ", hauchte er ihr sanft, voller Liebe entgegen, legte einen Baldrian neben ihrem Kopfkissen, ehe er verschwand. Sasuke hatte sich oft den Kopf zerbrochen, was er ihr wohl zu ihren Geburtstagen schenken könnte, doch da er als Nuke-nin nicht einfach in ein Geschäft gehen konnte und nach Puppen oder sonstigen Ausschau halten konnte, entschied er sich für eine Blume, eine die etwas aussagte, was ihr etwas gab, dass sie wissen ließ, dass ihr Vater sie nicht vergessen hatte. Und welche konnte es den besser als die, die sagte, dass man sie beschützen würde?
Mittlerweile war Naruto auf Tsunades Wunsch hin Hokage geworden, hatte deswegen auch kaum Zeit für seine Tochter und stürzte sich meist in die Arbeit. Meist war sie auch bei ihrer Patentante Sakura und dazu in Suna bei deren Partner. All seine Freunde hatten Partner, sogar Ehemänner und Ehefrauen. Ino hatte sich den Kazekagen geangelt, Sakura dessen Bruder und Shikamaru hatte seine Temari. Kiba hatte sich nach langem Hin und Her endlich Hinata gegriffen und bei Neji war klar, dass dieser sich für Tenten entschied. Sogar Shino hatte eine Freundin, wobei Naruto sich fragte, wie das wohl passiert war. Seufzend hing er über den Berichten, welche Sai ihm zuvor hingelegt hatte und grübelte. Bis spät in die Nacht saß er da, konnte einfach nicht nach Hause und starrte das Bild seiner Tochter an.
Dieses Jahr blieb Sasuke länger im Dorf, sprang über die Dächer zu einem ganz bestimmten Turm, landete lautlos auf der einzigen Fensterbank und trat schließlich in das mittelgroße Büro ein. Noch immer arbeitete dieser Schwachmatte wie ein besessener, war ihm dieser Job doch wichtiger als das eigene Kind. „Anstatt das Foto anzustarren, solltest du bei ihr sein!" Dass seine Stimme noch tiefer und rauer über die Jahre geworden war, störte Sasuke nicht, interessierte ihn nicht einen Gedanken und so machte er sich nie wirklich den Kopf darüber, wie diese auf andere wirkte. Das Naruto mit ihm nicht gerechnet hatte war klar, hatten sie sich ja eine sehr lange Zeit nicht gesehen aber das dieser Idiot auch diesen Geburtstag in den Sand setzen würde sah Sasuke bereits voraus und hatte die Nase voll! Nur einen gottverdammten Tag sollte er sich mal wieder einzig und alleine um Miko-chan kümmern!
Uninteressiert sah Naruto weiterhin auf die Papiere auf seinem Schreibtisch, stellte die Ohren auf Durchzug und beachtete Sasuke nicht. Er kam die letzten Jahre gut ohne ihn klar und würde es zwölf weitere ebenfalls tun. Außerdem interessierte ihn seine Meinung nicht, er war zwar der Erzeuger, aber nicht ihr Vater. Ein Vater war schließlich da, lebte mit seiner Familie und nicht irgendwo auf der Flucht vor der Anbu. Kopfschüttelnd legte Naruto den ersten Bericht weg, lehnte sich in seinem Stuhl zurück und sah Sasuke an. "Wie ich sehe, lebst du immer noch. Schade eigentlich, denn ich hatte gehofft, dass du irgendwo verscharrt wurdest."
Ah, hatte der Hokage gelernt einen auf Eismann zu tun? Er sollte also bereits tot sein, so schlecht kannte er ihn scheinbar? „Unkraut vergeht nicht Naruto, du bist das beste Beispiel", antwortete Sasuke ihm genauso wie er ihm gleichgültig und ließ sich absichtlich provokant auf einen der beiden Stühle vor seinem Schreibtisch nieder. „Wie ich sehe, verrottest du einsam langsam vor dich her. Interessant, dabei habe ich gedacht, dass du doch noch irgendwann irgendeine Tusse aufgabelst und Miko-chan vorgaukelst sie wäre nun die ach so liebe Stiefmutter", redete er weiter, lehnte sich zurück und blickte dem Blonden geradewegs in die matten, leeren Augen. Sasuke fragte sich, wo der ganze Glanz hin war, der einmal so in diesen gesteckt hatte, die ganze Lebensfreude, der Spaß und die Liebe, welche er immer wieder jemanden aufdrücken wollte.
Wie treffend, in der Tat verging Unterkraut nur schwer. Aber vielleicht sollte Naruto diesem mit Pestiziden auf den Leib rücken und ihm den gar ausmachen? "Weißt du, die Zeiten ändern sich, und wenn ich es mir recht überlege, brauche ich so was wie Liebe nicht. Die Einzige, die ich brauche, ist die meiner Tochter. Alles andere interessiert mich nicht und ist die reinste Zeitverschwendung. Zumal ich genug Arbeit habe und für solche Sperenzchen keine Zeit habe." Wieder wandte Naruto sich den Berichten zu und steckte die Nase hinein. "Vielleicht wärst du jetzt so freundlich zu gehen? Wie du siehst, habe ich zu tun, und da ich nun Hokage bin, könnte es gut sein, dass ich gleich einen Trupp Anbu hierher schicke und dich festnehmen lasse", drohte er leise an, blätterte sich durch den Stapel an Papieren und kräuselte die Nase.
Nur die Liebe seiner Tochter, ja? „So wie du sie in letzter Zeit behandelst, kannst du froh sein, wenn sie dich auch nur einmal mit dem Arsch anschaut", entgegnete Sasuke ihm und das er ihm mit der Anbu drohte, sollte er doch. Sasuke hatte keine Skrupel diese vor seinen Augen alle abzuschlachten, immerhin war er ein gesuchter Mörder, da durfte er doch wohl seinen Ruf verteidigen, oder? „Dass ausgerechnet du mir mal sagen würdest, dass Arbeit dich ausfüllt, dass du keine Zuneigung willst, obwohl du immer nach dieser gegiert hattest? Du verblüfft mich wirklich, Naruto", zuckte er mit den Schultern, aber wieso denn nicht? Der Mann vor ihm brachte mir auf eine sehr interessante Idee und diese würde Sasuke nun ausprobieren. „Wie du willst, werde ich verschwinden. Wenn du nach mir suchen solltest, sei dir gewiss, dass es vergebens seins wird. Und, Hokage ..." Das Wort spuckte er ihm vor die Füße, als wäre es eine Beleidigung, ehe er den Blonden mit einem nichtssagenden Blick musterte. „... vergiss nicht, was du mir gerade gesagt hattest, denn ich werde dir noch zeigen, dass du falsch damit liegst." Damit war er weg. Zwar nicht aus dem Dorf, aber in ein ganz bestimmtes Zimmer. „Wach auf ...", wisperte er leise, sanft, strich dem blonden Mädchen über die Wange und wartete, bis sie ihre Augen aufschlug. Dass Mikoto die ganzen Jahre in ihrer Nähe gespürt hatte, wusste Sasuke genau, sie waren miteinander verbunden, konnten ihr Chakra orten ohne große Anstrengung und er hatte keinen Zweifel, die Kleine wusste, dass er ihr Vater war. „Ich nehme dich jetzt mit, du bist alt genug, Miko-chan." Dass seine Stimme nun so vor Emotionen strotzte, liebevoll klang und zärtlich, das nahm Sasuke nur am Rande wahr, viel wichtiger war in diesem Moment, dass sie das tat, was ich von ihr verlangte.
Papperlapapp, Naruto brauchte weder ihn, noch sonst einen Dussel, der ihm etwas von Liebe vordatierte. Dafür hatte er Sai und dieser Trottel hatte es nach zwölf Jahren immer noch nicht aufgegeben ihn, zu umgarnen. Aber scheinbar stand er darauf, ständig eine Abfuhr zu bekommen. Kopfschüttelnd sah er Sasuke an, interessierte ihn sein belangloses Gerede nicht im Geringsten und er seufzte erleichtert aus, als dieser endlich verschwand. Kaum das Er weg war, wandte Naruto sich den Unterlagen zu und segnete diese mit seiner Unterschrift ab. Er würde sie morgen früh Sai bringen, jetzt war er müde und wollte nur noch in sein Bett und schlafen.
Dass Mikoto schweigend nickte und auch keine Angst verspürte war Sasuke klar, ließ ihn sogar schmunzeln, als sie einen Rucksack aus dem Schrank kramte und ein paar Klamotten in diesen steckte, schnell sich anzog und gehfertig war. „Komm her", forderte er seine Tochter auf, welche auch gleich sich ganz nahe an ihn stellte und er sie, ohne zu zögern oder Anstrengung auf seine Arme hob. So waren wir viel schneller unterwegs und das Naruto nun bereits auf dem Weg hierher war machte dies alles nur noch interessanter. Nur zu schade, denn als er das Haus betrat waren sie bereits verschwunden, zurück ließ Sasuke nur einen kleinen Zettel, den er auf Miko-chans Kopfkissen gelegt hatte, als diese im Bad sich fertigmachte. ‚Ich habe mir nun das genommen was mir gehört, mein Herz. '
Gut gelaunt kam Naruto zu Hause an, schloss die Tür auf und wollte noch schnell nach seiner Tochter sehen. Doch alles, was er fand, war ein Zettel, der ihm die Luft wegnahm, taumeln und zusammenbrechen ließ. Verstümmelt waren seine Flügel, die einst seine Seele empor trugen. Verbrannt, wie die einer Motte im Kerzenlicht. Nun begann sanftes Schwarz ihn zu umhüllen, hervorgebrochen aus den Abgründen der Verdrängung. Nur ein Schimmer, wie der einer ersterbenden Flamme, blieb. Ein trüber Lichtblick, der ihm mit dem Versprechen eines erneuten Entfachens aus den Tiefen der Dunkelheit hervorzulocken versucht. Doch der Schmerz blendet schließlich alles aus. Sein Haar - so schön. Eine Dornenkrone es bekam. Die Haut - so weiß. Sein Mund - so rot. Ein Schrei durch seine Lippen drang. "Du wirst nie mehr lachen!" Das Blut in seinen Ohren sang. Zusammengekrümmt kauerte Naruto in einer dunklen Ecke auf dem Boden, die Beine von den Armen umschlossen, dicht an den Oberkörper gezogen. Ein kalter Windzug streicht über seine zerschundene Haut - und durch die verborgenen Gänge seiner Seele. Die Bilder vor seinen Augen fingen an zu verschwimmen, all seine Tränen würden Perlen sein, eingeschlossen in das erschöpfte Herz. Wundes Herz. Körper schmerzt. Seele zerstört. Niemand hatte seine Schreie gehört ...
Aus lauter Verzweiflung fing er an sich selbst zu verletzen, zerkratze sich den Hals sowie seine Arme. Naruto fühlte dabei nicht mal mehr einen Schmerz, spürte nicht mal mehr ein Brennen. Er sah nur, wie es blutete und das war Genugtuung für ihn, aber dennoch stillte es nicht das Verlangen nach seiner Tochter. Kurz blickte er in den Spiegel, erschrak sich fast vor dem, was er sah, und schüttelte den Kopf. Seine Welt war furchtbar klein, warum musste er so machtlos sein, so wie sein Herz zu ihm sprach. Er las es in seinem Gesicht, wie seine Welt in Scherben lag, kein Vogel ohne Flügel flog. Die Schwerkraft war vergessen, eine Welt aus Sein und Schein, sein Blick ins Ungewisse, wie ein Fenster in eine andere Zeit. Jede Handlung kontrolliert, jeder Schritt ausbalanciert, nur den schmalen Grat im Blick, fokussiert nach vorn und nicht zurück. Die Hoffnung starb zuletzt, es erwachte ein Lichterland, ein Drahtseilakt aus Fantasie, gejagt von Schatten an jeder Wand. Ein letzter Schritt, kein Gleichgewicht, geschlossene Augen ... Kein Weg zurück. Kalter Schweiß, ein schnelles, hektisches Schlagen seines Herzens, veranlasste Naruto dazu sich festzukrallen. Er hatte keine Kraft mehr, alles war zu viel, zu viel, für seinen ohnehin schon dahin gerafften Leib. Der brisante Cocktail aus Alkohol und ab und an einer Zigarette, forderten ihren Tribut, zerrten an den letzten Reserven und tauchten den erschöpften Körper in ein schwarzes und kaltes Licht ein. Ino sowie auch andere mussten mit ansehen, wie Naruto leblos in den Armen Sai's lag, mit kaltem Schweiß auf der Stirn, leichenblass und mit blau gefärbten Lippen, die ihn aussehen ließen wie tot.
Zwei verdammt lange Monate schon und noch immer gab es keine Aussicht auf Verbesserung. Immer noch lag Naruto bewegungslos mit offenen Augen, so als würde er schlafen, in seinem Bett und starrte die Decke an. Ino hatte deswegen kurzzeitig das Regiment übernommen, kannte sich aus mit der Bewältigung eines ganzen Dorfes und vertrat den Hokage, so gut es ihr möglich war. Sakura war mittlerweile mit ihrem Latein am Ende, doch so, wie es aussah, litt Naruto an dem Dornröschen Syndrom. Ein verbotenes Jutsu, welches sein Vater damals unterboten hatte. Jeden Tag sah sie nach ihm, saß Stunden an seinem Bett und wachte über ihn. Jeder machte sich sorgen und auch Sai kam fast täglich vorbei und hielt seine Hand. Andere der Anbu Truppen, besonders Kiba und Hinata, suchten die Wälder nach Sasuke und Mikoto ab. Immer ohne Erfolg, doch gaben beide nicht auf und suchten weiter.
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Einst war da dein Versprechen - SasuNaru ✔
FanfictionEinst hast du mir ein Versprechen gegeben. Unbewusst hast du es, dennoch hast du es getan. Jetzt komme ich wieder, um mir zu holen, was mir zusteht. Wehre dich nicht ich, werde dich finden. Egal wo du bist, egal wie du dich versteckst. Ich finde dic...