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Vor fünf Jahren begann alles, und seitdem hat sich viel verändert. Seit drei Jahren arbeite ich nun als Sängerin im Lunar Haze. Damals trat ich zum ersten Mal, neben Clara auf, die an diesem Abend wegen Krankheit zu Hause bleiben musste und nicht auftreten konnte. Spontan bot ich mich an, für sie einzuspringen, und so verwandelte sich meine Rolle von einer einfachen Kellnerin zur Sängerin. Clara verdiente nebenbei als Barkeeperin im Club etwas dazu, während ich mich ganz auf die Musik konzentrierte.

Ich öffnete die schwere Tür zum „Lunar Haze" und wurde sofort von der dichten, rauchigen Atmosphäre eingehüllt, die sich wie eine Decke über meine Sinne legte. Die Neonlichter flackerten über der Bar, und die Musik war so laut, dass ich sie in meiner Brust spüren konnte. Dies war mein Zuhause – zumindest für die Nächte, in denen ich sang.

Ich bahnte mir meinen Weg durch die Menge, nickte hier und da den Stammgästen zu, die mich mit einem anerkennenden Lächeln begrüßten. Meine Finger glitten über die Bühne, als ich sie erreichte. Es war ein vertrauter Trost, die glatten Bretter unter meiner Hand zu spüren. Hier oben fühlte ich mich lebendig, als könnte mir die Dunkelheit der Stadt nichts anhaben.

Doch heute Abend fühlte sich etwas anders an. Ich konnte es nicht genau benennen, aber es lag ein Unbehagen in der Luft. Mein Blick wanderte zu Viktor, der in seiner üblichen Ecke saß, die Hände um ein Glas Whisky geschlungen. Sein durchdringender Blick ruhte auf mir, und mir lief ein Schauer über den Rücken. Etwas an ihm beunruhigte mich, obwohl ich es mir nicht anmerken ließ.

Als ich anfing zu singen, ließ ich meine Sorgen für einen Moment los. Die Musik trug mich fort, ließ mich vergessen, wo ich war und was um mich herum geschah. Doch immer wieder schlich sich Viktors Bild in meine Gedanken, seine dunklen Augen, die mich beobachteten, als wüsste er etwas, das ich nicht wusste.

Nach meinem Set setzte ich mich an die Bar, um mir ein Glas Wasser zu holen. Clara, die als Kellnerin im Club arbeitete, kam auf mich zu. „Du warst großartig heute Abend", sagte sie und lehnte sich an die Theke.

„Danke", murmelte ich, während ich den Raum absuchte. „Hast du bemerkt, dass Viktor heute irgendwie... anders wirkt?"

Clara folgte meinem Blick und zuckte mit den Schultern. „Er ist immer komisch, wenn du mich fragst. Aber ja, heute wirkt er noch unheimlicher als sonst."

Ich nickte langsam. Es war nicht nur mein Bauchgefühl, das Alarm schlug – Clara hatte es auch bemerkt. Aber bevor ich weiter darüber nachdenken konnte, trat Viktor an die Bar heran, sein Glas in der Hand. „Sofia", sagte er mit seiner tiefen Stimme, die mir immer noch einen Schauer über den Rücken jagte, „du warst wundervoll, wie immer."

„Danke, Viktor", erwiderte ich und zwang mich zu einem Lächeln.

Er beugte sich zu mir, seine Stimme gesenkt, als ob er mir ein Geheimnis anvertrauen wollte. „Du solltest dich von Dingen fernhalten, die dich nichts angehen", flüsterte er, bevor er sich abrupt abwandte und zurück in die Dunkelheit des Clubs verschwand.

Ich blieb mit klopfendem Herzen zurück. Was hatte das zu bedeuten? War das eine Warnung? Oder eine Drohung? Plötzlich schien die vertraute Umgebung des „Lunar Haze" nicht mehr so sicher zu sein.

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Was meint ihr, worauf wollte Viktor hinaus?

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Der Whisky-Fluch: Legenden eines WerwolfsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt