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In den Tagen, die auf die intensiven Vorbereitungen für den entscheidenden Kampf folgten, standen wir alle unter enormem Druck. Wieder und wieder schärften wir uns den Fokus und die Entschlossenheit, denn uns war klar, dass diese Auseinandersetzung unsere letzte Chance darstellte, Viktor, unseren Widersacher, endgültig aufzuhalten und die Freiheit zurückzugewinnen, die uns so lange verwehrt geblieben war.

Wir begannen, eine Fülle an Informationen zu sammeln, die uns in dieser prekären Situation von unschätzbarem Wert sein könnten. Zudem bereiteten wir unsere Waffen gewissenhaft vor und machten uns damit vertraut, in welchem Lagerhaus wir Zuflucht suchten – ein provisorisches Versteck, das uns vor den Augen unseres Feindes schützen sollte. Mit jedem Tag wuchsen die Anforderungen an unsere Konzentration und Entschlossenheit.

Inmitten dieser angespannten Atmosphäre zog sich Julian häufig in seine eigenen Gedanken zurück. Ich konnte mir nur vorstellen, dass er versuchte, die inneren Veränderungen und die Kämpfe, die in ihm vor sich gingen, zu verarbeiten.

Oft machte ich mir Gedanken um ihn, um seine seelische Verfassung und den Kummer, der sich wie eine Schattenwolke über ihm zu legen schien.
Doch ich wusste auch, dass ich ihm den notwendigen Freiraum geben musste, um mit seinen eigenen Dämonen alleine fertigzuwerden. Es war ein innerer Konflikt, der tief in ihm wühlte, und den ich nicht vollständig nachvollziehen konnte.

Eines Abends, als das sanfte Mondlicht durch die zerbrochenen Fenster des Lagerhauses fiel und zarte Lichterspiele auf dem staubigen Boden erzeugte, entschied sich Julian schließlich, zu mir zu kommen. Wir hatten eine alte, verstaubte Couch entdeckt, die in einer Ecke des Raums stand, und so nahmen wir wortlos darauf Platz, während die Stille zwischen uns wie ein unsichtbares Band war.

Doch schließlich brach Julian diese Stille, als er leise und zögerlich das Wort ergriff.„Sofia, ich weiß nicht, ob ich das alles überstehen werde," flüsterte er, seine Stimme zitterte ein wenig und deutlich war die Unsicherheit darin zu spüren. „Falls etwas schiefgeht..."

Ich spürte, wie eine Welle der Besorgnis durch mich hindurchrollte, und ohne zu zögern legte ich meine Hand auf seine und sah ihm tief in die Augen – als wollte ich ihn inständig überzeugen. „Du wirst es schaffen, Julian. Wir haben gemeinsam so viele Herausforderungen gemeistert, und ich bin überzeugt davon, dass wir auch diese Prüfung bestehen werden. Du bist nicht allein. Wir sind ein Team."

In seinen Augen blitzte ein schwaches Lächeln auf, doch der tiefe Schmerz, der in seinem Blick lag, war nicht zu übersehen. „Ich hoffe wirklich, dass du recht hast. Aber falls nicht... möchte ich, dass du wissen musst, dass ich dich liebe. Was auch immer geschehen wird, ich wollte, dass du das in jedem Fall weißt."

Die Intensität seiner Worte ergrifff mich zutiefst, und ich konnte die Tränen nicht mehr zurückhalten. „Ich liebe dich auch, Julian. Und genau aus diesem Grund werde ich alles in meiner Macht Stehende tun, um dich zu beschützen und an deiner Seite zu kämpfen. Wir werden Viktor besiegen, und wenn dieser Kampf vorbei ist... werden wir unser Leben zurückgewinnen, als wäre der Schatten dieser dunklen Zeit nie da gewesen."

Wir saßen noch lange dort zusammen, während die Nacht um uns herum immer dunkler wurde und die Sterne am Himmel sanft leuchteten. Uns war klar, dass der bevorstehende Tag alles, was wir kannten, transformieren würde – entweder in eine erlösende Freiheit oder in eine tiefgreifende Niederlage.

Diese Gedanken hielten uns wach und verbunden in einer Welt, die schlagartig eine andere sein könnte.


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Der Whisky-Fluch: Legenden eines WerwolfsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt