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Die nächsten Tage verbrachte ich in einer ständigen Anspannung. Jede Begegnung mit Viktor ließ mein Herz schneller schlagen, und ich konnte den unheilvollen Blick, den er mir immer wieder zuwarf, kaum ertragen. Es war klar, dass er mich beobachtete, aber ich konnte nicht genau sagen, warum. Wusste er, dass ich sein Gespräch belauscht hatte? Oder war das nur mein schlechtes Gewissen, das mir Streiche spielte?

An einem besonders kühlen Abend, als ich auf dem Weg zum Club war, hörte ich Schritte hinter mir. Mein Herz setzte einen Schlag aus. Ich drehte mich schnell um, aber die Straße war leer. Nervös setzte ich meinen Weg fort, doch die Unruhe blieb.

Im Club angekommen, traf ich auf Julian und Niclas, die an der Bar standen und sich unterhielten. Ihre Anwesenheit beruhigte mich ein wenig, und ich ging zu ihnen hinüber. „Hey, alles in Ordnung?" fragte Julian, als er meinen angespannten Gesichtsausdruck bemerkte.

„Ja, alles gut", log ich und versuchte, meine Fassade aufrechtzuerhalten. Doch ich wusste, dass ich nicht mehr lange schweigen konnte.

Julian und Niclas schienen nicht überzeugt, doch bevor sie weiter nachhaken konnten, betrat Viktor den Raum. Sofort verschwand das Lächeln von Julians Gesicht, und auch Niclas schien unbehaglich zu werden. Es war klar, dass sie Viktor nicht mochten – und jetzt konnte ich das noch besser nachvollziehen.

Später am Abend, als die meisten Gäste den Club verlassen hatten, passierte es. Ich war gerade dabei, die Bühne zu verlassen, als ein seltsames Geräusch von hinten kam. Es klang wie ein tiefes Knurren, gefolgt von einem angsteinflößenden Schrei.

Sofort war Julian zur Stelle. „Bleib hier", befahl er mir und rannte in die Richtung, aus der das Geräusch gekommen war. Ich wollte ihm folgen, doch meine Beine fühlten sich wie Blei an. Sekunden später kam Niclas angerannt, seine Augen weit vor Schreck. „Wir müssen hier raus", sagte er atemlos, zog mich mit sich.

Ich wusste nicht, was geschehen war, aber die Angst in seinen Augen reichte aus, um mich zu überzeugen. Wir rannten durch die Hintertür des Clubs in die kalte Nacht hinaus. Ich konnte mein wild schlagendes Herz kaum beruhigen, als wir schließlich in einem verlassenen Hinterhof zum Stehen kamen.

„Was zur Hölle war das?" flüsterte ich, als wir uns schließlich außer Gefahr fühlten.

Niclas schüttelte den Kopf, unfähig, mir eine Antwort zu geben. „Ich weiß es nicht, aber es war nicht normal."

Wir warteten noch einige Minuten, bis Julian zurückkam. Er sah erschüttert aus, doch bevor ich ihn fragen konnte, was geschehen war, schüttelte er nur den Kopf und murmelte: „Nicht hier, nicht jetzt."

Ich wusste, dass dieser Abend das Ende meiner Unwissenheit markierte. Irgendetwas Dunkles ging in Nachtburg vor sich, und ich war fest entschlossen, herauszufinden, was es war – auch wenn es mein Leben für immer verändern sollte.

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Der Whisky-Fluch: Legenden eines WerwolfsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt