Lucifer stand noch immer wie erstarrt da, geschockt über meinem Wutanfall und über das, was ich sagte. Ich hörte, wie er nach einer Zeit einige Schritte ging, aber ich konnte nicht ausmachen in welche Richtung. Ich war zu durcheinander und weinte schließlich leise. Plötzlich spürte ich eine Hand über meinen Rücken in Richtung meiner Schulter entlang gleiten. Ich atmete tief ein und aus in diesem Moment. So sehr ich das auch genoss, wusste ich, dass es mir nur schaden wird. Ich schloss meine Augen und drehte meinen Kopf weg von ihm. „Bitte geh einfach. Oder geniest du es mich leiden zu sehen?!" Meine Stimme war ruhig, aber einen harten Unterton konnte ich mir nicht verkneifen. „Was? Nein, Alastor, nein." Seine Stimme war ebenfalls ruhig. Die Art und Weise wie er meinen Namen sprach, ließ in mir wieder dieses erwärmende Gefühl aufsteigen, aber zugleich machte es mich wieder traurig. „Um deine vielen Fragen zu beantworten: ja, ich weiß, wie sich das anfühlt." Ich spürte, wie seine Hand langsam von meiner Schulter über meinen Arm fuhr. Ich hatte meine Arme noch immer um mich. Dies schien ihn nicht davon abzuhalten meine Hand zu suchen. Ich wehrte mich nicht dagegen, nein. Ich ließ locker und kam seiner Bewegung entgegen.
Seine Hand war warm und zärtlich. Diese Wärme durchfuhr meinen ganzen Körper. Ich spürte, wie all die negativen Gefühle, dieser Schmerz, den ich bis gerade eben noch hatte, verschwand. Meine Atmung wurde wieder aufgeregt, aber ich konnte sie kontrollieren. Mit seiner anderen Hand strich er über meine Wange. So, dass ich meinen Kopf in seine Hand legen konnte. Er drehte meinen Kopf zu sich und bevor ich realisierte, was los war, spürte ich seine Lippen auf meinen. In mir tobten mehrere Gefühle umher, mein Herz klopfte wie wild. Als wir uns nach einer Gefühlten Ewigkeit, wieder voneinander lösten, standen wir noch immer sehr nah beieinander, seine Hand immer noch auf meiner Wange ruhend. „Was sagst du? Kommst du wieder ins Hotel?" Seine Stimme war leise und ruhig. Ich meinte einen flehenden Ton zu hören. Ich nickte einfach nur.
Ich verabschiedete mich von Rosie und dankte ihr für ihre Gastfreundlichkeit. Durch ein Portal, das Lucifer erschuf, zog er mich hindurch und wir standen in seinem Zimmer. Ich schaute ihn fragend an, ich hatte die Lobby erwartet. „Alle haben sich große Sorgen gemacht. Ich dachte mir, du willst nicht direkt von allen überfallen werden, besonders nicht nach der Gefühlsachterbahn, die du grad hattest." Beim letzten Teil des Satzes schmunzelte er leicht und lächelte mich an. Ich atmete einmal tief durch, bevor ich Lucifers Zimmer verließ und hinunter in die Lobby ging. Wie Lucifer es vorhergesagt hatte, rannten alle auf mich zu und rissen mich in eine Gruppenumarmung. Ich fand es schön, dass alle mich so sehr vermisst hatten. Sie fingen an Fragen zu mir und Lucifer zu stellen. Erst jetzt erkannte ich, dass sie von seinen Gefühlen gewusst hatten und später erfuhr ich, dass er nach meinem plötzlichen verschwinden, wohl sehr verletzt über meine Abwesenheit war. Mich interessierte das genauer und Charlie erzählte mir, dass er es ihnen kurz nach meinem Verschwinden gebeichtet hatte. Sie ermutigten ihn dazu, mich zu suchen und dass er es mir sagen soll. Ich war verblüfft über die Berichte der anderen. Jetzt wollte ich umso mehr wieder hoch zu ihm. Die anderen erzählten mir, was sonst noch so in meiner Abwesenheit passiert war. Ich hatte nicht wirklich was verpasst.
Als ich wieder oben war, nahm ich ihn in eine feste Umarmung, die er erwiderte. Wir fingen an uns zu küssen. Er fing an über meine Brust zu fahren, was mir einen leichten, unangenehmen stich versetze. Mit Berührung an sich hatte ich kein Problem, aber sobald es eine Art wurde, wie nur Paare sich berühren würden, bekam ich dieses unangenehme Gefühl. Ich musste zusammenzucken und Lucifer schreckte leicht zurück. „Habe ich was falsch gemacht? Alles ok?" Ich sah, wie Besorgnis in sein Gesicht stieg. Da mir meine Asexualität zuvor schon einige Möglichkeiten auf Beziehungen ruiniert hatte, beschloss ich ihm nichts zu sagen und küsste ihn weiter. Leider verstand er meinen Kuss, als eine Bitte weiterzumachen. Ich riss mich zusammen, da ich das hier nicht auch noch kaputt machen wollte.
⚠️18+⚠️ - Triggerwarnung: Unwohlsein, seelische und körperliche Schmerzen werden beschrieben, Selbstnötigung, Panik, Selbsthass
Er zog uns aufs Bett und legte sich über mich. Ich spürte, wie das Gefühl von Enge und Bedrängnis in mir aufstiegen, aber ich durfte mir nichts anmerken lassen. Nicht diesmal. Diese Beziehung werde ich nicht zerstören. Ich spielte mit, tat so als würde mir das gefallen, obwohl das komplette Gegenteil der Fall war. Als wir einige Schritte weiter waren und er gerade seine Finger aus mir rausnahem, wurde dieses Gefühl immer schlimmer. Panik breitete sich in mir aus, mal abgesehen davon, dass es weh tat. Ich wusste, was nun folgte und ich hatte Angst. Er drang in mich ein, was mir ein Stöhnen entlockte, aber nicht vor Lust, sondern vor Schmerz, sowohl körperlich als auch seelisch. Ich hasste es, anders zu sein, ich hasse es etwas vorspielen zu müssen, aber wenn dies der einzige Weg zu einer glücklichen Beziehung war, dann sei es so. Lucifer fing an meinen Hals zu küssen und ich drehte den Kopf zur Seite, damit er besser rankam. Dies gab mir die Möglichkeit meine Augen zu schließen und zu versuchen meinen Körper zu verlassen. Nicht mein Körper, nicht mein Gefühl. Ich versuchte es mir wie ein Mantra zu sagen, aber es half nicht. Ich versuchte an meine Mutter zu denken, die mich liebevoll in den Arm nahm und mich tröstete. All meine Versuche an etwas anderes zu denken, an etwas Schönes zu denken, gelingen mir nicht. Ich suchte krampfhaft nach etwas. Meine Atmung verschnellerte sich, aus Panik und Verzweiflung. Alles, was ich noch mitbekam, war das schmerzhafte Gefühl, das jedes Mal aufkam, wenn er in mich rein stieß. Plötzlich spürte ich wie dieses Gefühl verschwand und ich mich untenrum wieder entspannte. War es so weit? Hatte ich nun endlich meinen Körper geistig verlassen können? Oder ist er...?
⚠️18+⚠️ - Ende
„Alastor? Ist alles in Ordnung? Bitte sag was!" Seine Stimme war flehend und ich hörte, dass er den Tränen nah war. Erst als ich meine Augen öffnete, merkte ich, wie mir die Tränen über das Gesicht liefen. Er ging, zog sich eine Jogginghose und ein Shirt über und kam wieder. Lucifer wickelte die Decke um mich, setzte sich neben mich und nahm mich feste in den Arm. Nun war auch er am Weinen. „Es tut mir leid! Ich wollte dir nicht weh tun. Bitte, rede mit mir." Ich wusste nicht, was ich sagen soll. Bisher wurde ich nur ausgelacht oder beleidigt, wenn ich meine Gefühle dies bezüglich äußerte oder zeigte. Er tat keins von dem, nein. Er war liebevoll, behütend. „Ich...ich bin eigentlich kein Fan von intimen Berührungen" brachte ich nur schwer heraus. „Verdammt...Deswegen das Zucken vorhin? Wieso hast du denn nichts gesagt oder mich aufgehalten? Ich wäre dir ganz sicher nicht böse gewesen." „Es ist...ich...in der Vergangenheit ist das nicht so gut gelaufen, wenn ich was gesagt habe. Ich wollte unsere neugewonnene Beziehung nicht gleich wieder zerstören." Mir fiel es immer noch schwer zu reden, so als würde ich in einem tiefen Loch sitzen. „Damit zerstörts du doch nichts. Sex und Intimität sind nicht das Einzige, was eine Beziehung ausmachen. Es ist so viel mehr: Liebe, Zuneigung, Nähe, Verbundenheit." Ich fühlte mich so sicher wie noch nie. Ich kuschelte mich eng an ihn. Lucifer fing an mir über den Kopf zu streichen, meine Ohren klappten sich aufgrund dessen zurück. Ich hörte wie er darüber leicht schmunzeln musst und strich über meine Ohren. Es war sehr angenehm und ich fühlte mich sicher und geborgen. Ich hätte nie gedacht, dass dies möglich wäre, auf einen so verständnisvollen und liebevollen Mann zu treffen. Er war wirklich perfekt. Ich schloss meine Augen, um die Streicheleinheiten besser genießen zu können und kurz darauf fiel ich in einen tiefen Schlaf.
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Hazbin Hotel // Radioapple
Fanfiction!!Titelbild ist nicht von mir !! - Original von spiderpotion / @KanaHyde auf X / Twitter Die Stroy basiert auf den Charakteren und er Umgebung von Hazbin Hotel Diese Geschichte enthält sexuelle Handlungen, sowie Triggerwarnungen. Die genauen Trigger...